Erdgas aus Russland oder jedes Böhnchen gibt ein Tönchen

Telefonate mit russischen Freunden in St. Petersburg und Nowosibirsk (Außentemperatur, derzeit minus 19 Grad) klingen besorgt. Der Grund für die Sorge liegt diesmal in Berlin und dessen neuestem Außen- und Wirtschaftspersonal. Meine russischen Freunde wollen ja nie unhöflich sein, doch scheint es für sie zunehmend schwer zu sein, deren Lachen zu unterdrücken.

Wir Deutschen seien doch bekannt für Logik, weshalb es völlig unverständlich sei, Atomkraftwerke abzuschalten und anstelle dessen Erdgas vom „Feind“ beziehen zu wollen. Wenn Vernunft nicht mehr zur Erklärung hilft, dann brechen emotionale Momente ehrlicher Schadenfreude hervor. Wir müssen gemeinsam lachen, wenn auch aus anderen Gründen.

Spaßeshalber wird von ihnen bei Wodka und Bier darüber diskutiert, Pakete mit Bohnen nach Deutschland zu senden. Dicke Bohnen, weiße und rote Bohnen, welche nicht nur sehr nahrhaft seien, sondern einen weiteren bekannten Nebeneffekt hätten. Die Umwandlung zu Lebensenergie erzeugt unvermeidlich auch ein Nebenprodukt, ähnlich dem Erdgas, und entweicht unter Geräuschbildung, auf welche gerne verzichtet werden könnte, signalisiert jedoch damit das Vorhandensein dieser erneuerbaren Energiequelle aus nachwachsenden Rohstoffen.

In der grün-ökologischen Gründerszene Berlins würden gerade Luftfilteranlagen entstehen, welches das bereits oben ausreichende beschriebene Gas einzufangen in der Lage wären, um es anschließend dank Strom aus der Steckdose mechanisch zu separieren. Säßen beispielsweise acht Personen an einer festlichen Tafel und verzichteten hierbei auf Kartoffeln und äßen anstelle dessen Bohnen gekocht, püriert oder süßsauer, so ließe sich bereits nach drei Stunden ein signifikanter Anstiege des Methangehalts in der Zimmerluft feststellen. Diesen gelte es nur noch anzusaugen, zu komprimieren und vor allem zu separieren, in „Berliner Luft“ und in komprimiertes Methan. Diese Menge reichte dann aus, um beim nächsten Abendessen die wiederum erforderlichen Bohnen zu kochen. Nachhaltigkeit pur sei dies. Und man hört, wie sich die Freunde im Wohnzimmer von Sergey vor Lachen den Bauch halten.

Bekanntlich solle man die Hand, die einen füttert (oder lebensnotwendiges Gas liefert), nicht schlagen. Wer es dennoch tut, wird kein blaues Wunder erleben, denn das Endergebnis steht bereits zuvor fest. Selbst unter links-grün-gelben „Denkern“ setzt sich spätestens dann Vernunft durch, wenn hier die Lichter und die Heizungen ausgehen. Dann leben wir wieder voll ökologisch wie die alten Germanen in Höhlen.



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