Da der Begriff gerade trendet: Die „Brutkastenlüge“ bezeichnet eine falsche Behauptung über angebliche Gräueltaten irakischer Soldaten vor dem Golfkrieg 1991.
Hintergrund:
- Am 10. Oktober 1990 behauptete die damalige 15-jährige Kuwaitische Krankenschwester Nayirah vor dem US-Kongress unter Tränen, sie habe miterlebt wie irakische Soldaten in einem Krankenhaus kuwaitische Säuglinge aus Brutkästen gerissen und sterben ließen.
- Ihre emotionalen Schilderungen trugen maßgeblich dazu bei, die öffentliche Meinung in den USA pro Golfkrieg zu beeinflussen.
- Später stellte sich heraus, dass Nayirahs Aussagen frei erfunden waren. Sie war in Wirklichkeit die Tochter des kuwaitischen Botschafters in den USA.
- Ihre Aussage wurde von einer PR-Agentur orchestriert, die im Auftrag Kuwaits die US-Regierung von einem Einmarsch im Irak überzeugen sollte.
Die „Brutkastenlüge“ gilt bis heute als Paradebeispiel für Kriegspropaganda und die gezielte Emotionalisierung der öffentlichen Meinung vor einem militärischen Konflikt. Sie zeigt, wie mit falschen Gräuelschilderungen ein Feindbild aufgebaut und Stimmung für einen Krieg gemacht werden kann.
Hier einige weitere historische Beispiele für Kriegspropaganda:
- Im Ersten Weltkrieg verbreiteten alle kriegführenden Staaten Propaganda über angebliche Gräueltaten und Vergewaltigungen durch feindliche Soldaten, um Hass zu schüren. Besonders bekannt ist die britische Propaganda über deutsche Soldaten, die belgischen Zivilisten die Hände abhackten.
- Vor dem Zweiten Weltkrieg nutzte das NS-Regime gezielt Propaganda, um Hass auf Juden zu schüren und den Überfall auf Polen als „Präventivkrieg“ darzustellen. Goebbels sprach dabei vom „Ausrotten“ der Polen.
- Während des Vietnamkriegs erschuf das US-Militär mit dem „Tonkin-Zwischenfall“ einen Vorwand für die Bombardierung Nordvietnams. Der angebliche Angriff nordvietnamesischer Schnellboote auf US-Zerstörer erwies sich als frei erfunden.
- Vor dem Irakkrieg 2003 behaupteten die USA, der Irak besitze Massenvernichtungswaffen und Biological Labore auf Lastwagen. Beides stellte sich als falsch heraus.
Kriegspropaganda zielt darauf ab, die eigene Bevölkerung emotional aufzuwiegeln und das Vorgehen der eigenen Regierung zu legitimieren. Oft werden dafür falsche Informationen oder fabrizierte Gräueltaten genutzt.
Kommentare
2 Antworten zu „Die Brutkastenlüge und weitere Kriegspropaganda“
Massenvernichtungswaffen ? Suchen Die immer noch ? Unglaublich ;o))
Auf Compact hat Martin Sellner berichtet, dass Israel offenbar 10 Tage vor dem Überfall vom ägyptischen Geheimdienst über den bevorstehenden Angriff informiert worden war.