Donald Trump hatte niemand auf dem Schirm, als er das erste Mal antrat und doch schaffte er das unmöglich Erscheinende. Er wurde Präsident der USA, angeblich mächtigster Mann der Welt. So mächtig war er dann doch nicht, sonst hätte er die Wiederwahl egal mit welchen Mitteln für sich entschieden. Was sich derzeit in den USA abspielt, ist eine Schmierenkomödie sondergleichen. Die Demokraten wollen tatsächlich den demenzkranken Joe Biden noch einmal ins Rennen schicken und bei den Republikanern hat außer Donald Trump im Moment kein Bewerber um die Kandidatur genügend Rückhalt in der Grand Old Party. Die Chancen stehen also gar nicht so schlecht, dass The Donald noch einmal antritt und selbst dann die Wahlen gewinnt, wenn seine Gegner ihn ins Gefängnis gebracht haben.
Es gibt nämlich keine explizite Regel oder Bestimmung, die besagt, dass eine Person im Gefängnis nicht als Präsident der USA kandidieren oder sogar gewählt werden kann. Die Verfassung der Vereinigten Staaten legt lediglich fest, dass der Präsident ein in den USA geborener Bürger sein muss, mindestens 35 Jahre alt sein muss und mindestens 14 Jahre lang in den USA gelebt haben muss. Solange Donald Trump diese Anforderungen erfüllt und die Unterstützung der Wähler gewinnt, besteht die theoretische Möglichkeit, dass er erneut für das Präsidentenamt kandidiert und gewählt wird, auch wenn er sich im Gefängnis befindet.
Doch was haben wir davon?
Was hat Donald Trump erreicht? Bis zum „Ausbruch von Corona“ war die Schnappatmung der weltweiten Linksjournaille schon Grund genug, sich über den Sieg von Donald Trump zu freuen. Er versprach zwar eine Mauer entlang der mexikanischen Grenze, hielt das Wahlversprechen aber nicht ein, er sagte der Political Correctness den Kampf und sorgte ganz nebenbei für die höchste Beschäftigungsquote der Schwarzen seit Beginn der Aufzeichnungen. Nicht zu vergessen auch, seine Weigerung, einen neuen Krieg vom Zaun zu brechen. Im Gegenteil – Donald Trump wollte die Präsenz der US-Truppen im Ausland deutlich reduzieren. Nicht reine Nächstenliebe, sondern nüchterne wirtschaftliche Überlegungen lagen seiner Politik zugrunde. So weit, so gut.
Donald Trump brüskierte Merkel, als er ihr den Handschlag beim Empfang verweigerte. Danke! Aber Donald Trump empörte sich auch über „deutsche Geschäfte mit Russland.“ Immer wenn er so etwas von sich gab, war die Presse besonders freundlich zu ihm. Das wollte man hören. Jedes „Nordstream 2 ist schlecht“ aus dem Mund von Trump war Gold wert. Nicht für Trump, aber für die Falken, denen er ein Dorn im Auge war, und von denen er glaubte, sie über die zivile Schiene im Zaum halten zu können. Wunschgemäß drückte er der Merkel-Junta das teure Fracking-Gas auf’s Auge und ausgerechnet die „Deutsche Umwelthilfe“ lief Sturm dagegen: Bundesrat opfert das Klima für Trumps Fracking-Gas.
Dann kam „Corona“. Donald Trump empfahl „Desinfektionsmittel“ und machte mit einigen weiteren Aussagen klar, dass er nicht viel von der Panikmache hielt. Dann aber beeilte er sich, erste Impfstoffe vorzeitig zuzulassen und klopfte sich selbst auf die Schulter. Eine allgemeine Impfpflicht wurde zwar nicht eingeführt, aber wer in die USA einreisen will, muss seither ein paar Piekse nachweisen oder draußenbleiben. Wird Trump für Aufklärung sorgen und den US-Pharmariesen das Geschäft ihres Lebens vermiesen? Nein! Weder hat er – wie angedroht – Hillary Clinton ins Gefängnis gebracht, noch den Sumpf trockengelegt. Auch eine Begnadigung von Julian Assange hat er nicht ausgesprochen, obwohl er den Veröffentlichungen der Clinton-Mails auf Wikileaks höchstwahrscheinlich den Wahlsieg gegen seine Konkurrentin zu verdanken hat. Und, und, und …
Vieles, was sich seine Anhänger auch außerhalb den USA erhofft haben, hat Donald Trump nicht liefern können. „Wir“ werden nichts mit seiner Wiederwahl gewinnen, schon gar nicht mit so einer Clown-Regierung, wie der Ampel. Die USA werden mit oder ohne Trump gegenüber Deutschland schon wissen, wie sie ihre Interessen durchsetzen. Dasselbe gilt auch für Russland nach einem möglichen Ende des Ukrainekriegs oder dem Abgang (=Tod) von Putin. Wer auch immer ihm nachfolgt, wird nicht vergessen, wie sich Deutschland verhalten hat und russische Interessen vertreten. Das ist auch kein Wunder gegenüber einem Land, das sein eigenes Interesse nicht im Blick hat oder haben darf. Mit dem Abbau der wirtschaftlichen Schlagkraft ist Deutschland zur leichten Beute geworden, allerdings ist dadurch auch die Zeit begrenzt, in der es noch was zu holen gibt. Gab es jemals einen größeren Hoffnungsschimmer?

7 Antworten zu „Was haben wir gewonnen, wenn Trump zurück kommt?“