Was klingt wie aus einem dystopischen Science-Fiction-Film, ist längst Realität: Ein Start-up aus Kassel sorgt international für Aufsehen – mit ferngesteuerten Insekten-Cyborgs für militärische Einsätze. Die Firma Swarm Biorobotics, vormals unter dem Namen Swarm Biotactics bekannt, will Insekten zu Bio-Robotern machen – und das nicht nur im Labor, sondern direkt im Einsatzgebiet. Laut einem Bericht der hessenschau arbeitet das Unternehmen bereits mit Regierungsbehörden zusammen.
Dabei geht es um nichts Geringeres als um die Umwandlung von Kakerlaken und anderen Insekten in Spionage- und Aufklärungsdrohnen, die sich in feindliches Gebiet einschleusen lassen. Mit einem 13 Millionen Euro schweren Finanzierungsdeal macht Swarm Biorobotics ernst – das Geld stammt laut eigener Pressemitteilung direkt von Investoren aus der Biotechnologie- und Rüstungsbranche. Die offizielle Mitteilung ist hier einsehbar: Swarm Biotactics Press Release.
Was genau passiert mit den Tieren? Das Handelsblatt berichtet in einem Hintergrundartikel über die Technologie: Mikroelektronik wird direkt an die Nervenstränge der Kakerlaken angeschlossen – sie werden damit zu ferngesteuerten Bio-Maschinen. Die Steuerung erfolgt per App. Selbst Bewegungsrichtungen und Laufgeschwindigkeit können verändert werden. Das alles geschieht angeblich „tierschonend“, wie es die Entwickler formulieren.
Kassel – Heimat der Cyborg-Kakerlake. Die Grenze zwischen Biotechnologie, Rüstungsindustrie und ethischem Wahnsinn verschwimmt zusehends. Willkommen im Zeitalter der Bio-Kriegsführung.