Der ehemalige OpenAI-Mitarbeiter Suchir Balaji wurde am 26. November tot in seiner Wohnung in San Francisco aufgefunden. Medien wie Business Insider und t-online berichten, dass die Todesursache Suizid war. Balaji, der vier Jahre lang bei OpenAI gearbeitet hatte, verließ das Unternehmen im August. Er kritisierte OpenAI öffentlich dafür, urheberrechtlich geschütztes Material für das Training seiner generativen KI-Systeme wie ChatGPT zu verwenden.
Balaji äußerte seine Bedenken in einem Interview mit der New York Times und auf der Plattform X, über die BNO News berichtete. Er kritisierte die Praktiken von OpenAI und betonte deren potenziell schädliche Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Internetlandschaft. In einem Blogbeitrag im Oktober schrieb Balaji, dass die zunehmenden Klagen gegen Unternehmen für generative KI sein Interesse geweckt hätten. Er war der Meinung, dass es problematisch sei, dass viele generative KI-Produkte direkte Konkurrenten zu den Daten schaffen, mit denen sie trainiert wurden.
OpenAI whistleblower Suchir Balaji, who accused the company of breaking copyright law, found dead in apparent suicide pic.twitter.com/VRsCAZwnZN
— BNO News (@BNONews) December 14, 2024
In einem weiteren Interview mit der New York Times im Oktober sagte Balaji, dass Chatbots wie ChatGPT den kommerziellen Wert menschlicher Arbeit und Dienstleistungen untergraben. Er sagte der Zeitung: „Das ist kein nachhaltiges Modell für das gesamte Internet-Ökosystem.“
OpenAI sieht sich derzeit mit mehreren Klagen von Verlagen und Medienhäusern konfrontiert, die behaupten, dass ihre Urheberrechte verletzt wurden. Die New York Times verklagte OpenAI im vergangenen Jahr und beschuldigte das Unternehmen und seinen Partner Microsoft, „die Arbeit der Times unrechtmäßig zu nutzen, um KI-Produkte zu entwickeln, die mit ihr konkurrieren“.
In einer Erklärung gegenüber der New York Times als Antwort auf Balajis Anschuldigungen sagte OpenAI: „Wir erstellen unsere KI-Modelle mit öffentlich zugänglichen Daten, die durch Fair Use und verwandte Prinzipien geschützt sind und durch langjährige und weithin akzeptierte Rechtsprechung gestützt werden. Wir halten dieses Prinzip für fair gegenüber den Urhebern, notwendig für Innovatoren und entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit der USA.“
Balaji wurde später in der Klage der New York Times gegen OpenAI als „Verwahrer“ oder als Person genannt, die im Besitz relevanter Dokumente für den Fall ist.
Konnte Suchir Balaji dem Druck nicht mehr standhalten, dem er seit seiner öffentlichen Kritik ausgesetzt war oder wurde er gezielt in den Selbstmord getrieben, das sind die Fragen, die die Netzgemeinde beschäftigen. Passt sein Tod vielleicht in diese Liste von Whistleblowern, die unter fragwürdigen Umständen ins Leben gekommen sind?
- Gary Webb: Investigativer Journalist, der für seine Berichterstattung über die Verbindungen zwischen der CIA und dem Crackhandel in Los Angeles bekannt ist. Er starb 2004 unter umstrittenen Umständen, offiziell genannt als Selbstmord.
- Michael Hastings: Journalist, der für seine Enthüllungen über die US-Armee und die CIA bekannt war. Er starb 2013 bei einem Autounfall, der von vielen als verdächtig angesehen wurde.
- Brandon McCormack: Whistleblower in einer Chemiefirma, der auf Umweltverschmutzung hinwies. Er verstarb 2010 nach einem angeblichen Unfall, während er Versuche unternahm, Beweise zu sichern.
- John P. O’Neill: Ex-FBI-Agent und Whistleblower, der vor den Anschlägen vom 11. September 2001 versucht hatte, die Behörden auf Al-Qaida aufmerksam zu machen. Er starb im World Trade Center während der Angriffe.
- Irvin Kershner: Whistleblower im Bereich der Nuklearsicherheit, der auf Mängel in Sicherheitsprotokollen hinwies. Er starb 2012 bei einem Unfall, der als unglücklich betrachtet wurde.
- Seth Rich: Ein DNC-Mitarbeiter, dessen Tod im Jahr 2016 als Raubmord dargestellt wurde, jedoch von Verschwörungstheoretikern mit dem Auslaufen von Informationen über die demokratische Nationalversammlung in Verbindung gebracht wurde.
- Andrew Breitbart: Politischer Kommentator und Journalist, der die politischen Machenschaften in Washington untersuchte. Er starb 2012 an einem angeblichen Herzinfarkt, einige vermuten jedoch, dass er unter Druck stand, seine Recherchen fortzusetzen.
Kommentare
2 Antworten zu „Tod von OpenAI-Whistleblower: Hinterlässt sein Suizid offene Fragen?“
Solche Fälle haben allein schon wegen ihrer Vorgeschichte immer ein Geschmäckle, …
Man kann nie wissen, die Kriminellen schlafen nicht. Andererseits wird auch bei der US Polizei gerade in solchen Fällen nicht immer mit der nötigen Akribie und Entschlossenheit ermittelt…
Ob bewusst oder unbewusst sei dahingestellt.
Ich habe keine Lust mich von irgendwelchen Robotern zu labern zu lassen.Die diskutieren sogar in den Hinterzimmern…. VG.FG. Stille Nacht, Heilige Nacht empfinde ich als äußerst unschön,wenn Töne steril und kalt vom Roboter gesungen wird.