Die niedergelassenen Ärzte in Nordrhein-Westfalen wollen nicht zur Ausstellung digitaler Impfpässe verpflichtet werden.
„Eine Pflicht der Ärzte, die Corona-Impfungen in den Digitalnachweis zu übertragen, lehnen wir strikt ab“, sagte Sven Ludwig von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVN) dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag-Ausgabe). „Das kann man unseren Kollegen nicht auch noch aufs Auge drücken, das darf für die Praxen allenfalls eine freiwillige Geschichte sein.“ Möglich sei aber, den Impfnachweis immerhin für die praxiseigenen Patientinnen und Patienten digital zu übertragen.
Voraussetzung dafür sei, „dass es eine technisch einfache Lösung gibt mit geringem bürokratischen Aufwand“, sagte Monika Baaken vom Hausärzteverband Nordrhein der Zeitung. Der Digitalnachweis sei letztlich ein Reisedokument und keine medizinische Akte. „Und somit auch nicht Bestandteil der Krankenversicherungsleistung.“ Deshalb lehnten es die Ärzte ab, für alle Geimpften die Corona-Impfung einzutragen. „Denn dafür gibt es in Deutschland andere Behörden“, so Baaken. Fraglich sei zudem, ob der angekündigte digitale Impfpass zeitnah zu Beginn der Reisesaison da sei. „Die beginnt ja im Juni und bisher gibt es nur Ankündigungen“, so Baaken.