Zeitschriftenkritik Crisis-Journal für christliche Kultur. Nr. 5

Was ist Gesundheit? Was ist Krankheit? Schwierige Fragen. Um Antworten zu finden müssen wir uns in verschieden Wissenschaften vertiefen. In Religion, Philosophie, Biologie, Medizin u.a. In allen Fällen sind Körper-Seele-Geist damit konfrontiert. Der Hirnforscher Gerald Hüther sieht die alltägliche zwischenmenschliche Lieblosigkeit als eine der Hauptursachen bei der Entstehung von Krankheit und ein Hindernis für Heilung. Lieblosigkeit in unserer, von ökonomischen Zwängen beherrschten, globalisierten und digitalisierten Welt breitet sich mehr und mehr aus. In der Folge, werden immer mehr Menschen nicht nur seelisch, sondern auch körperlich krank. Was also ist zu tun?

Das vierteljährlich erscheinende Journal für christliche Kultur-CRISIS, versucht Antworten zu finden. Die inzwischen 5. Ausgabe macht deshalb „Körper-Seele-Geist“ zu ihrem Thema. In 10 Beiträgen finden ausführliche Beschäftigungen in einer himmlischen und irdischen Welt statt. 5 weitere Artikel finden sich zu Kunst, Literatur und zur Orthodoxie in Deutschland.

Der Autor dieser Besprechung sieht im ergreifenden Lebensbericht eines jungen rumänischen Fußballers, „Gott hat mich durch diesen Unfall gesegnet“, den wichtigsten Beitrag. Wichtig deshalb, weil von einem verzweifelten Leben berichtet wird, an dessen Ende ein Zustand von Glück und Zufriedenheit steht. Mihail Nesu war ein erfolgreicher rumänischer Fußballspieler mit zahlreichen nationalen und internationalen Erfolgen. 2011 verletzte er sich beim Kampf um den Ball so unglücklich, dass er sich einen Halswirbel brach und danach sein weiteres Leben in einem Rollstuhl verbringen muss. Weitere Schicksalsschläge folgen, seine Ehe zerbricht, sein Vater stirbt durch Selbstmord. Mihail ist verzweifelt, „ich konnte nichts Gutes in meinem Leben sehen, weder in der Gegenwart noch in der Zukunft“. So suchte er als bisher „Ungläubiger“ einen Weg zu Jesus Christus und zum orthodoxen Glauben. Er ließ sich orthodox taufen und führte Gespräche mit mehreren geistigen Lehrern. Er spürte wie ihm diese Schritte halfen seine Situation zu akzeptieren und ihm Kraft gaben weiter zu kämpfen. Mihael fand schließlich einen Weg zurück ins Leben und gründete 2014 eine Stiftung für behinderte Kinder. Dieses Engagement ist für ihn ein Dienen im Sinne Jesus Christus. In seiner Heimat erfährt er große Anerkennung. Heute sagt er, „ich habe die Tragöde meines Lebens überwunden und kann sagen, Gott hat mich durch diesen Unfall gesegnet“.

In einem weiteren Schwerpunkt setzt sich Peter U. Trappe, orthodoxer Christ, Gemeindehelfer, freier philosophischer Autor und Übersetzer mit dem Thema „Todesangst und Gottesfurcht – Eine Plan-dämonisierte Gesellschaft und Entseelungs-Agenda“ auseinander. Er stellt fest, „Es kommt also darauf an, so unser Leben einzurichten, dass weder die leibliche Existenz, jedoch vor allem unsere Seele nicht in der Hölle endet“. Die alltäglichen Angst-Offensiven der Pharma- und Kriegslobby, wie auch BigTech, treiben wie finstere Gewitterwolken über unseren eingeschüchterten Globus“. Ihre gezielte Verbreitung von Ängsten aller Art machen es schwer unsere Seelen zu schützen. Das Ziel der dämonischen Kräfte ist die grundlegende Neugestaltung menschlicher Beziehungen. Einen ersten Großangriff haben wir gerade vorerst überwunden, „die gezielte mRNA-Impfkampagne der Corona-Phase, begleitet mit unglaublicher Entrechtung“. Damit nicht genug, auf ihrem Weg, eine Welt ohne Gott zu errichten ist Ihnen jedes Mittel recht. Ja sie geben sogar zu, ihre Welt wird ohne Gott sein. Yuval Noah Harari, ein Chefideologe im Gefolge des Klaus Schwab und des Great Resat erklärt ohne Umschweife „Der Gestalter des Lebens wird nicht mehr Gott sein, der WEF (World Economic Forum) wird der Gestalter der Zukunft sein“. Die nächste Katastrophe wird die Entmenschlichung jeglichen Handels des Homo sapiens in die Dienste von Big-Data und der Künstlichen Intelligenz stellen. Peter U. Trappe sieht Auswege nur im Bekenntnis zu Jesus Christus und einer christlichen Lebensweise.

