Der chinesische Immobilienkonzern Evergrande hat in den USA Gläubigerschutz nach Kapitel 15 beantragt, um sich vor Klagen von amerikanischen Gläubigern zu schützen, während er sein Geschäft in China umstrukturiert.
Evergrande ist das am höchsten verschuldete Immobilienunternehmen der Welt mit fast 300 Milliarden Dollar Schulden und einem Verlust von 72 Milliarden Euro. Im Januar 2022 kündigte das Unternehmen einen Restrukturierungsplan an.
Der gesamte chinesische Immobiliensektor befindet sich in einer schweren Krise, die sich negativ auf die gesamte Wirtschaft auswirkt. Die Immobilienwirtschaft hat in den vergangenen Jahren bis zu einem Drittel des chinesischen BIP ausgemacht. Andere Immobilienentwickler wie Country Garden und Zhongrong International Trust sind ebenfalls in Schwierigkeiten geraten.
Eine mögliche Gefahr für die Weltwirtschaft ist, dass die Insolvenz von Evergrande eine Kettenreaktion auslöst, die andere Unternehmen und Finanzinstitutionen in Mitleidenschaft zieht. Dies könnte zu einer globalen Finanzkrise führen, ähnlich wie die Insolvenz von Lehman Brothers im Jahr 2008.
Konstantin Kholodilin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) vermutet keine überlaufenden Auswirkungen auf den deutschen Immobilienmarkt, wie in der Weltwirtschaftskrise von 2008. „Damals war Deutschland betroffen, weil wir viel in den amerikanischen Immobilienmarkt investierten. Auf dem chinesischen Immobilienmarkt vermute ich von deutscher Seite allerdings viel weniger Investitionen“, so der Ökonom der Makroökonomie laut rnd. Solche Beschwichtigungen lassen vermuten, dass eher das Gegenteil befürchtet wird und eine weltweite Rezession bevorsteht, die das Ausmaß von 2008 bei weitem übersteigt.
Kommentare
Eine Antwort zu „Was bedeutet die Insolvenz von Evergrande?“
Die Verflechtungen des amerikanischen Deep State mit dem chinesischen Reich sind – was der Öffentlichkeit bislang verborgen wurde – extrem intensiv.
Siehe dazu: Mao, Yale und die Hegemonie von Tom-Oliver Regenauer