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Meutherei 2.0: AfD vor der Spaltung oder hat sich der Parteichef selbst ein Bein gestellt?

Meuthen vs Höcke / Collage: O24

Vor vier Jahren steckte die AfD in Baden-Württemberg in derselben Klemme, wie jetzt auf Bundesebene. Damals verließ Jörg Meuthen im Streit um den in die Kritik geratenen Abgeordneten Wolfgang Gedeon die Landtagsfraktion, die sich dann aufspaltete. Gut die Hälfte der Abgeordneten war dem Fraktionschef gefolgt. Doch das Gerangel um Gedeon endete erst vor wenigen Tagen. Am 20. März frohlockte der Spiegel: Antisemit Gedeon aus AfD ausgeschlossen!

Und nun ist es wieder Meuthen, der ein Machtwort nach dem anderen spricht. Erst forderte er die Auflösung des Flügels bis Ende April, jetzt redet er gar von der Spaltung der Partei. Der Flügel, so Meuthen in einem Interview auf Tichys Einblick, solle die AfD verlassen und eine eigene Partei gründen.

Co-Sprecher Tino Chrupalla äußerte sich einen Tag später auf Twitter sichtlich verärgert: Wer eine Diskussion über die Zukunft der #AfD anstoßen will, der tut dies erstens in den zuständigen Gremien und zweitens ergebnisoffen. Wir haben die Zukunftsdebatte mit dem BuVo-Beschluss zur Auflösung des Flügels eingeleitet. Ziel war und ist die Einheit der Partei!”

Auch Beatrix von Storch übte heftige Kritik an Meuthen: Ja, @MdB_Lucassen hat Recht!”Man kann nicht als Chef einer Partei mit solchen Thesen an die Öffentlichkeit gehen, die als Auflösung oder Spaltung verstanden werden können. Ein Parteichef muss integrativ sein.” Dem ist nichts hinzuzufügen. Quelle: Twitter

Wird Meuthen den Machtkampf für sich entscheiden können? Ein Zurückrudern nach einer solchen Attacke würde seine Position in der Parteispitze entschieden schwächen, da auch Gauland und Alice Weidel weiter für die Einheit der Partei plädieren – zumindest nach außen.

Welches Wählerpotential hätte eine neue Partei rechts neben der AfD? Frauke Petry und André Poggenburg sind mit ihren Alternativen zur Alternative grandios gescheitert. Björn Höcke hat der Versuchung bisher widerstanden. Wenn jetzt ein offener Rauswurf zur Debatte steht, könnte am Ende der Verlierer auch Jörg Meuthen heißen. So gut wie sicher ist allerdings schon jetzt, dass die AfD mit oder ohne Höcke wahrscheinlich weder einer Beobachtung durch den Verfassungsschutz entgehen wird, noch bei den nächsten Wahlen auf eine Regierungsbeteiligung hoffen kann.

 



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