Musste Sebastian Kurz deshalb gehen, weil er zu lasch mit den Impfverweigerern umgegangen ist und die Quoten nicht die gewünschte Marke erreicht haben? Sein Nachfolger Alexander Schallenberg drückt jedenfalls gewaltig auf die Tube.
Die umstrittene „3-G Regelung“ am Arbeitsplatz reicht seinen Worten nach nicht aus. Das Land stolpere „ohne Not“ in eine „Pandemie der Ungeimpften“, so Schallenberg. Wie die Krone berichtet, werde der Fokus bei den angekündigten, aber nicht näher beschriebenen Maßnahmen, eindeutig auf die Ungeimpften gelegt. Aufgrund der „drastisch steigenden Infektionszahlen“ will sich Schallenberg (ÖVP) am Freitag mit dem grünen Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein und den Landeshauptleuten beraten, schreibt auch der Standard und spricht dabei von „Besorgniserregenden Farben“, womit die lächerliche „Corona-Ampel“ gemeint ist, mit der „gefährdete Regionen“ farblich gekennzeichnet werden. Rot bedeutet – man kann es bereits erahnen – höchster Alarm. Die Kindergartenisierung der Bevölkerung zeigt, mit welchem Blick die Obrigkeit auf ihre Untertanen schaut.
Kritik daran kommt nur von der FPÖ. Es gebe für die jüngst von der Regierung beschlossenen Maßnahmen wie die 3G-Regel am Arbeitsplatz keine Evidenz. Den einzig wahren Grund für die Einführung dieser Regel sieht Herbert Kickl im Vorantreiben der indirekten Impfpflicht: „Die Regierung hat immer wieder in Abrede gestellt, eine Corona-Impfpflicht in Österreich einzuführen. Was jetzt auf den Weg gebracht wird, ist aber der Sache nach nichts Anderes. Wer keine Repressalien erleiden will, wer nicht ständig testen gehen will oder kann, wer seine Arbeit nicht verlieren möchte, der soll nun offenbar über den Weg des Arbeitsplatzes gezwungen werden, sich impfen zu lassen. Und mit der gestrigen Drohung des Kanzlers an die Ungeimpften wird der Druck noch einmal erhöht.“
Foto: Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten, CC BY 2.0, via Wikimedia Commons