Die Deutschen Wirtschaftsnachrichten spekulieren hinter der Paywall über ein drohendes Goldverbot, wie es in der Vergangenheit schon mehrfach von Regierungen erlassen wurde. So geschehen in Deutschland 1923. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Hyperinflation erließ Reichspräsident Friedrich Ebert (SPD) ein Goldverbot, das bis 1925 in Kraft blieb. Das Verbot umfasste den Handel und den privaten Besitz von Gold.
Zehn Jahre später folgten die Vereinigten Staaten (1933-1974). Im Rahmen des „Emergency Banking Act“ erließ US-Präsident Franklin D. Roosevelt ein Goldverbot. Dieses Verbot galt bis 1974 und umfasste den privaten Besitz und den Handel mit Gold. Weitere Beispiele sind Kanada (1961 – 1971) und Australien (1959-1976). In Deutschland verlängerten die Siegermächte das von den Nationalsozialisten verhängte Goldverbot übrigens nur bis 1955.
Der private Ankauf von Gold ist Deutschland schon seit einigen Jahren wieder eingeschränkt, indem Beträge ab 2000 Euro meldepflichtig sind. Somit fürchten viele Anleger sicher nicht zu Unrecht weitere Verschärfungen. Es wäre also ziemlich unsinnig, im Augenblick in Gold zu investieren, wenn man nicht erstens ein sicheres Versteck weiß, auf das der Staat keinen Zugriff hat und zweitens die in Sicherheit gebrachte Summe nicht für längere Zeit entbehren kann.
Auf Gold.de glaubt man nicht an ein Verbot, schon die Angst davor könnte dem Geschäft schaden, aber es gibt tatsächlich stichhaltige Argumente, die dagegen sprechen. Es sei sinnvoller, mögliche Faktoren zu identifizieren, aus denen sich Wahrscheinlichkeiten ableiten lassen, heißt es dort. Eine wichtige Frage sei die nach der Währung. Seit dem Ende des Bretton-Woods-Systems 1973 gibt keine goldgedeckten Währungen mehr, dies mache ein Goldverbot sehr unwahrscheinlich, da damit keine Stabilisierung erreicht werden kann.
Ein weiterer Punkt ist die Verbreitung von Goldbesitz. Wie viel könnte ein Verbot einbringen, sofern es sich durchsetzen ließe. Zudem haben die „Klimarettungsmaßnahmen“ der EU durch angedrohte Zwangssanierungen bereits eine freiwillige Abgabe von Vermögen und Neuverschuldung der privaten Haushalte ausgelöst, was viel besser funktioniert als ein Goldverbot und wohl auch mehr Einnahmen beschert. Für eine überteuerte Wärmepumpe wurde sicher auch so manches heimlich angelegte Depot geplündert.
Aber in Deutschland muss man mit allem rechnen, wenn es nur der Vernunft widerspricht, wird es verabschiedet.
Kommentare
2 Antworten zu „Kommt ein Goldverbot?“
Papperlapapp…Gold ? Hat doch Jeder unter seiner Matratze, unsere Orientalen behängen sich damit wie Weihnachtsbäume. Ich musste mich daher für Platin und Diamanten entscheiden. weil man Plutonium leider nicht in ein Schweizer Schliessfach packen darf.
( Hier übrigens auch nicht ) !
Frage an die Redaktion: Soll das Verbot nur für echtes, physisch vorhandenes Gold gelten oder auch für die überwiegende Mehrheit der Schwindelzertifikate, für die gar kein richtiges Gold irgendwo hinterlegt ist? Schon 1935 gab es ca. 25mal mehr Goldzertifikate als richtiges Gold: „Es gibt 50 000 000 000 Pfund Goldschulden in der Welt. Dieser Betrag Gold müßte deshalb im Umlauf sein. Doch die Gläubiger können ihn nicht in Gold zurückzahlen, weil sie ihn niemals in Gold erhalten haben, abgesehen von einem ganz kleinen Teile. Sie konnten ihn auch nicht bekommen, weil er gar nicht existiert. Denn die Gesamtmenge an Gold in der Welt beträgt schätzungsweise bloß 2 000 000 000, und diese Menge wird in verschiedener Art festgehalten. Deshalb ist Gold, was sein genügendes „Vorhandensein“ und seinen „Umlauf“ betrifft, ein Betrug.“ (Quelle: Ulrich Fleischhauer: (…) Sachverständigengutachten, erstattet im Auftrage des Richteramtes V in Bern, 1935, S. 298)