
In vielen Analysen der Politiker – und später der Historiker – wird über die tatsächlichen Gründe eines Krieges entweder geschwiegen oder gelogen. Das zeigt sich auch im Ukrainekrieg, dessen Ursache ganz woanders liegt als uns die führenden Meinungsbildner verkaufen wollen.
USA-Sicht: Die Russen unterstützen im Nahen Osten die falschen Staaten und müssen weg
Der Blick hinter die medial und politisch aufgebauten Popanze zeigt den Kriegsgrund: Die USA haben seit mehr als 15 Jahren das Ziel, Russland von ihrem hundert Jahre alten, ewigen Kampffeld „Naher Osten“ abzuschneiden. Denn aus US-Sicht unterstützen die Russen dort nicht nur die „falschen“ Parteien, sie haben die Amerikaner und ihre Koalition großenteils auch aus Syrien hinausgeworfen, und zwar – anders als die US-Allianz-Invasoren und Bombardierer – mit einem legalen Mandat der demokratisch gewählten syrischen Regierung. So etwas aber darf aus Washingtoner Sicht nicht sein.
Als ideale Blockadeposition gegen russische Einflussnahme bietet sich die ukrainische Schwarzmeerküste an
Die US-Strategen haben lange erkannt, dass die Ukraine zwar ein bitterarmes und wenig attraktives Agrarland ist, aber den Schwarzmeer-Zugang und den Zugriff auf die Krim bietet. Deren ausgebauter Kriegshafen Sewastopol wäre ein idealer Standort für die 6. Flotte der USA, die noch im Mittelmeer stationiert ist. Die Krim wäre von den Russen militärisch kaum zu halten, weil sie lediglich durch eine lange Brücke mit Russland verbunden ist. Aus Sewastopol heraus könnte die 6. US-Flotte das Schwarze Meer frequentieren und sich zwischen Russland und den Nahen Osten schieben. Dem folgend lief die Strategie der USA in den letzten anderthalb Jahrzehnten ab: Sie dehnten die Nato entlang der russischen Grenze mit Hauptstoßrichtung Ukraine zwecks deren Nato-Beitritt aus.
Der Krieg war von vorne herein unausweichlich, denn kein Russe wird die Krim an die USA herausgeben
Politiker und Medienmenschen, die darüber hinwegtäuschten, dass es spätestens beim Versuch, die Krim aus Russland herauszureißen, knallen und Moskau Stopp gebieten musste, haben die Leute hinters Licht geführt. Die Russen haben in Hunderten Warnungen und mit roten Linien vorab gesagt, dass ihre Geduld mit einer Aufnahme der Ukraine in die Nato und dem Zugriff auf die Krim endgültig am Ende sein werde. Der aktuelle Krieg mag vieles sein, aber eines ist er nicht: Ein Angriff durch Herrn Putin im luftleeren Raum.
3 Antworten zu „Ukraine: Es geht den USA nicht um die Ukraine, sondern um Stützpunkte für ihre 6. Flotte“