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Frankreich: Wann fällt Macron?

Foto: palinchak / 123RF Standard-Bild

Emmanuelle Macron kriegt die Probleme nicht mehr in den Griff. Selbst von einer Verhaftungswelle ließen sich die Gelben Westen nicht einschüchtern. Gestern waren erneut tausende Menschen auf den Straßen, um gegen den Präsidenten zu demonstrieren.

Von selbst wird sich Macron nicht zurückziehen, so viel ist sicher. Es stehen EU-Wahlen an – fälschlicherweise und in voller Absicht durch Politik und Systempresse als “Europawahlen” bezeichnet – und wenn Frankreich durch Macrons Zugeständnisse die Schuldenobergrenze überschreitet, wird die Brüsseler EU-Clique schon Mittel und Wege finden, ihrem Schützling entsprechende Geldquellen zu eröffnen – Nettozahler Deutschland wird es richten.

Die wütenden Demonstranten haben bereits beträchtlichen Schaden an Frankreichs Infrastruktur angerichtet. Mehr als 60 Prozent der Radarfallen sollen zerstört worden sein. Damit fallen wichtige Einnahmen weg und hohe Kosten für den überschuldeten Staat an. Dies könnte erst der Anfang sein. Not macht erfinderisch und statt bei den Massendemonstrationen Gefahr für Leib und Leben zu riskieren, könnten sich die Unzufriedenen auf lange Sicht auf die Guerilla-Taktik einstellen und versuchen, den Staat durch Sabotageakte an weiteren empfindlichen Stellen zu treffen. Anders als im vom Untertanengeist beseelten Deutschland, lassen sich die Menschen in Frankreich nicht über längere Zeit mit Almosen und hohlen Phrasen abspeisen, während das Regentenpaar der Dekadenz frönt.

Auch am nächsten Wochenende werden wieder tausende Gelbe Westen protestieren. Wenn Macron zu hart durchgreift, wird noch mehr Wut die Folge sein. Tut er es nicht, dann schwächt das seinen Rückhalt im eigenen Lager, doch es wird wohl kaum jemand erpicht darauf sein, seinen Platz einzunehmen, denn die Probleme sind nahezu unlösbar. Doch so alternativlos wie einst Merkel ist Macron nicht. Die Zeiten haben sich geändert und wie einst beim Zusammenbruch des Ostblocks, kann ein Regimewechsel ganz schnell vonstatten gehen. Eines der schillerndsten Diktatorenpaare waren die Ceaucescus. Am ersten Weihnachtstag 1989 erfüllte sich ihr Schicksal – ausgerechnet durch ein Gesetz, das der Staatspräsident selbst auf den Weg gebracht hatte. Macron und seine Gattin wären zudem nicht das erste Herrscherpaar, das in Frankreich den Kopf verliert. Ob man aus der Geschichte gelernt hat, wird sich in Kürze erweisen.

 



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