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Islamisierung bedroht auch Schwarzafrika: Was interessiert uns Madagaskar?

Fifaliana-joy / Pixabay

Der finanzstarke Islamismus versucht auch in diesem Teil Schwarzafrikas massiv Fuß zu fassen und winkt mit üppigen „Hilfsangeboten“ der Golfregion. Wie so manches rohstoffreiches Land der Region kommt auch Madagaskar seit der Unabhängigkeit von Frankreich (1958) wirtschaftlich nicht zu Potte. Hoffnung für eine erfolgreiche Abwehr liefern die Geographie, der Tourismus, das für afrikanische Verhältnisse nur „mäßige Bevölkerungswachstum“ und das steigende Interesse internationaler Rohstoffmultis am Land. Reicht das gegen die Petrodollar-Offensive der Schaichs aus und was gehen uns Deutsche die Geschehnisse auf dieser fernen Insel an? – ein Kurzbericht des Verfassers von seiner Fernreise.

Madagaskar kann heute auch von Senioren mit kleinem Budget bereist werden

Der Inselstaat im Indischen Ozean, zehn Flugstunden von Paris entfernt, erscheint seit wenigen Jahren immer häufiger auf der Agenda gewerblicher Reiseanbieter und abenteuerlustiger Individualtouristen. Wegen seiner endemischer Schätze (Baobab- und Lemurensafari) und herrlichen Strände (Badeinsel Nosy Be erinnert an Mallorca) hat dieser schwarzafrikanische Habenichts (weltweit BIP-Platz 182. mit knapp 4 USD pro Kopf und Tag (1) – gleich hinter den kriegsgeplagten „fallenden Staaten“ Südsudan, Kongo, Somali oder Niger – hier gute Aussichten. Denn die Top-Adressen in der Region wie Südafrika (Buren-Verfolgung) oder Kenia (Islamismus-Anschläge) machen zunehmend negative Schlagzeilen. Madagaskar ist nicht nur spottbillig, sondern für „afrikanische Verhältnisse“ auch relativ sicher. Wer daher nur die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes liest darf eigentlich in kein schwarzafrikanisches Land mehr reisen. Der Verfasser durfte mit einer Kleingruppe zwei Wochen für gerade tausendzweihundert Euro (inkl. Flug) das Land mit einem Mietwagen bereisen. Wie das Individualreisen für Senioren mit schmalem Budget generell funktioniert, kann der Leser im Artikel über die Mongolei nachlesen (2)

Was fällt dem europäischen Touristen sofort auf?

Eigentlich haben sich in vielerlei Hinsicht seine „Vorurteile“ gegenüber Schwarzafrika bestätigt. Dennoch gab es Auffälligkeiten: Die starke Präsenz des Christentums (40% Landesanteil, erfolgreiche Missionare, letzter Papst-Besuch, Kirchen in jeden Dorf), die demographische Zurückhaltung (viele menschenleere Gegenden, „nur“ 25 Millionen Einwohner auf 587.000 Km2 aber trotzdem ) und die totale touristische Unterentwicklung (Flughafen in Antananarivo erinnert an die 50er Jahre und wird gerade vom halben Dutzend Linien angeflogen). Die Fremdenfreundlichkeit ist zudem keine Floskel – so stellt sich der Außenstehende wohl „Afrika soft“ vor. Das touristische Potential und viele noch unentdeckte Abenteuerchancen sind nicht zu übersehen. (3) Was der Tourist nicht direkt sieht aber dem Land nachgesagt wird, ist das Reichtum an ungenutzten Bodenschätzen (4).

Islam versucht auf der Insel massiv Fuß zu fassen

Außer im Norden ist der Islam (7% Religionsanteil) im Land der fehlenden Kopftücher schwach vertreten, wenn schon, dann nur in Großstädten. Die wenigen Moscheen im Lande ähneln im Vergleich zu den bescheidenen christlichen Gotteshäusern pompösen Palästen. Die Insellage verhindert zudem die offene Infiltration über die Landesgrenzen, wie zwischen Somali und Kenia. Dennoch warnen christliche Stellen vor heimlichen aber legalen „Importen“ der Fundamentalisten über verschiedene Ersatzwege (5). Es fällt nicht nur einem Globetrotter auf, je ärmer ein islamisches Land desto mehr Unterstützung erfährt es aus der Golfregion. In Zentralasien ist Tadschikistan hierfür der beste Beleg. Seine zentralasiatischen Nachbarn, die Ex-Sowjetrepubliken Usbekistan, Kirgisistan, Kasachstan gelangen nur bedingt in diesen Genuss. Übrigens ist die „Hilfe“ keine wirtschaftliche, keine Schaffung von Arbeitsplätzen, sondern beschränkt sich auf den Bau von muslimischen Gotteshäusern.

Was hat uns Deutsche Madagaskar zu interessieren?

Ist das obige Thema nur eine Ablenkung in der lauen Gurkensaison? Nicht unbedingt. Vor Ort könnte so mancher von heimischen Migrationssorgen geplagte Landsmann feststellen, dass auch „soft Afrika“ mit relativ weniger Gewalt, Umstürze, ethnische Konflikte, Überbevölkerung oder seinem Rassismus gegen Weiße – offensichtlich keine wirtschaftliche Minimal-Leistung erbringt. Da hilft wenig das Wissen, dass die meisten Inselbewohner nicht-afrikanische Wurzeln haben. Insofern wären auch diese Migranten bei uns auf Dauer wohl meistens Sozialfälle. Afrika kann in erster Linie über Geburtenkontrolle (6) und Schaffung von Anreizen. Der alte Spruch von Konfuzius hat hier nach wie vor Gültigkeit: Gib einem Mann einen Fisch und du ernährst ihn für einen Tag. Lehre einen Mann zu fischen und du ernährst ihn für sein Leben.

Ein Madagaskar-Ausflug wären jedem realitätsfremden Gutmenschen als Bildungsreise unbedingt zu empfehlen, zumal er in touristischer Hinsicht dabei auf jeden Fall auf seine Kosten kommt.



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