Blutiger Donnerstag: Zölle rauf, Börsen runter

Die massiven Zollerhöhungen, die US-Präsident Trump heute verkündet hat, sorgten an den globalen Finanz- und Kryptomärkte für Erschütterungen. Die Maßnahmen umfassen Zölle von bis zu 20 % auf EU-Importe und 25 % auf Autos und Autoteile.

Börsen weltweit im Sturzflug

Die Ankündigung der Zollerhöhungen, die am Abend des 2. April nach Börsenschluss in den USA erfolgte, führte heute zu einem dramatischen Einbruch der Aktienmärkte. Der DAX in Frankfurt fiel bis zum Mittag um 2,6 Prozent auf 21.815 Punkte, stabilisierte sich jedoch später leicht bei 22.027 Punkten (minus 1,6 Prozent). Besonders exportorientierte Unternehmen wie Volkswagen, BMW und Mercedes-Benz verzeichneten Verluste zwischen 1,7 und 3 Prozent, da die Autoindustrie durch die 25-prozentigen Zölle auf Fahrzeuge stark betroffen ist. Der Stoxx 600, ein breiter europäischer Index, verlor 1,4 Prozent, wobei Technologie- und Rohstoffwerte mit bis zu 2,9 Prozent besonders unter Druck gerieten.

In den USA zeigte sich ein gemischtes Bild: Nach einem Rückgang im nachbörslichen Handel gestern (S&P 500 minus 2,8 Prozent, Nasdaq minus über 3 Prozent) erholten sich die Indizes leicht. Der Dow Jones schloss den Vormittag mit einem moderaten Minus, während multinationale Konzerne wie Apple und Tesla weiterhin Verluste verzeichneten. Anleger suchen Zuflucht in „sicheren Häfen“: Die Renditen zehnjähriger US-Staatsanleihen sanken auf etwa 4 Prozent, und der Goldpreis hielt sich stabil bei 3.125 US-Dollar je Feinunze.

Asiatische Börsen, die bereits früh auf die Ankündigung reagierten, meldeten ebenfalls starke Rückgänge. Die Unsicherheit über mögliche Gegenmaßnahmen aus China, der EU und Kanada – die heute Vergeltungszölle ankündigten – verstärkte die Abwärtsspirale.

Kryptomärkte unter Druck

Die Kryptobörsen erlebten heute eine ähnlich turbulente Reaktion. Bitcoin fiel um bis zu 5 Prozent auf etwa 88.000 US-Dollar, während Ethereum Verluste von rund 6 Prozent auf 2.000 US-Dollar hinnehmen musste. Der gesamte Kryptomarkt verlor innerhalb weniger Stunden über 10 Prozent an Wert. Analysten führen dies auf einen „Risk-off“-Modus zurück: Die Angst vor einem globalen Handelskrieg und einer möglichen Rezession treibt Investoren aus spekulativen Anlagen wie Kryptowährungen heraus.

Trotz der kurzfristigen Verluste sehen einige Experten langfristige Chancen, etwa für Bitcoin-Miner oder staatliche Akteure, die in Krisenzeiten in Krypto investieren könnten. Die Volatilität wurde durch die Unsicherheit über Trumps nächste Schritte weiter angeheizt, da er Verhandlungen mit betroffenen Ländern andeutete, aber keine klaren Zugeständnisse machte.

Währungen und Rohstoffe reagieren

Der US-Dollar brach heute deutlich ein, mit einem Verlust von 0,8 Prozent im Dollar-Index auf 102,9840 Punkte – der tiefste Stand seit Oktober 2024. Der Euro stieg hingegen auf 1,1050 US-Dollar, ein Plus von 1,5 Prozent. Der mexikanische Peso und der kanadische Dollar blieben unter Druck, trotz leichter Erholungen nach Drohungen mit Gegenzöllen.

Rohstoffmärkte zeigten ebenfalls Schwäche: Brent-Öl fiel um 1,2 Prozent auf 72,50 US-Dollar pro Barrel, und Industriemetalle wie Kupfer und Aluminium verloren zwischen 1 und 3 Prozent. Dies spiegelt die Sorge vor einem gedämpften globalen Wachstum wider.

Unsicherheit prägt den Tag

Die Finanz- und Kryptomärkte reagieren am 3. April 2025 mit Panik und Risikoaversion auf Trumps Zollerhöhungen. Während die Börsen weltweit Verluste verzeichnen, suchen Anleger Sicherheit in Anleihen und Gold, und Kryptowährungen leiden unter dem Ausverkauf. Die kommenden Tage werden zeigen, ob Verhandlungen oder weitere Eskalationen die Richtung vorgeben – bis dahin bleibt die Volatilität hoch.


