Verantwortlich sind immer die anderen oder widrige Umstände. Diese Ausreden der Deutschen Bahn kennen leidgeplagte Pendler zu genüge. Der Konzern gab jetzt einen Verlust von 1,2 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 22,31 Milliarden Euro bekannt. Rund 64,2 Millionen Fahrgäste will die Bahn in den ersten sechs Monaten befördert haben.
Ein Lichtblick sei lediglich die internationale Spedition Schenker gewesen, die einen Betriebsgewinn von 520 Millionen Euro erzielte, jedoch ebenfalls einen Rückgang um 100 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete.
aber im zweiten Halbjahr soll alles besser werden. Wer es glaubt, wird selig, denn trotz der schwierigen finanziellen Lage und einem Schuldenberg von 34 Milliarden Euro peilt die Bahn für 2024 einen Gewinn vor Steuern und Zinsen von rund einer Milliarde Euro an.
Der Klimawandel ist schuld
Die extremen Wetterbedingungen im Juni sorgten für eine besonders hohe Verspätungsquote, was während der Fußball-Europameisterschaft zu verstärkter Kritik führte. Nur knapp 63 Prozent der Fernzüge waren im ersten Halbjahr ohne größere Verzögerungen unterwegs, weshalb das Jahresziel für 2024 bereits kassiert wurde.
Der Bund ist schuld
Neben finanziellen Schwierigkeiten sei die Bahn auch infrastrukturell stark belastet, so die Ausrede. Der Konzern gehe in Vorleistung für Infrastrukturprojekte, da die Finanzierung durch den Bund unsicher ist. Derzeit werden wichtige Streckenkorridore saniert, darunter der Abschnitt zwischen Frankfurt und Mannheim. Bis 2031 sollen 40 weitere Korridore generalsaniert werden, was zunächst mehr Einschränkungen für die Fahrgäste bedeutet. Nach Abschluss der Modernisierungen soll der Fernverkehr verlässlicher werden.
Der Fernverkehr soll verlässlicher werden, aha, ist das etwa doch eine Art Schuldeingeständnis? Verspätungen? Was für ein hässliches Wort! In Japan oder in der Schweiz weiß man gar nicht, wie man das buchstabiert.
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