Eltern von herzkrankem Kind lehnen Organspende von AfD-Wählern ab

 

Für die Familie von Sören war die Diagnose ein Schock. Der Junge kam mit einem schweren Herzfehler zur Welt und befand sich mehr in der Klinik als zuhause bei den Eltern. Mehrere komplizierte Operationen retteten Sören immer wieder das Leben, doch als er vierzehn Jahre alt wurde, war klar, dass ihm nur noch eine Organspende helfen kann. Andernfalls – so die Ärzte – würde er seinen 18. Geburtstag mit Sicherheit nicht erleben.

Sören hatte Glück und kam ganz oben auf die Warteliste. Vater Kai-Olaf (37) und Mutter Solveig (41) begrüßen die von Gesundheitsminister Spahn geplante Widerspruchslösung, doch gleichzeitig plagen sie große Sorgen. “Was ist, wenn der Organspender ein AfD-Wähler war?” fragen sich beide. “Wird unser Sohn dann vielleicht ein Nazi?” Es müsse Ausschlusskriterien geben, damit so etwas auf keinen Fall passieren könne, so die Eltern. Unterstützung finden sie bei der Initiative “Keine Organe von Rechts”. Ein Sprecher der NGO bekräftigte die Einwände der Familie. “Es muss unerträglich sein, nicht zu wissen, wessen Herz da im Körper des eigenen Kindes schlägt”, teilt Vorständin Josepha Mengele mit. Zwar solle die Anonymität der Spender in jedem Falle gewahrt bleiben, doch der Gesetzgeber könnte vor der Organentnahme den Lebenslauf des Spenders feststellen. Möglich sei auch ein entsprechender Eintrag in Ausweisdokumenten, wie bei der Religionszugehörigkeit. “Ist dort ein Kreuz bei der AfD vermerkt, dann wissen die Ärzte Bescheid und können den Leichnam entsorgen”, so Mengele.

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