Verbreiten Sie unsere Beiträge im Weltnetz

Kommentare

3 Antworten zu „Blutiger Donnerstag: Zölle rauf, Börsen runter“

  1. Avatar von Sachlichkeit
    Sachlichkeit

    Korrekt, irgendwann muss der völlig sinnlose Preiskampfglobalismus Wahnsinn beendet werden. Der Netzreporter leidet auch unter dem Symptom Geldsystemdemenz, er kopiert die Idioten!

    Es macht nur Sinn, wenn man die Lehre des Volkswirtschaft und das Geldsystem in seiner Entstehung und Auswirkung als Liquidität für den Leistungsaustausch, kognitiv korrekt verkraften kann. Nach meiner Erfahrung leiden alle Ökonomen, somit auch alle Politikerinnen und Politiker unter dem Symptom Geldsystemdemenz, das Gesagte kann niemals das Gemeinte sein!

    Kein Land braucht Export!!!!!!

    Wenn das Bewusstsein meint, indoktriniert aus der Verblödungsendlosschlaufe zur Bildungsverwahrlosung, es bringe das Geld auf die Bank und finanziere den Staat, dann folgt es der Betrugslehrmeinung (Geldsystem als intermediäre Aufgabe) und Gesetzgebungen, es versagt komplett. Das Denkmuster (Lehrmeinung und Gesetzgebung), wonach die Kundschaft, die Banken und den Staat «finanzieren» (Zahler Phantom), ist suggestiv (Bildungsverwahrlosung = Endlosschlaufenverblödung) derart tief in das Bewusstsein der Menschen eingebrannt worden, somit als wissenschaftliche Selbstverständlichkeit gilt.

    Ich möchte darum gerne von der Ökonomie, Justiz und Politik erfahren, warum die Menschheit mit dem Symptom Geldsystemdemenz belastet werden muss! In Tat und Wahrheit, wählen wir Sektenmitglieder, weiblich und männlich, unsere Sektenführer, weiblich und männlich, um im Links-Recht-ideologisierten Rechtstaatirrenhaus, ihren Spieltrieb auf der Demokratiespielwiese, bis hin zur Organisation von Pandemieweltspiele und Kriege ausleben zu dürfen.

    Sinnvolle Bewusstseinsveränderungen:
    Die Volkswirtschaftslehre zeigt die Notwendigkeit, wie die Wirtshaft umgesetzt werden müsste. Das Geldsystem als sinnvolle Symbiose, wenn das Bewusstsein nicht komplett versagen würde. Nach den Lehrbüchern der Ökonomie geht es in der Volkswirtschaft darum, die Ressourcen des Landes so zu organisieren, dass die Bedürfnisse des Volkes gedeckt und die Arbeitskräfte entsprechend ausgebildet werden. Zwar muss ein Teil der materiellen Bedürfnisse durch Importe gedeckt werden, was entsprechende Exporte erfordert. Sowohl der Preiskampfglobalismus als auch ein Import von Arbeitskräften, sind in keiner volkswirtschaftlichen Theorie vorgesehen. Folgerichtig ist der Leistungsaustauschgegenwert immer 1 : 1 zu akzeptieren, kein Land benötigt Devisenbestände, denn es geht nicht um Schuld- und Sühne. Ein Aktiv-Target Saldo ermöglicht Investitionen im Importland, mehr nicht!

  2. Avatar von Rumpelstilzchen
    Rumpelstilzchen

    Naja, so grandios waren die „Rumpler“ nicht, bislang jedenfalls. Das könnte allerdings durchaus noch werden.

    Es lag seit langem in der Luft, dass irgendein x-beliebiges Ereignis dazu führen wird.

    Trump hat übrigens recht mit seinen Zöllen. Das ist – entgegen aller MS-Propaganda mit angehängtem Gejaule – längst hieb- und stichfest nachgewiesen.

