Helmut Schmidt 1999: Der Geschichts-Flagellantismus kann zur selbsterfüllenden Prophetie werden und die Zukunft eines Volkes gefährden

Der frühere Bundeskanzler Helmut Schmidt holte für die SPD bei der Bundestagswahl im Jahre 1976 42,6 % der Stimmen. Ein Ergebnis, das seine aufs Peinlichste  desolat-verzwergten Nachfahren in Berlin um Zweidrittel in den Keller gefahren haben, heutigen Umfragen zufolge. Was dieser Mann sagte, hatte Hand und Fuß und war nicht von Kriegshetze und Weltrettung durch das angebliche Weltwohngebiet Deutschland geprägt. Dass Schmidt auch hellseherische Fähigkeiten hatte, zeigt sich heute in einer Rede, die er zu einem entlegenen Anlass gehalten hat, zur Eröffnung des Bachfestes in Leipzig 1999. Johann Sebastian Bach war Komponist und Kantor der Thomaskirche in Leipzig bis zu seinem Tod im Jahre 1750, hinterließ  mehr als 1.100 Werke und Helmut Schmidt – selbst respektabler Klavier- und Orgelspieler – war einer seiner Millionen Verehrer, . 

Zur Bedeutung der großartigen Werke J.S. Bachs für uns Deutsche und unsere Geschichte sagte Schmidt:

“Kein Volk auf der Welt kann auskommen ohne geschichtliche Identität. Und wenn heutzutage einige Deutsche unsere deutsche Geschichte dargestellt wissen wollen als bloß eine Kette von Versagen und Versäumnissen und Verbrechen, dann kann mit dergleichen einseitigem Flagellantismus unsere Gegenwart, es kann sogar die Zukunft unseres Volks ins Schwanken geraten. Denn eine solche Interpretation der eigenen Geschichte, die kann zu einer sich selbst erfüllenden Prophetie werden. Sie kann neue Katastrophen zeugen, und dergestalt kann die Zukunft verlorengehen.

Es ist wahr, deutsche Geschichte hat große Schatten, aber keineswegs ist sie gleichbedeutend mit einer andauernden Finsternis; da gibt es auch sehr viel Licht und Glanz. Und die Verehrung, die deutscher Musikkultur überall in der Welt entgegengebracht wird, die erlaubt uns sogar ein wenig Stolz. Stolz darüber, zu dem großen kulturellen Zusammenhang Europas, zu dem musikalischen Kontinuum Europas, zu dem auch Bach gehört hat, zu dem Kontinuum, in dem Bach als ein Vollender und als ein Verwandler gewirkt hat, Stolz darüber, dass wir diesem kulturellen Kontinuum der Europäischen Völker zugehören und dazu beigetragen haben (…)”.

Der Mann hat leider Recht behalten: Inkompetente und vernagelte Leute, bei denen man den Staatsamts-Terrorismus vielleicht zu konnotiert haben wird, haben das Land in eine Jahrhundertkrise gestürzt. Schmidt hat vermutlich selbst nicht erwartet, dass seine Prophetie  schon nach einer Generation Wirklichkeit werden würde.


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Kommentare

5 Antworten zu „Helmut Schmidt 1999: Der Geschichts-Flagellantismus kann zur selbsterfüllenden Prophetie werden und die Zukunft eines Volkes gefährden“

  1. Bücherwurm

    Bei solchen Wahrheiten käme heute Haldenwangs Gesinnungspolizei vorbei oder eine Hausdurchsuchung mit Polizei-Überfallkommando würde morgens um 5 Uhr anrollen.

  2. Nero Redivivus

    “… ein wenig Stolz. Stolz darüber, zu dem großen kulturellen Zusammenhang Europas, zu dem musikalischen Kontinuum Europas, zu dem auch Bismarck gehört hat …”
    Diesen in einer Metamorphose von Bach auf Bismarck ehernen Satz sollte man erstens der Außen-Trampolinspringerin Annalena ins Kindergarten-Stammbuch schreiben, die bekanntlich “im Namen der wertegeleiteten Demokratie” jedes Gedenken an unseren großen Staatsmann des 19. Jahrhunderts aus dem Außenministerium entfernen ließ – und zweitens der mit ihrem Unwissen im BRD-Parlament ebenso brillant Geld verdienenden grün-lackierten Emilia Romagna Fester, die Bismarck nur als Hering kennt: “Was, war der Kanzler?”
    Und dies hier noch der gesamten Kakistokraten-Katastrophen-“Ampel”-Kollisions-Koalition im heutigen zum sodomitischen Syphiliten-Sumpf degenerierten Gomorrha-Berlin sinn- und hoffnungslos ins “Stammbuch der Rot-Grün–BlackRock-Quarantänegelb-Lernresistenten” geschrieben:
    Wer die Vergangenheit bewusst ignoriert, kann in der Gegenwart kein “ehrlicher Makler” sein – wie Bismarck zwischen den Großmächten (Stichwort: “Berliner Konferenz von 1878”) – und schon gar nicht eine für das deutsche Volk segensreiche Zukunft gestalten.

  3. Ketzerlehrling

    Wie immer auf den Punkt. Nur betreibt dieses Volk seinen Masochismus bis zum Exzess und mit der vollen Absicht, wie es scheint, sich auszumerzen. Niemand macht so ein Gewese um seine Vergangenheit, seine Verbrechen an anderen Völkern wie Deutschland. Sonst hat es nichts zu bieten, ist lächerlich und bedeutungslos.

  4. Ralf.Michael

    Helmut war auch nur ein Sozzi, aber für seine Genossen sozusagen leider doch etwas zu ” STRANGE ” !

  5. Rumpelstilzchen

    Da die Mehrheit der B Ü R G er ausweislich der jüngsten Wahlergebnisse und Umfragen ganz offensichtlich auch nicht klüger und weiser ist als die reGIERung, muss man in der Tat mit dem Schlimmsten rechnen.