Wir wurden deutsche Kartoffel-Rentner

Deutsche Renten gehören zu den niedrigsten im europäischen Vergleich. Wer seit 50 Jahren „seinen Metzger“, sprich die dafür verantwortlichen Parteien, sehenden Auges immer wieder gewählt hat, für den kam die Altersarmut „geliefert wie bestellt“.

Mit Hartz IV habe „jeder das, was er zum Leben braucht“, meinte Jens Spahn zynisch. Wie man aber mit 850 Euro Rente überleben soll, verlangt nach einer Lösung. Ein großes Loch in die Haushaltskasse fressen Fertigprodukte, die zwar bequem zuzubereiten, aber ein Vielfaches teurer sind als das Rohmaterial. In der Märkischen Allgemeinen Zeitung vom 23.9.23 fiel ein Inserat ins Auge:

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Im Vergleich zu frischen Kartoffeln kosten Fertigprodukte ein Vielfaches: Kartoffeln im Glas (7 € pro Kilo), Kartoffelpüree (10 € pro Kilo), Bratkartoffeln (5,90 € pro Kilo), Kartoffelpuffer (4,65 € pro Kilo). Auch Fertigkartoffelsuppe, Kartoffelchips, Kartoffelgratin oder Kartoffelsalat sind Luxus. Wer aber einen Sack mit 50 kg Kartoffeln beim Bauern holt, erhält das Kilogramm für gerade mal 0,32 Euro. Ein Rentnerhaushalt mit zwei Personen, der täglich 500 Kartoffeln essen würde, käme damit 100 Tage aus.

Rezepte, die als Grundlage Kartoffeln verwenden, gibt es zu Hunderten. Sogar spezielle Kartoffelkochbücher erschienen. Der Nachteil bei diesen Rezepten ist, dass das Zubereiten „Handarbeit“ bedeutet, schälen, reiben, stampfen, schneiden.

Rentner: 100 % Tagesfreizeit

Doch Rentner verfügen ja über 100 % Tagesfreizeit. Davon geht jedenfalls unsere Regierung in all ihrer Weisheit aus. Bei 52,9 % Rente, gemessen am letzten Nettogehalt, erübrigt sich ohnehin jede sonstige kostspielige Freizeitgestaltung. Die restlich verbleibende Lebenszeit kann sich folglich auf das reine Überleben konzentrieren.

Sieben Personen sättigen mit nur 4 Euro

Der Autor erinnert sich nach 65 Jahren noch an sein Leibgericht: „Kartoffelwürst“ und an sieben Personen am Mittagstisch, die alle satt wurden. Und das Rezept geht ungefähr so, weil er dabei seiner Mutter neugierig zusah.



2 kg Kartoffeln kochen, dann erst schälen, die noch heißen Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken, etwas abkühlen lassen, mit 1000 g Mehl, acht Eier, Milch und 1 Würfel Hefe zu einem Teig vermengen. Diesen eine Stunde im Warmen ruhen lassen, damit der Teig schön aufgehen kann. Daraus 100 fingerdicke „Würstchen“ formen. Weitere 30 Min.zugedeckt ruhen lassen, wobei die Teigwürstchen nochmals aufgehen sollen. Diese werden dann -im heißen Butterfett schwimmend- goldbraun gebacken, wobei sie ihre Größe nochmals verdoppeln. Gegessen werden die Kartoffelwürst kalt oder heiß, mit Marmelade, Puderzucker oder auch mit Sauerkraut.

Übriggebliebene Kartoffelwürst schmecken auch noch am nächsten Tag. 


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4 Kommentare

  1. Jene Generationen, welche dieses Land über Jahrzehnte aufgebaut und zum Wohlstand gebracht haben dürfen jetzt als Lohn die Annehmlichkeiten der “Kriegsküche” genießen. Wofür braucht ein Rentner auch eine ausgewogene Ernährung, ist er doch in Augen vieler Wohlstandsjünglinge und Meinungsmacher lediglich ein Unkostenfaktor oder auch “Ewiggestriger”.
    Natürlich sind viele Probleme in Hauptschuld bei der Bequemlichkeit jener Generationen in Sachen Politik und eigenes Nachdenken zu suchen. Wer nach dem Motto “Die da oben wissen schon, was sie machen” handelt, bekommt irgendwann zwangsläufig die Rechnung präsentiert.

    1. FCK Rot Grün ?
      Nein, danke !
      Ich habe weder Bock auf Toni, noch auf Robert und auch nicht auf Olaf.
      Grün Rot FCK yourself !

Kommentare sind geschlossen.