    17
    4
  3. Avatar von BLS
    BLS

    𝐓𝐫𝐮𝐦𝐩𝐬 𝐙ö𝐥𝐥𝐞, 𝐄𝐔-𝐒𝐜𝐡𝐰𝐞𝐢𝐠𝐞𝐧 – 𝐖𝐚𝐫𝐮𝐦 𝐝𝐢𝐞 𝐝𝐩𝐚 𝐝𝐢𝐞 𝐞𝐧𝐭𝐬𝐜𝐡𝐞𝐢𝐝𝐞𝐧𝐝𝐞 𝐅𝐫𝐚𝐠𝐞 𝐧𝐢𝐜𝐡𝐭 𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐭

    Analysekommentar von Benjamin-Lucas Schmidt, Deutschland – 04.04.2025

    Warum wird öffentlich nicht die einfachste und zugleich klärendste Frage des transatlantischen Handelskonflikts gestellt:
    ❝𝐖𝐞𝐧𝐧 𝐰𝐢𝐫 (𝐄𝐔) 𝐚𝐮𝐟 𝐙ö𝐥𝐥𝐞 𝐯𝐞𝐫𝐳𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞𝐧 – 𝐯𝐞𝐫𝐳𝐢𝐜𝐡𝐭𝐞𝐭 𝐢𝐡𝐫 (𝐔𝐒𝐀) 𝐝𝐚𝐧𝐧 𝐚𝐮𝐜𝐡?❞

    Diese Frage würde innerhalb kürzester Zeit offenlegen, wer in Wahrheit protektionistische Interessen verfolgt, wer von strukturellen Ungleichgewichten profitiert – und wer lediglich reagiert. Noch aufschlussreicher als die Frage selbst ist jedoch die Tatsache, dass sie nicht gestellt wird.

    Warum wird die EU-Kommission nicht mit genau diesem Vorschlag konfrontiert? Warum fragen Journalisten wie die dpa nicht bei den Entscheidungsträgern nach, ob ein solcher Weg zur Deeskalation überhaupt zur Debatte steht? Stattdessen: Empörung, Zitatgewitter, Statistikbruchstücke. Doch keine Konfrontation mit der logischsten aller Lösungen.

    Dieser Kommentar will das nachholen: nicht ideologisch, sondern analytisch. Nicht parteiisch, sondern mit Fakten. Und mit dem Anspruch, das Schweigen an der Stelle zu durchbrechen, an der Aufklärung beginnen müsste.

    Die dpa-Meldung vom 03.04.2025 folgt einem bekannten Muster: Die USA agieren aggressiv, die EU bleibt vernünftig. Doch dieser Kontrast zerfällt bei nüchterner Betrachtung.
    Beispiel Automobilindustrie: Die EU erhebt 10 % Zoll auf US-Fahrzeuge – die USA nur 2,5 % auf europäische. In weiteren Sektoren wie Agrar, Textilien, Chemikalien bestehen deutliche Handelshemmnisse zugunsten Europas. Diese werden im Artikel nicht thematisiert, obwohl sie Trumps Forderung nach Reziprozität ökonomisch plausibel machen.

    Fakt ist: Die EU erzielt mit den USA einen Handelsüberschuss von über 150 Milliarden Euro jährlich – nicht aus Zufall, sondern durch bewusst strukturierte Marktbarrieren. Wer hier von einem plötzlichen „Zollkrieg“ spricht, ignoriert die Vorgeschichte.
    Der Artikel übernimmt EU-Angaben, laut denen die durchschnittlichen Zollsätze zwischen USA und EU „technisch bedingt“ etwa bei einem Prozent lägen. Das klingt harmlos – und verzerrt die Realität.

    Laut WTO-Daten (2024) erhebt die EU 4,2 % auf Industrieprodukte und 10–12 % auf Agrarprodukte. Die USA liegen bei 3,1 % bzw. 5 %. Das sind keine Nuancen, das sind Strukturvorteile. Besonders gravierend wird das für US-Produkte wie Fleisch, Milch, Zucker, aber auch Kleidung und Konsumgüter. Dass diese Differenzen nicht einmal erwähnt werden, zeigt die Einseitigkeit des dpa-Beitrags – ob bewusst oder aus journalistischer Trägheit.

    Russland, das trotz westlicher Sanktionen weiterhin Handel mit den USA betreibt, erscheint nicht auf Trumps Zollliste. Die Ukraine hingegen wird sanktioniert. Die dpa übernimmt hierzu die Begründung des Weißen Hauses, dass „bestehende Sanktionen bereits jeden bedeutenden Handel ausschließen“, ohne jede kritische Prüfung.
    Dabei zeigen Zahlen des U.S. Census Bureau, dass Russland 2024 mehr Waren in die USA exportierte als die Ukraine. Ein kritischer, unabhängiger Journalismus hätte hier nachgehakt. Stattdessen wird auch diese Diskrepanz eingeebnet.

