Eine Studie des Bundesverbands der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), durchgeführt von PaySys Consultancy, analysiert die Ideen der EZB und den Regulierungsvorschlag der EU-Kommission für einen digitalen Euro. Die Studie untersucht, welche Konsequenzen diese Ideen für verschiedene Marktteilnehmer hätten und welchen Mehrwert ein digitaler Euro für Handel und Verbraucher stiften würde. Zudem wird die Praxistauglichkeit der Vorschläge hinterfragt und geprüft, ob sie konsistent sind und alle relevanten Fragen abdecken.
Die PaySys-Studie kommt zu dem Ergebnis, dass der digitale Euro, wenn er den aktuellen Vorschlägen folgend ausgestaltet würde, kaum Mehrwerte für Verbraucher und Handel liefert. Vielmehr bezweifeln die Studienautoren, dass Verbraucher und Handel das Produkt aufgrund der hohen Komplexität überhaupt verstehen, geschweige denn nutzen würden. Zum Beispiel würden sich die bislang am Zahlungsverkehr beteiligten Parteien von derzeit vier (Zahler, Zahlungsempfänger und deren jeweilige Payment Service Provider) auf dann bis zu acht Beteiligte erhöhen, was Abwicklungsprozesse verkomplizieren und verlangsamen würde. Die Komplexität des digitalen Euro in dieser Ausprägung würde auch im Widerspruch zu niedrigeren Kosten und damit zur höheren Wettbewerbsfähigkeit Europas stehen. Ebenfalls gehen die Autoren davon aus, dass die technische Umstellung Handel und Marktpartner massiv fordern würde, da diese keinerlei Einflussnahme auf das Ob und Wann der Umstellung haben. Auch arbeiten die Autoren heraus, dass das angedachte Vergütungsmodell mit Obergrenzen unterhalb von Marktpreisen für eine Verdrängung effizienter europäischer Zahlungssysteme sorgen und damit die europäische Souveränität nachhaltig schwächen würde.
„Der digitale Euro in der bislang angedachten Ausgestaltung wäre eher ein Konkurrenzprodukt für existierende bargeldlose Zahlungsarten und weniger ein innovativer Ersatz für das herkömmliche Zentralbankprodukt Bargeld, dessen Nutzung derzeit rückläufig ist“, so Professor Dr. Malte Krüger von der Technischen Hochschule Aschaffenburg, der zu den Autoren der Studie gehört. „Es sind derzeit noch viele Fragen offen und Widersprüche zwischen den einschlägigen Dokumenten des Eurosystems und dem Regulierungsvorschlag der EU-Kommission festzustellen. Offene Fragen gibt es insbesondere zur Ausgestaltung des Kompensationsmodells, der Regelung von Haftungsfragen, der Ausgestaltung des offline digitalen Euro, der Höhe der Haltelimits und der Gestaltung einer angedachten digitalen Euro-Karte. Kritisch zu sehen ist zudem die Fokussierung auf das Smartphone als Zahlungsmittel“, erläutert Krüger weiter.
Oder kann es sein, dass die Einführung des digitalen Euros absichtlich verzögert wird, weil in der gesamten EU die technischen Voraussetzungen nicht gegeben sind?
Kommentare
3 Antworten zu „BVR kritisiert Gesetzesvorschlag zum digitalen Euro“
dass der digitale Euro, wenn er den aktuellen Vorschlägen folgend ausgestaltet würde, kaum Mehrwerte für Verbraucher und Handel liefert.
Es wäre aber der Eingang zum chinesischen Bonussystem für Wohlverhalten und Etablierung eines social scoring + massregelungswerkzeugs.
Wird Nix ! Und, es wir Euer A&sch sein, in den Wir reingetreten werden. Macht Mal !!
Allen, die den digitalen Euro haben wollen, sei gesagt, dass die Leute sich nicht noch mehr durchleuchten lassen wollen. Dann geht es eben zurück in den Naturalien-Tausch-Handel und die Masse der Leute wird es euch zeigen, welchen digitalen Blödsinn ihr angestellt habt.
Denkt mal nach!
Immer wenn große Kriege mit dem Zusammenbruch des staatlich kontrollierten Zahlungssystem endeten, wussten die Leute sich zu helfen: mit Schwarzarbeit, Schwarzmarkt und Naturalientauschwirtschaft oder mit den Umlauf von selbst emittierten Bezugsscheinen. Da funktionierten die Marktgesetze manchmal sogar besser als heute mit dem Euro im Barzahlungsverkehr.