Staatsfunk rudert zurück: Habeck-Fähre wurde nicht gestürmt

Videos in den „sozialen Netzwerken“ bewiesen es von Anfang an und straften die Propagandapresse Lügen. Es gab keinen gewaltsamen Versuch der Bauern, die Fähre in Schlüttsiel zu erstürmen, mit der Robert Habeck angeblich aus dem Urlaub kam.

NDR: Bei der Blockade einer Fähre im nordfriesischen Schlüttsiel mit Robert Habeck an Bord gab es nach Recherchen des NDR keinen Versuch, das Schiff zu erstürmen. Berichte unmittelbar nach dem Ereignis am 4. Januar hatten über einen Erstürmungsversuch durch einen wütenden Mob gesprochen. Teilnehmer der Blockade bestreiten im Interview mit dem NDR einen solchen Vorgang, auch die Polizei bewertet dem NDR gegenüber den Vorgang im Moment des Ablegens als eine Folge des Drucks aus der Menschenmenge. Dies habe zu der auf den Bildern zu sehenden Situation geführt. Am 4. Januar 2024 hatten Hunderte Bauern, Handwerker und andere Teilnehmer bei einer nicht angemeldeten Demonstration in Schlüttsiel den Bundeswirtschaftsminister nach einem privaten Ausflug am Verlassen der Fähre gehindert. Die Fähre legte wieder ab, dabei war es zu einem Durchbruch durch die Polizeikette am Anleger gekommen. Der NDR hat mit Teilnehmern des Protestes und Augenzeugen gesprochen und den Vorfall rekonstruiert. 


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Thimo Silberstein, der Steuermann der Fähre, stand während der Blockade direkt am Anleger und bediente die Rampe. Er habe während des Aufenthalts am Anleger teilweise eine aufgebrachte Stimmung wahrgenommen, sich aber nicht bedroht gefühlt: “Die Stimmung war relativ entspannt, so würde ich es beschreiben. Wir waren relativ ruhig, ich hatte auch überhaupt keine Angst, dass mir irgendetwas passiert.” Erst am Ende sei die Situation eskaliert, als einzelne Teilnehmer im Moment des Ablegens Richtung Fähre liefen: “Ich habe die Brücke angehoben und in dem Moment haben einige, bei weitem nicht alle, ich kann keine Zahl nennen, 5 bis 10 Leute vielleicht, die Polizeisperre durchbrochen und sind die Brücke hochgelaufen. Was die genau wollten, kann ich natürlich nicht sagen, ob die nur rumrufen wollten oder weiter angreifen, das Schiff, keine Ahnung.” 

Malte Massow war wie andere Bauern aus der Region nach Aufrufen in Chatgruppen am Nachmittag des 4. Januar zum Anleger in Schlüttsiel gekommen. Es sei darum gegangen, mit Robert Habeck zu sprechen, sagt er gegenüber dem NDR: “Niemand war in der Absicht da, irgendwelche Schlägereien anzufangen. Wir wollten einfach nur da sein, um ihn zu empfangen und ein paar Worte auszutauschen.” Nachdem ein Gespräch mit dem Minister trotz Vermittlungsversuchen der Polizei nicht zustande gekommen war, hatte die Fähre den Hafen mit Robert Habeck an Bord wieder verlassen. Mehrere Medien hatten danach von einem Erstürmungsversuch durch einen wütenden Mob berichtet. Massow bestreitet das. Im Moment des Ablegens der Fähre sei es durch das Gedränge zum Durchbruch einiger Teilnehmer durch die Polizeikette gekommen: “Das passiert, wenn da so viele Menschen auf einmal mit Körperkontakt sind und irgendwo Schub reinkommt, das ist definitiv klar. Aber ich kann ganz klar sagen, dass von unseren Landwirten keiner ihn (Robert Habeck) auf irgendeine Weise überhaupt angefasst hätte.” Massow bemerkte bei der Kundgebung auch ihm unbekannte Teilnehmer, die mit Plakaten und aggressiven Rufen gegenüber Robert Habeck aufgefallen waren. Im Laufe des Tages hatte es auch in rechten Netzwerken Aufrufe einer spontanen Kundgebung an der Fähre gegeben. 

Auch Landwirt Torben Jacobsen hält Berichte über einen Erstürmungsversuch oder einen rechten Mob am Anleger für nicht vereinbar mit den tatsächlichen Ereignissen. Er bedauert die Eskalation des Protestes, aber die Handyvideos würden nicht den gesamten Ablauf wiedergeben: “Was man nicht sieht, ist, dass Polizei und Demonstranten sich danach wieder normal die Hand gegeben haben.” Er habe angesichts einiger Berichte unmittelbar nach dem Vorfall den Eindruck gehabt, er sei auf einer anderen Veranstaltung gewesen. 

Die Staatsanwaltschaft ermittelt nach der Blockade der Fähre gegen Unbekannt wegen des Verdachts der Beleidigung, Nötigung und des Landfriedensbruchs. Der schleswig-holsteinische Verfassungsschutz geht derzeit nicht von einer Organisation oder Lenkung der Blockade durch rechtsextremistische Kreise aus. 

Über das Thema berichten am Freitag, 12. Januar, das “ARD-Mittagsmagazin”, “Brisant” und die tagesthemen im Ersten, das Radioprogramm NDR Info sowie das “Schleswig-Holstein Magazin” und die Ausgaben von “NDR Info” im NDR Fernsehen.



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4 Kommentare

  1. Die rudern nicht wirklich zurück. Sie sehen sich nur gezwungen, nicht weiter gegen die Macht der unverrückbaren und unleugbaren Fakten anzuschreiben.

    Auch dieses unsägliche Lügenpressenpack kann nicht täglich unbeschadet mit 200 km/h gegen eine Betonmauer rasen.

  2. Ich kann ich noch an Zeiten erinnern, als es noch seriöse Berichterstatter gab, welche erst einmal gründlich vor Ort recherchierten, bevor sie ihre Meldungen an die Öffentlichkeit weitergaben (ja ich weiß, ist verdammt lang her). Heute reicht als einzige Fähigkeit aus, irgendwelche sozialen Medien nach irgendwelchen Videos bzw. Kommentaren zu durchsuchen, welche in die eigene Ideologie passt. Obwohl, kann man bei der geistigen Fähigkeit dieser “Reporter” überhaupt noch von Ideologie sprechen? Schließlich braucht man auch zum Verstehen einer Ideologie, gleich welcher Art, noch etwas Grips. Es muss wirklich schlimm um die Vertreter des links-grün-versifften Neosozialismus stehen, wenn man schon genötigt ist, auf solchen Schweinejournalismus zurück zugreifen. Naja, Gleich gesinnt sich halt zu Gleich.

  3. was gibt es da zum zurückrudern… das dreckspack hat gelogen und betrogen in ihren berichten …. die drecksschreiberlein mit staatlicher bevormundung gehören rausgeschmissen… jagt die obrigkeitsdeppen endlich fort und bestellt alle schmierblätter der deppen sofort ab…
    dann gibt es auch nichts mehr zum rudern… lasst die idioten in ihrem lügenteich ersaufen…

Kommentare sind geschlossen.