Benjamin Kaiser, römisch-katholisch und Unternehmer, lebt in Großbritannien. Er untersucht in seinem Beitrag „Der Nanny-Staat und das Erwachen der Querdenker“ die „segensreiche und großzügige Geld- und Sachleistungspolitik“ im westlichen Kulturkreis. Garantiert wird ein einträgliches Leben ohne Erwerbsarbeit (Bürgergeld), eine Gesundheitspolitik, die den breiten Massen eine Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau ermöglicht. Zusätzlich wird die Teilhabe an einer ausgeprägten Konsumhaltung versprochen. Kaiser zeigt die Folgen dieser Fehlentwicklung auf. „Der Konsum als Lebensmittelpunkt befördert die weitere Infantilisierung, wodurch die Entwicklung vom selbsbestimmten Bürger zum Empfänger staatlicher Wohltaten vorangetrieben wird“. Leidtragend sind dabei traditionelle Institutionen wie Ehe, Familie und Kirche, die ihren sozialen Aufgaben entledigt wurden. Der Einzelne wird zu einem willenlosen Bürger der für den Staat leicht zu steuern ist. Eine große Mehrheit der Bevölkerung ließ sich gerade deshalb für die staatliche Corona Politik, instrumentalisieren und beteiligte sich ohne Scheu bei der Verfolgung und Entrechtung Andersdenkender. Für Kaiser führte dies zu einem „Erwachen bei denen die glauben, die Verschwörung hinter dem Pandemie-Regime verstanden zu haben“. Viel Sympathie kann er dem aber nicht entgegenbringen, „nüchtern betrachtet wurde innerhalb der Querdenkerszene ein Kult durch einen anderen ersetzt“, so sein Kommentar. Querdenker stehen für einen „Ich-Kult…und einer antichristlichen Ideologie“. Hier irrt Kaiser allerdings völlig! Der Autor dieses Textes war selbst ein Aktivist der ersten Stunde gegen die erlassenen Corona-Schikanen. Ein Mitgründer der ersten Querdenkergruppe, Stuttgart711 und bereits Im April 2020 bei den ersten Anti-Corona Demonstrationen in Deutschland aktiver Teilnehmer. Die Querdenker repräsentieren fast alle gesellschaftlichen und sozialen Schichten. Teilnehmer aus allen religiösen und freireligiösen Glaubensgemeinschaften sind zu finden und stellen eine große Gruppe, der nach Kaiser „Erwachten“. Gerade das macht ihre Stärke aus! „Selbstermächtigung und geheimes esoterisches Wissen“ konnte ich zu keinem Zeitpunkt feststellen. Zu bemerken ist in diesem Zusammenhang auch, dass zahlreiche Priester und Geistliche erheblichen Verfolgungen ausgesetzt waren. Kaiser wird diesen Aufrichtigen mit seiner These keinen Dienst erweisen können. 

Beile Ratut versucht im ersten Artikel des Heftes „Vom Umgang mit der Krankheit“ zu definieren was Krankheit ist und wie Heilung erfolgen kann. Sie kommt zu dem Schluss, dass Letzteres nicht ohne Christsein, ohne Beichte, also Seelsorge möglich ist. Hier ist ihr nur zuzustimmen, auch dass Gesundheitspolitik generell im Interesse von Unternehmen und Lobbyorganisationen zu sehen ist und nicht dem Menschen dient. Ihre etwas platte Polemik gegen alles was mit professioneller Psychotherapie zu tun hat, für sie „ein pfiffiges Geschäftsmodell“ mag man ihr noch durchgehen lassen. Was aber schwer zu verstehen ist, dass sie sich ausgerechnet den Psychiater Hans- Joachim Maaz als beispielhaftes Exemplar der „Gutmenschen-Weltverbesserungstheorie“ ausgesucht hat. Maaz ein kritischer Buchautor („Das falsche Leben“) der sich mehrmals zu den nicht zu akzeptierenden gesellschaftlichen Zumutungen geäußert hat und in der Corona-Pandemie mit zahlreichen Veröffentlichungen, Interviews und Vorträgen mit einer kritischen Haltung aufgetreten ist und deshalb erheblichen Anfeindungen ausgesetzt gewesen ist. Dies im Journal Crisis, erweitert auf sein erfolgreiches berufliches Wirken fortzusetzen, passt einfach nicht zu dieser ansonsten erhellenden Zeitschrift. 

Die weiteren Themen: „Klimaangst“ (Sascha Rudenko), dem G20-Treffen in Bali (Eduard Limonad), Gnostizismus (Rene Merbach), Ilja Glasunow-Ewiges Russland, ein russischer Maler (Gregor Fernbach), „Virtuelle Welt-Sucht Pornographie und Selbstmord“ (Dr. Andrei Drägulinesco) und weiteres aus Orthodoxie und Literatur.

CRISIS 5 – Journal für christliche Kultur – Schwerpunkt: Körper – Seele – Geist

Artikelnummer: 9783963211683, € 9,50 Jahresabo € 38,00,  

www.crisis-journal.de



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