    Der Artikel stellt Trumps Maßnahmen als erratisch dar – ohne zu hinterfragen, ob sie inhaltlich begründet sind. Dabei ist Trumps zentrales Argument einfach: Reziprozität.
    ❝𝐖𝐢𝐫 𝐛𝐞𝐡𝐚𝐧𝐝𝐞𝐥𝐧 𝐚𝐧𝐝𝐞𝐫𝐞 𝐬𝐨, 𝐰𝐢𝐞 𝐬𝐢𝐞 𝐮𝐧𝐬 𝐛𝐞𝐡𝐚𝐧𝐝𝐞𝐥𝐧.❞

    Diese Haltung ist aus Sicht eines Landes mit jahrzehntelangen Handelsdefiziten nachvollziehbar – sie ist keine Willkür, sondern eine Reaktion. Wer das ablehnt, sollte erklären, warum gleiche Regeln nicht gelten sollen, wenn man sich zu „freien Märkten“ bekennt.

    Was würde passieren, wenn die EU der US-Regierung ein Angebot unterbreitete:
    „𝚆𝚒𝚛 𝚟𝚎𝚛𝚣𝚒𝚌𝚑𝚝𝚎𝚗 𝚊𝚞𝚏 𝚊𝚕𝚕𝚎 𝚉ö𝚕𝚕𝚎 𝚐𝚎𝚐𝚎𝚗ü𝚋𝚎𝚛 𝚍𝚎𝚗 𝚄𝚂𝙰 – 𝚞𝚗𝚝𝚎𝚛 𝚍𝚎𝚛 𝙱𝚎𝚍𝚒𝚗𝚐𝚞𝚗𝚐, 𝚍𝚊𝚜𝚜 𝚂𝚒𝚎 𝚍𝚊𝚜 𝚊𝚞𝚌𝚑 𝚝𝚞𝚗.“

    Diese einfache Formel würde den gesamten Streit auf ein gerechtes Fundament stellen. Doch: Die EU hat ein solches Angebot nicht unterbreitet – und die dpa hat nicht danach gefragt.
    Warum wird die EU-Kommission nicht mit genau dieser Option konfrontiert? Warum schweigt der Journalismus dort, wo er Klarheit schaffen könnte?
    Dass diese offenkundige Frage nicht gestellt wird, ist kein Zufall – sondern eine bewusste Entscheidung. Eine Entscheidung, die anstatt Klarheit zu schaffen, bestehende Verhältnisse zementiert und moralische Ansprüche erhebt, ohne die nötige Transparenz zu liefern.

    Die dpa-Meldung informiert – aber sie klärt nicht auf. Sie referiert – aber sie konfrontiert nicht. Und sie verschweigt eine Wahrheit, die das gesamte Bild verändern würde:
    Dass ein fairer Handelsfrieden möglich wäre – mit einem simplen Vorschlag.
    „Wenn wir auf Zölle verzichten – tut ihr es dann auch?“
    Diese Frage zu stellen, wäre journalistische Pflicht. Sie nicht zu stellen, ist ein Versäumnis. Und dieses Versäumnis hat einen Preis: Desinformation durch Auslassung.
    Denn der Umgang mit dieser Fragestellung würde offenlegen, für wen ein solcher Verzicht tatsächlich einen Einnahmeverlust bedeutet – und damit auch, wer in diesem Konflikt wirtschaftlich verliert und wer ihn mit Zöllen aktiv führt.

    𝐃𝐢𝐞 Ö𝐟𝐟𝐞𝐧𝐭𝐥𝐢𝐜𝐡𝐤𝐞𝐢𝐭 𝐡ä𝐭𝐭𝐞 𝐞𝐧𝐝𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐊𝐥𝐚𝐫𝐡𝐞𝐢𝐭: 𝐍𝐢𝐜𝐡𝐭 ü𝐛𝐞𝐫 𝐝𝐚𝐬 𝐍𝐚𝐫𝐫𝐚𝐭𝐢𝐯, 𝐬𝐨𝐧𝐝𝐞𝐫𝐧 ü𝐛𝐞𝐫 𝐝𝐢𝐞 𝐑𝐞𝐚𝐥𝐢𝐭ä𝐭 𝐝𝐞𝐬 „𝐙𝐨𝐥𝐥𝐤𝐫𝐢𝐞𝐠𝐬“.

    Quellen:
    • WTO: World Tariff Profiles 2024
    • USTR: National Trade Estimate Report 2023
    • Eurostat: EU-Handelsüberschuss mit den USA 2023
    • U.S. Census Bureau: U.S. Trade with Russia and Ukraine 2024
    • EU-Kommission: Trade and Investment Barriers Report