PsyOp Corona

Es begann mit Bildern. Sie kamen aus dem Ausland. Sie zeigten Passanten in China, die einfach wie tot umfielen, von einem neuartigen Virus befallen, wie es hieß; Handwerker, die in den Hochhäusern Wuhans die Wohnungstüren Infizierter verschweißten; Tanklaster, die anscheinend Millionen Liter Desinfektionsmittel in die Straßen der Metropole versprühten, um dem Virus Einhalt zu gebieten. Man sah Fotos von Wohnsiedlungen, die wie ausgestorben wirkten: die Haustüren der Reihenhäuser offenbar Infizierter mit signalroten Klebebändern markiert. Vorher-Nachher-Satellitenbilder, die anscheinend die völlig Lahmlegung des Straßenverkehrs einer Millionenstadt dokumentierten.

Schockierende Bilder von weinenden und kreischenden Patienten in chaotisch überfüllte Krankenhäusern, das medizinische Personal astronautenhaft in Schutzanzüge gehüllt. Filmaufnahmen eines Staatsmanns, der während seines laufenden Auftritts im iranischen Fernsehen einen Schweißausbruch erlitt. Das sind Bilder, die sich in die Seele einfressen. Die wird man nicht mehr los. Sie sind das optische Pendant zu Ohrwürmern. Sie kommen von fernher und gehen um die Welt. Bilder lügen nicht, wurde schon oft behauptet. Das gilt jedenfalls, solange keine Retuschen im Spiel sind, wie sie in der UdSSR damals in der Stalinära so verbreitet waren. Die in ihrer Plumpheit zwar auffallen mussten, sich nichtsdestotrotz als Vorwand für Partei- und Staatstreue sehr nützlich zeigten. Heute braucht es gar keine Retuschen mehr, um einen ebensolchen Effekt zu erzielen. Die moderne mediale Technik bringt durch jederzeitige und fast kostenlose digitale Aufzeichnungsmöglichkeit eine wahre Bilderflut hervor und ermöglicht auch, aus dieser Angebotsmasse eine selbsterzählende Reihenfolge zu strukturieren. Textliche Erläuterungen werden dann fast überflüssig, man weiß derzeit sofort, dass das Pressefoto eines mit Betten vollgestellten Krankenhausflurs über die Coronatragödie erzählt. Das „Framing“ wurde vom medialen Trick zur Selbstverständlichkeit. Es kommt eher selten vor, dass ein Pressefoto den konsumierenden Betrachter argwöhnisch aufmerken lässt, und dann den geisten Prozess des Hinterfragens auslöst. Solches ist vor allem wohl eine Frage der persönlichen Expertise, die dazu führen mag, dass das vom Bild beabsichtigte Framing sich auf einmal umzudrehen beginnt und dann eine ganz andere Geschichte erkennen lässt. Bei mir war es die Luftaufnahme einer Baustelle, die laut Bildunterschrift die geradezu überstürzte Erstellung eines Hospitals nach Ausbruch der Virenkrankheit in China dokumentieren sollte. „VOLLER EINSATZ: Zahlreiche Bagger arbeiten auf der Baustelle eines geplanten Spezialkrankenhauses für Coronavirus-Patienten“, lautete die Bildunterschrift in den Badischen Neuesten Nachrichten vom 25. Januar.

Etwas war mir dabei unbehaglich, und meine Denke sprang an. Ist das wirklich ein geeignetes Foto, um Baustellenarbeit zu dokumentieren? Ist das wirklich typisch für eine Großbaustelle, dass dort auf einen Schlag Dutzende der gleichen Baugerätschaft – hier: Bagger – in anscheinend planlosem Durcheinander aktiv sind? Wichtig sind doch auch Schieber, Radlader, Walzen, Rüttelmaschinen, Arbeiter mit Spitzhacken und Schaufeln, das ganze Baustellengewimmel also, und vor allem auch Lastwagen zum Abtransport des Aushubs. Die Szene läßt wohl eher auf ein Gelände zur Funktionstestung einer Baggerproduktion schließen. Sind wir also inmitten eines journalistischen Betrugsszenarios? Aber das ist noch nicht alles. Mir dämmerte auf, daß ich eine solche Objektkonstellation schon einmal gesehen hatte. Irgendwann, irgendwo. Sommer 1986 in einer südwestdeutschen Universitätsstadt, ein Forschungslabor.

Der Abteilungschef Jacques Dubochet wies mich mit geradezu pädagogischer Geduld ein in die Geheimnisse der Elektronenmikroskopie. Das ZEISS TEM sollte mir in den folgenden Wochen die Welt der Mikroben eröffnen. „Leben“, so philosophierte Jacques kryptisch, „ist irgendwas zwischen Rauch und Kristall“, und erklärte mir das anhand einer Virenprobe, die er mich zu weiterer elektronenoptischer Untersuchung präparieren und in den Tubus einschleusen ließ. Gespannt blickte ich durch das bleilegierte Sichtfenster. Und an dieser Stelle berührt die erinnerte Geschichte von damals unsere Gegenwart. Auf dem Leuchtschirm tauchten die Viren vieltausendfach vergrößert auf. Im Sichtfeld wirken Bakteriophagen wie eine Luftaufnahme technischer Gerätschaften. Vielleicht wie kleine Bagger? Für Mikrobiologen und Virenforscher ist das von mir fasziniert registrierte Leuchtschirmszenario labormäßiger Alltag. Man darf durchaus annehmen, dass in Coronazeiten die virologische Erfahrungswelt bewußt in die Auswahl der Pressefotos einbezogen wurde, um so ein latentes Wirken hinein in die seelischen Tiefen des Medienkonsumenten zu injizieren. Das Pressefoto von der angeblichen Corona-Baustelle wird so zum Beispiel für den politisch motivierten Zugriff auf die Angstschichten unseres Unbewußten, für eine sogenannte „psychologische Operation“ (PsyOp). Also ein Indiz für planerisches Vorgehen. Von wem? – Mit dieser Frage ist man nicht mehr und nicht weniger Verschwörungstheoretiker als die Staatsanwälte, die den VW-Manipulateuren nachjagten. Ist diese Geschichte vielleicht nur eine weitere Variation von Johann Peter Hebels „Kannitverstan“?Mag sein. Was überdauert, ist die Wahrheit. Auch Stalins Retuschen wurden schlußendlich offenbar.


OStR Ing.-Wiss. Peter Rösch



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