Internationaler Tag für das Recht auf Kindsmord

Ein Kind als Schadensfall? Das wird in Österreich wieder mal diskutiert und gerichtlich entschieden.  Wie die Krone berichtet, hätten Kärntner Eltern sich für einen Schwangerschaftsabbruch entschieden, wäre die Behinderung des Fötus vom Arzt rechtzeitig entdeckt worden. Sie fordern nun Schadensersatz. Der Arzt ist aber nicht ursächlich verantwortlich dafür, dass das Kind mit einer Behinderung zur Welt gekommen ist.

Es ist kein Spaß, ein schwer behindertes Kind versorgen zu müssen, auch nicht in unseren noch ganz gut funktionierenden Sozialsystemen. Ich kenne die Problematik sehr gut, mehr als zwei Jahrzehnte habe ich mich in diesem Berufsfeld bewegt, Eltern beraten, nach Lösungen gesucht und Klinken geputzt, wenn dringend ein Heimplatz benötigt wurde. Die grausame Realität bei Familien mit schwer behinderten Kindern ist nun mal, dass die Eltern irgendwann nicht mehr da sind und sich jemand um den Pflegefall kümmern muss. Und bis dahin ist der Weg alles andere als leicht. Während gesunde Kinder sich “normal” entwickeln, die Belastung von Jahr zu Jahr weniger wird, wird der Aufwand bei einer Behinderung nicht selten immer größer.

“Wenn wir gewusst hätten, was auf uns zukommt, hätten wir abgetrieben.” Diesen Satz habe ich mehr als einmal gehört. Aus dem Mund von Eltern, die ihre Kinder liebten, sonst hätten sie sich selbst nicht um sie gekümmert, sondern frühzeitig in Betreuung gegeben. Wer könnte es nicht verstehen? Man kann an einem solchen Schicksal zerbrechen und den scheinbar einfachen Ausweg, den die Abtreibungsindustrie bietet, nutzen. Ein Leben, das als lebensunwert erscheint, wird “verhindert”, die Wahrheit aber lautet, es wird getötet. In Deutschland ist das bei einer diagnostizierten Behinderung sogar bis zum Geburtstermin legal. Ich habe noch nie erlebt, dass ein solch “lebensunwertes” Leben nicht leben wollte, nicht nach Luft geschnappt, nach Wasser gedürstet und Essen gehungert, um Aufmerksamkeit gebuhlt und nach Liebe getrachtet hätte. Was “lebensunwert” erscheint, ist in Wahrheit das Schicksal der Eltern. Wer möchte schon mit ihnen tauschen? Natürlich ist so eine Geschichte ein perfektes Argument für Abtreibungen. Aber nur scheinbar.

Würde man denn auch, weil das Leben mit einem behinderten Kind so unerträglich ist, ein zweijähriges Kind straffrei töten, wenn es beispielsweise nach einem Autounfall mit einer schweren Behinderung leben muss? Wären das nicht niedere Beweggründe, eines der Merkmale für Mord?

Die Berliner Morgenpost am Montag, 26.09.2023: “Es sind auch Mütter, die bereits zwei oder drei Kinder haben und nicht mehr können. Mütter, die in unsicheren Beziehungen leben, die Gewalt erleben. Es sind Frauen, die vielleicht gerade Fuß gefasst haben in ihrer beruflichen Entwicklung. Die fühlen: Mit einem (weiteren) Kind schaffe ich den Job nicht.” Und deshalb bringe ich das Kind um?

In der Realität sind die Beweggründe weniger schwer wiegend, aus denen in Deutschland täglich rund 300 ungeborene Kinder getötet werden. Die Zahl der “Abtreibungen” steigt, der Anteil der kriminologischen oder gesundheitlichen Indikation liegt aber konstant bei vier Prozent. Bei den anderen 96 Prozent geht es nicht um Vergewaltigung oder eine schwere Behinderung, diese Kinder könnten gesund zur Welt kommen. Und viele Mütter würden zögern und ihre Entscheidung noch einmal überdenken, würde man ihnen nicht per Dauerpropaganda weis machen, dass ein Kind erst dann “richtig” lebt, wenn es zur Welt gekommen ist und eine Steuernummer bekommen hat. Alles andere zählt nicht, in dieser gottlosen Welt und entmenschlichten Gesellschaft.

Heute kreischen sie wieder für ihr “Recht” auf “Selbstbestimmung” und sprechen den Schwächsten und wahren Schutzbedürftigen das Recht auf Leben ab. Wo wären sie, hätten ihre Mütter genau so gedacht und so wenig empfunden wie sie?



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