Warum es hirnrissig ist, das Ukraine-Krim-Problem gegen die Russen lösen zu wollen

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Russische Panzer auf der Krim / Bild von Ольга Примачек auf Pixabay

Den Weg zum Einmarsch in die Ukraine haben die Russen mit Tausenden Warnungen und vom Westen überschrittenen roten Linien gepflastert. Beim Überschreiten der letzten roten Line, dem Zugriff auf die Krim – war Schluss mit Warnen und es wurde gehandelt. Wer diese Entwicklung nicht sehen will und bei der Schuldzuweisung an Tag eins des Krieges beginnt, muss schief liegen. Der deutsche Mediensturm gegen „Putin als Alleinschuldigen“ wird von den – großenteils in nordamerikanischem Eigentum befindlichen – großen Medien („Bild“, „Welt“, „Steingart“ – Axel Springer) und den Staatsfunkern nach der Partitur des US-Außenamtes orchestriert. In diesem Bohei wird der Kern der Sache aber niemals benannt: 

Nicht Hilfe für die armen Menschen der Ukraine, sondern der Zugang zum Schwarzen Meer ist das eigentliche Ziel der USA

Das Ziel der Einkreisung Russlands  entlang dessen Westgrenzen durch die Nato ist nicht, den armen Staaten des Baltikums und Balkans finanziellen und wirtschaftlichen Wohlstand oder Sicherheit  zu bringen.  Niemand hat Geld zu verschenken, auch die EU und die USA nicht. Der große Hintergedanke des Nachstoßens der Nato hinter den in den 1990-er Jahren abziehenden Russen her ist der Zugang zum Schwarzen Meer. Der steht bei den USA ganz oben auf der Agenda, weil sie damit eine zweite Zangenbacke für den Eingriff in ihr hundert Jahre altes, ewiges Kampffeld „Naher Osten“ bekommen würden. Mit der Ukraine als weiterem Nato-Vasallen wäre das Ziel erreicht. Die USA könnten nach Einnahme der – aus Russland geografisch nicht zu verteidigenden – Krim eine Schwarzmeerflotte mit dem Standort Sewastopol etablieren und Russland vom Nahen Osten abschneiden – ein Traum aller Washingtoner Strategen – ein Alptraum für jeden Moskauer Staatslenker, egal, ob er Putin oder anders heißt. 

Von den Russen wird das Unmögliche verlangt, die Krim herauszugeben, die ihnen schon für hunderte Jahre gehörte

Die Ukraine- und Krim-Einnahme wäre der Schlusspunkt der sinnfällig durchgezogenen USA-Nato-Strategie der letzten 20 Jahre. Die Russen haben das natürlich gesehen und immer wieder vor diesem Knall gewarnt. Jetzt so zu tun, als sei mit dem Einmarsch etwas Unvorhergesehenes passiert, folgt den Methoden des Wehling-Framings der öffentlich-rechtlichen Volksverblödung. Wer auf dem Unmöglichen der Krimherausgabe besteht, mag Russland stark beschädigen, wird es aber nicht bezwingen und den Konflikt nicht lösen. Wenn sich Deutschland im US-Auftrag weiter gegen Russland stellt, so wäre das das das Gegenteil von Realpolitik – also grüner Feminismus – und würde unser Land ruinieren. Denn mit teurer Energie aus den letzten unzuverlässigen Weltwinkeln industriell konkurrenzfähig auf dem Weltmarkt bleiben zu wollen, kann sich Deutschland nur kurze Zeit auf Pump leisten und unsere Hochleistungsschuldenpumpe wird bald nichts mehr fördern. Und Frieden in Europa gäbe es – die USA sehen es mit Wohlwollen – schon mal gar nicht.


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3 Antworten zu „Warum es hirnrissig ist, das Ukraine-Krim-Problem gegen die Russen lösen zu wollen“

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