Die AfD schwurbelt sich einen zurecht und spricht von langlebigen Kondensstreifen-Zirren und deren klimapolitischer Relevanz. Die kleine Anfrage aufgrund der die Bundesregierung endlich Farbe bekennen soll ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten. Dazu muss man wissen, dass es innerhalb der AfD schon immer gewisse Begriffe gab, die man besser vermeidet, es sei denn, man ist weder scharf auf einen vorderen Listenplatz oder einen gut bezahlten Job bei einem Abgeordneten seiner Wahl. Chemtrails gehört offenbar noch immer zu den Vokabeln, die nicht gerne gehört werden. Man will nicht auch noch als Verschwörungstheoretiker gelten. Warum? Heißt es denn nicht, ist der Ruf erst ruiniert und so weiter?
Die einzige Partei, die während der Pandemie den Sinn von Maskenpflicht, Lockdowns und Massenimpfungen infrage stellte, tat sich anfangs schwer, gegen die Einschränkungen Stelllung zu beziehen. Unter der Meuthen-Herrschaft sollten „Querdenker und Coronaleugner“ noch auf Abstand gehalten werden, bis mit Alice Weidel der Kurswechsel gelang, die ebenfalls zunächst härtere Maßnahmen gefordert hatte. Beim Thema Chemtrails und anderen Verschwörungsideen hielt man sich weiter bedeckt. Dabei ist Geo-Engineering, worunter auch die Praxis fällt, Chemikalien mittels Linienflugzeugen in den Himmel zu versprühen, längst Mainstream-Gedankengut geworden. Bill Gates wollte schon vor Jahren die Sonne verdunkeln, die britische Regierung hat kürzlich grünes Licht gegeben und die Streifen am Himmel nennt man „Chemtrails“ – nicht Kondensstreifen. Man kann die Unterschiede mit bloßem Auge am Himmel erkennen und nach exzessiver Anwendung auch deren Wirkung auf das Wetter. Nennt die Dinge beim Namen!
