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Corona-Warn-App: 220 Millionen Euro, darf‘s ein bisschen mehr sein?

Corona-Warn-App: 220 Millionen Euro, darf‘s ein bisschen mehr sein?

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47,8 Millionen Bürger sollen die Corona-Warn-App heruntergeladen haben, heißt es. Und Sie habe genützt, heißt es. Doch nützte sie wirklich? Denn nur 8,4 Millionen „Nutzende“ hätten tatsächlich per „Datenspende“ eine freiwillige Eingabe über deren Testsatus auf der App gemacht, was gerade mal 17,5 % aller Nutzer entspricht. 

Um Licht ins Dunkel dieser Fragen zu bringen, richtete der Bundestagsabgeordnete Dr. Götz Frömming, AfD, eine schriftliche Anfrage an die Bundesregierung. Die Antwort des Herrn Staatssekretärs lässt sich leicht zusammenfassen: alles sei in Butter! 

Dr. Götz Frömming, auch parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Fraktion, fordert nun eine Offenlegung der Verträge und Zahlungsströme an die beteiligten Programmierer.

Mit Steuergeldverschwendung nicht nur in der EU, sondern auch von unserer eigenen Haustüre muss restlos aufgeräumt werden kennen. Die 220 Millionen sind ja nicht weg, sie sind nur bei einem anderen, entsprechen auch der Logik unseres Wirtschaftsministers.

Von Selbstkritik der Regierung keine Spur! Das Antwortschreiben, in welchem obige Zahlen genannt sind, ist in voller Länge unten zum Herunterladen verfügbar.

Dass die Corona-Warn-App rückblickend betrachtet hauptsächlich der Ausgrenzung der Ungeimpften diente, war schnell zu erkennen. Wer also hat profitiert? Der Deutschlandfunk, sonst nicht für Regierungskritik bekannt, berichtet: “Auf die gesamte Laufzeit berechnet, kostet die Corona-Warn-App den Steuerzahler wohl 220 Millionen Euro.”

Die französische Seite voxeurope.eu meldete bereits im Januar 2022: „…konnten Kontakt-Tracing-Apps seit ihrer Einführung in der EU nur 5 % aller registrierten Corona-Fälle nachverfolgen. Das mangelnde Vertrauen der Öffentlichkeit in dieses System erwies sich als unüberwindliches Hindernis. 100 Millionen für einen Flop.“

Netzpolitik.org machte bereits vor eineinhalb Jahren auf die bezweifelte Wirksamkeit aufmerksam. Zitat; „Rückschlüsse auf die Wirksamkeit der App – wie viele Menschen sie warnt, wie schnell oder wie viele der Gewarnten tatsächlich positiv testen – waren nicht möglich.“

Der politische Aktionismus, der die Entwicklung der App beförderte, war möglich, weil Steuergeld wie immer keine Rolle spielte. In Fachkreisen der Internetwirtschaft wird zudem stark bezweifelt, dass es bei diesen horrenden Summen mit rechten Dingen zugehe. Der CCC (Chaos Computer Club), ein Verband von Programmierern, schrieb: „Der CCC fordert ein umgehendes Moratorium, eine Überprüfung der Vergabepraktiken durch den Bundesrechnungshof und ein sofortiges Ende des App-Zwangs“.

Der Augsburger Rechtsanwalt Alexander Meyer bringt es auf Twitter auf den Punkt: „220 Mio €!!! Für eine einfache statische App! Die Entwicklung des teuersten Mobile-Games aller Zeiten (Diabolo) mit irrer Grafik usw. hat ca. 30 Millionen € gekostet.“ Das ist der Unterschied zwischen Staatswirtschaft und Privatwirtschaft.

Anscheinend ist doch nicht alles in Butter, wie die Regierung behauptet. Angst ist stets ein schlechter Ratgeber. Doch ist es ein Leichtes, Geld der Steuerzahler auszugeben, um ein angebliches „digitales Heilsversprechen“ zu er- und zu verkaufen.

Während unser weltweit einmaliger Corona-Minister 2023 noch mal 60 Millionen Euro in die Corona-Warn-App versenkt, reagieren andere europäische Länder anders. 

  1. Norwegen stellt deren App ein und fordert die Bürger zum Löschen der App vom Handy auf.
  1. Auch das Schweizer Bundesamt für Gesundheit empfahl bereits im Juni 2022, die SwissCovid App zu deinstallieren.
  1. Finnland, das für nur sechs Millionen Euro eine ähnliche App in Verwendung hatte, das entspricht gerade mal drei Prozent der Kosten in Deutschland, empfahl im Sommer 2022 die Deaktivierung.
  2. In den Niederlanden ging es noch günstiger. Deren „CoronaMelder“-App beanspruchte fünf Millionen Euro Entwicklungskosten.


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Kommentare

  1. Wann gibt es eine Klabauterkrach-rette-sich-wer-kann-App ?

    Kurz: Alaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarmmmmmmm!

    Dafür würde ich sogar freiwillig spenden.

  2. Immer dieser Aktionismus! Statt zuerst einmal abzuwägen. Da verdienen sich einige eine goldene Nase mit, wie mit den Masken und Tests. Hab so den Eindruck, dass bei uns immer als TEUER sein muss. Hauptsache sehr teuer!!!

  3. “„220 Mio €!!! Für eine einfache statische App! Die Entwicklung des teuersten Mobile-Games aller Zeiten (Diabolo) mit irrer Grafik usw. hat ca. 30 Millionen € gekostet.“ Das ist der Unterschied zwischen Staatswirtschaft und Privatwirtschaft.”

    Nee, das ist nicht der Unterschied zwischen Staats- und Privatwirtschaft, sondern der Unterschied zwischen korrekter Auftragsvergabe und Korruptions-Wirtschaft …

  4. Ich frage mich immer wieder warum Lauterbach und die hoch und voll korrupte Ursula von McKinsey noch auf freiem Fuß sind und nicht längst verhaftet wurden. Bei der griechischen EU-Vize Präsidentin ging es ja auch.

  5. Nicht vergessen bleiben in diesem Kontext sollten die rund 20 Mio (Peanuts) Steuergelder, die etliche Bundesländer zusätzlich den Machern der noch übleren LUCA App in den Rachen geworfen haben.

    Aber immerhin haben u.a. die “Fanta4” sich damit ein nettes Zubrot verdient. Und konnten sich obendrein als selbstlose Retter inszenieren.

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