Nach 56 Jahren soll wieder ein Mensch auf dem Mond landen. Der Erdtrabant war lange Zeit nur ein Punkt am Himmel. Jetzt soll er wieder zum Ziel werden. Ein Astronaut soll wieder in der fast-Schwerelosigkeit hüpfen. Wieder winken und staubige Fußspuren hinterlassen.
Die amtierende NASA-Chefin Janet Petro sagt, man wolle häufiger zum Mond fliegen. Und das gehe auch mit weniger Geld und mehr privater Hilfe. Anstelle teurer Einzelprojekte sollen günstige Systeme entwickelt werden. Die NASA will den Transport zum Mond auslagern. An Firmen wie SpaceX von Elon Musk. Die sollen wieder landen. Nicht einmal, sondern mehrfach. Nicht teuer, sondern regelmäßig. Die Mondlandung soll Routine werden. Keine Heldentat. Sondern ein Geschäftsmodell.
Was wurde so lange gemacht
Seit der letzten Apollo-Mission ist viel Zeit vergangen. Es wurden Sonden gebaut. Satelliten gestartet. Roboter zum Mars geschickt. Aber kein Mensch betrat mehr den Mond. Die Technik war vorhanden. Doch der Wille fehlte.
Der Mond war politisch nicht mehr interessant. Der Kalte Krieg war vorbei. Die USA hatten gewonnen. Es gab keinen Gegner mehr, den man beeindrucken musste. Und kein Präsident wollte Milliarden ausgeben für einen Ausflug, der längst stattgefunden hatte. Jetzt aber wird wieder investiert. Allerdings unter anderen Vorzeichen. Es geht nicht um Ruhm. Es geht um Nutzen. Und ums Geld.
Und wenn sie den alten Landeplatz treffen
Vielleicht findet man dann die alte Uhr von Neil Armstrong. Vielleicht auch nur Staub. Vielleicht auch gar nichts. Aber das Bild wird reichen.
Ein Mensch im Raumanzug. Eine wehende Fahne (auch ohne Wind). Ein Satz für die Geschichte. Auch wenn er diesmal wohl weniger bedeutungsvoll ausfällt, weil die Menschen zweifeln.
Die Welt ist trotzdem begeistert. Kinder malen wieder Raketen. Lehrer zeigen alte Filmaufnahmen (aus Holywood?). Rentner erinnern sich an 1969. In Cafés wird spekuliert. In Planetarien gebannt geschaut.
Der Mensch fliegt zurück zum Mond. Nicht, weil er muss. Nicht, weil er will. Sondern weil es im Plan steht. Und vielleicht reicht das. Für den Moment. Für ein Bild. Und für ein bisschen Hoffnung, dass Raumfahrt mehr sein kann als nur Unterhaltung für die Massen.