Wurde er von den US-Heuschrecken mittels Honigfalle rausgeschmissen?
“Bild”- Chefredakteur Julian Reichelt war der Last man standing einer großen deutschen Medien-Plattform, der die Kritik am Merkelismus pflegte (z.B. hier). So wie es die – in Deutschland weitgehend vergessene – Pflicht eines jeden Journalisten sein sollte, nicht die Opposition zu bekämpfen, sondern die Regierung herauszufordern.
Erstaunlich war Reichelts Merkelismuskritik schon, denn sie entwickelte sich erst nach 2015. Damals war die “Bild”-Redaktion der Kanzlerin für ihre unkontrillierte Grenzöffnung noch um den Hals gefallen und hatte Ansteckknöpfe zum Willkomm von Millionen Einwanderern aus aller Welt promoviert.
Ob es dem chronischen Auflagenschwund der “Bild”-Printausgabe zuzuschreiben war oder der höheren Erkenntnis des Chefredakteurs, dass er sich gegen den Merkelismus exponierte, kann dahinstehen.
Klar ist, dass man dem ebenso blitzgescheiten wie semimalignen Reichelt auf die normale Tour mit Argumenten nicht entgegnen konnte. Er hatte mit dem, was er am Merkelismus und seiner Infantilpolitik kritisierte, erstens seinen riesigen Rechercheapparat im Rücken und zweitens hatte er Recht.
Der Springer-Verlag gehört zu fast der Hälfte nordamerikanischen Finanztrusts (hier), deren Branche Arbeitsminister a.D. Franz Müntefering (SPD) als Heuschrecken bezeichnete. Diese können ein nur sehr geringes Interesse daran haben, den USA-lammfromm agierenden Merkelismus demontieren zu lassen, zumal er in Form einer Scholz-Nachfolgecombo noch für etliche US-und EU-geführte Militär- und Finanzabenteuer gebraucht wird.
Daraus ergibt sich aus USA- Sicht der klare Fall: Reichelt muss weg
Wie würde man es machen, wenn einer weg soll, der öffentliche Reputation hat und sich keine fachliche Blöße gibt? Richtig! Man könnte die Spesenrechnungen durchflöhen, nach den Umzugskosten gucken, Frau L. Himmelreich um Rat fragen, Me-too Historien checken – und wenn das alles nichts gebracht hat, dann wäre vielleicht eine Honigfalle willkommen. Sie ist die älteste Methode der Welt, seit es Beschäftigungsverhältnisse gibt. Anregungen zum Procedere könnten Fachprofis auch vom “Ibizagate” beziehen, mit dem man H.C. Strache als Vormann einer unliebsamen Regierungspartei in Österreich hinauskatapultierte. Dem Mann konnte man politisch und argumentativ gleichfalls schlecht beikommen.
Wohl noch nie hat die “New York Times” angebliche Schlafzimmergeschichten deutscher Redakteure zitiert. Warum gerade hier?
Die für Jedermann einfache Antwort zeigt, welche Kreise in Deutschland das Sagen haben und welches unbegrenzte Spektrum der Abschussmöglichkeiten ihnen auf Wunsch zur Verfügung steht.