Israel: Heftige Debatte um DNA-Tests, die jüdische Abstammung von osteuropäischen Juden nachweisen sollen

In Israel ist eine heftige Debatte um DNA-Tests entbrannt. Wie die Jerusalem Post berichtet, wurde im letzten Jahr von zwanzig heiratswilligen Paaren, bei denen einer der Partner aus der ehemaligen Sowjetunion stammt, die Abgabe eines DNA-Tests verlangt, um die jüdische Abstammung nachzuweisen. In Israel gibt es kein Standesamt, für Eheschließungen sind ausschließlich die verschiedenen Religionsgemeinschaften zuständig. So können bis heute nach jüdischem Recht u.a. keine Ehen zwischen Juden und Nicht-Juden bei der Rabbanut, der lokalen Amtsstelle des Religionsministeriums, geschlossen werden.

Bei den DNA-Tests, die das Rabbinatsgericht als Nachweis jüdischer Abstammung verlangt hatte, ginge es nicht um jüdisches Recht, sondern Diskriminierung, so die Kritiker, zu denen auch der ehemalige Verteidigungsminister Avigdor Liberman gehört, der selbst in Russland geboren wurde. Rabbi Dr. Seth Farber, Gründer der NGO ITIM, droht mit einer Klage vor dem Obersten Gerichtshof in Israel.

 

 



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