Ein Allerletztes
jenseits der kastanien
möchte ich deinen kopf
schütteln und
ihn heimholen
aus der verlornheit
mit dem schweren traum
in dem ich licht werden möchte
jenseits der nelken
möchte ich deinen schlaf
zwischen meine hände nehmen
möchte ich dir steine
von der brust wälzen und deine augen
darin singen hören
Gunnar Kaiser
Aus Letzte Gedichte und andere Gedichte, 2013
Kommentare
2 Antworten zu „In Gedenken an Gunnar Kaiser: Ein Allerletztes“
Heinrich Hesse hat es auf seine wunderbare Weise auf den Punkt gebracht:
Entreiß dich Seele nun der Zeit
Entreiß dich deinen Sorgen.
Schöner kann man es kaum in Worte fassen. Wieder ist ein wunderbarer, achtenswerter Mitstreiter für das Gute, Richtige und Vernünftige von uns gegangen, nach langem Kampf gegen eine heimtückische und offenbar nicht zu besiegende Krankheit.
Er möge IN FRIEDEN ruhen.
Ein geradliniger, intelligenter, unbeugsamer und warmherziger Mensch hat seine letzte Reise angetreten.
Er gab all jenen, die sich mit ihren Gedanken allein wähnten, eine Stimme und machte sie so stark.