Im Osten nichts Neues? Vom Versagen des Humanismus

Der Schrecken eines Krieges, damals wie heute, ist unermesslich.

Erstmals seit über 70 Jahren erleben wir einen Krieg vor unserer Haustüre. Erleben? Wir wurden zumindest Konsumenten von Fernsehbildern. Wer sich umfassend informieren möchte, dem steht das Internet zur Verfügung.

Und diese dort vorzufindenden Informationen, direkt von den Frontlinien, aufgenommen mit den Handys der Soldaten, zeigen noch grausamere Augenzeugenberichte. Sie lassen uns verstummen und erstarren. Dieser Schrecken fährt uns in die Glieder, er lähmt uns im Alltag, im Beruf, in der Familie und im Freundeskreis. Während wir lediglich zu Tode erschreckt sind, erleben andere die Brutalität eigenen Leibe.

Politische Glaubenskrise

Waren nicht unsere Ausbildungen und Studien, die wir genießen durften, allesamt darauf ausgerichtet, für Probleme stets friedliche Lösungen zu finden? Überstieg es unsere Kräfte, so stand es uns frei, Hilfe und Rat zu suchen. Erstmals aber ist guter Rat nicht nur teuer, er ist schlicht nicht existent.

Oder aber ist er politisch zu teuer und wir erfahren es nur nicht? Unsere Verzweiflung steigert sich ins Dramatische. Kommt den Regierenden die Situation etwa gerade recht? Können sie diesen Feind von außen gerade gut gebrauchen, um vom eigenen Versagen abzulenken? Gießen sie nicht absichtlich Öl ins Feuer, wenn Waffen ins Kriegsgebiet geliefert werden?

Manipuliert uns die gelenkte Berichterstattung in eine bestimmte Richtung? Soll die Bevölkerung in eine Kriegsstimmung versetzt werden? Welche anderen „lästigen“ Themen könnten so geschickt an den Rand gedrängt werden. Dass diese Thesen eine zutreffende Analysen sein könnten, zeigt sich bereits an der Zahl der Freiwilligen („Rambos“), die es nicht erwarten können, mit dem Maschinengewehr „in echt“ zu ballern und nicht nur virtuell an der Playstation?

Hilflose Gesellschaft

Wie sollen wir zu jenen aufblicken, die in dieser Lage sich genauso wenig zu helfen wissen wie wir Wähler? Wir erleben eine neuartige, ungewohnte und ungewollte Gemeinschaft der zusammen Ratlosen. Wir sitzen (noch immer) in unseren warmen Stuben und starren Blickes auf die grausamen Bilder gerichtet. Wir nehmen unsere Mahlzeiten mit zugeschnürtem Halse ein und wissen keine Lösung.

Selbstverständlich werden wir Gutes tun. Wir spenden Geld und Kleider. Und doch wissen wir, dass unsere kleinen guten Werke den Bombenhagel nicht aufhalten werden. Während wir uns gute Nacht wünschen, können Menschen, kaum zwei Flugstunden von uns entfernt, kein Auge zu tun. Oder sie erleben nicht einmal den nächsten Morgen. Zerfetzt von Bomben und Granaten, von eingestürzten Häusern zerdrückt, verdurstet oder verhungert.

Geschichte wiederholt sich

Der Schrecken eines Krieges, damals wie heute, ist unermesslich. Im Jahre 1929 wurde das Werk „Im Westen nichts Neues“, von dem wir alle schon einmal hörten, augenblicklich ein Bestseller. Die herzzerreißenden Kriegserlebnisse eines neunzehnjährigen Freiwilligen, dessen Abiturjahrgang von seinem Klassenlehrer zur Kriegsteilnahme gedrängt wurde, schildern ungeschönt die mörderische Wirklichkeit im Felde. Die Menschheit hat nichts daraus gelernt.

Oder doch? Am Tage, als Olaf Scholz weitere 100 Milliarden für Rüstung bekannt gab, verdoppelte sich plötzlich der Aktienkurs des deutschen Panzerherstellers Rheinmetall.

Unsere humanistische Erziehung und Bildung meldet deshalb gehorsamst KAPITULATION!

Eine kurze Zusammenfassung des Buches „Im Westen nichts Neues“ finden sie hier.


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