Nach Ansicht des LINKE-Politikers Gregor Gysi hat die DDR-Sozialisation von Angela Merkel Einfluss auf Ihren politischen Kurs. „Dass sie der Ehe für alle, mehr Kitaplätzen, Vätermonaten zugestimmt bzw. sie zugelassen hat, das hat mit ihrer Herkunft aus der DDR zu tun“, sagte Gysi gegenüber nd.DieWoche, der Wochenendausgabe der Tageszeitung „neues deutschland“.
In der DDR habe es politische Ausgrenzung und Zensur gegeben, „aber so gut wie keine soziale Ausgrenzung“. Kunst und Kultur seien für jede und jeden bezahlbar gewesen. „Das hat Merkel erlebt und das hat sie geprägt.“ Gysi kritisiert zugleich, dass Merkel sich als Bundeskanzlerin und CDU-Vorsitzende „nicht stärker für gleichen Lohn für gleiche Arbeit in gleicher Arbeitszeit in Ost und West eingesetzt hat“. Ostdeutsche hätten auch noch keine gleiche Rente für die gleiche Lebensleistung.
Das Argument, dass Mieten und Restaurantpreise im Osten günstiger seien, lasse er nicht gelten, so Gysi. Mieten und Restaurantpreise in der bayerischen Stadt Hof seien beispielsweise wesentlich günstiger als in München. Es sei aber „noch niemand auf die Idee gekommen, deshalb in Hof geringere Löhne und Renten zu zahlen“.