Welt sorgt sich um Drogenproduzent Nummer Eins

Absurdistan: Die ganze Situation ist schon ein wenig absurd. Alle Welt schaut zur Zeit gebannt auf Afghanistan und das Totalversagen der westlichen Welt. Aber ist es das tatsächlich? Nur weil ein dementer US-Präsident die Situation in Afghanistan vollends falsch eingeschätzt hat und damit ein Chaos verursacht, bedeutet das noch lange nicht, dass deshalb die Situation außer Kontrolle ist.

Vielleicht war das sogar der Plan. Immerhin hat ja die UN bereits die Taliban gebeten sich etwas konzilianter zu geben.


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Für viele andere Menschen auf diesem Planeten entspinnt sich gerade ein weitaus größeres Problem mit Afghanistan und das wollen wir heute aufgreifen. Afghanistan ist dem Grunde nach Opium-Produzent Nummer Eins für diesen Planeten. 20 Jahre lang wachte die NATO sorgsam darüber, dass die Produktion dort nicht gestört wird. Ohne Opium (also Drogen aller Couleur) geht fast gar nichts mehr. Das trifft auch auf den Bundestag zu. Die aktuelle Krise, rund um Afghanistan birgt das Potenzial, dass die Drogenpreise in nächster Zeit durch die Decke schießen. Das erinnert schon an den sogenannten Opium Krieg der Engländer in China.

Welt sorgt sich um Drogenproduzent Nummer Eins

Das abhanden gekommene Drogenparadies

Welt sorgt sich um Drogenproduzent Nummer EinsErinnern wir uns: Im Jahre 2001 fühlten sich die USA bemüßigt in Afghanistan einzufallen. In der Folge schloss sich Deutschland diesem humanitären Akt vornehmlich aus nicht nachvollziehbaren Gründen an, was wirklich nur unter Drogen gelingen konnte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Taliban ihr schändliches Werk radikal verrichtet und die Drogenproduktion des Landes fast auf Null heruntergefahren. Dies erst machte ein Eingreifen des US-Militärs dort unverzichtbar. Formal ging es natürlich um Osama bin Laden, der sich dort in irgendeiner Höhle verschanzt haben sollte.

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Traditionell haben die Taliban allerdings gar nicht so viel für Terroristen übrig, schon gar nicht für internationale. Sie bevorzugen es ihre Ruhe zu haben. All das hat die schwarzen Kassen der CIA arg gebeutelt (so die Sage). Hier nun die Drogengeschichte im Schnelldurchgang (für eine Detailschau bitte Doppelklick auf die Grafik). Die erlahmte Produktion unter den Taliban in 2001 (Tiefpunkt). Dann die mühevolle Rekonstruktion der Drogenproduktion unter Dauerbewachung der NATO-Staaten. Nach der 2017er Spitzenernte kommen die Taliban wieder aus den Löchern und schon ist der Drogenrausch wieder vorbei. 2022 könnte dann das neue 2001 werden.

Falsch Grundannahmen der militärischen Drogenhüter

Hat die USA-Administration jetzt fälschlich angenommen, dass die Drogenproduktion nach 20 Jahren erfolgreichen Wiederaufbaus endlich stabil sein sollte? Da hat Donald Trump womöglich einen großen Fehler begangen und in seinem Vertrag mit den Taliban diesen Punkt nicht hinreichend geregelt. Hätte er damals diese Problematik gemeinsam mit den Taliban eingearbeitet, dass die Drogenproduktion auf dem in den letzten 20 Jahren wiedererlangten Niveau hätte verbleiben müssen, hätten wir jetzt vermutlich nicht so dramatische Zustände. Vielleicht hat aber auch nur sein Nachfolger, Joe Biden, nicht richtig nachgelesen.

Daraus können wir unschwer ableiten, dass die hohe Kunst der Diplomatie nicht jedermann gegeben ist. Einem dementen US-Präsidenten hier einen Vorwurf machen zu wollen erscheint etwas überzogen. Zugegeben, es ist nicht mal richtig klar, ob der überhaupt korrekt gewählt wurde. Das macht aber nichts, denn wir tun einfach so als wäre die Welt diesbezüglich in Ordnung, was sie de facto allerdings nicht ist.

Drogenperspektive für die bedürftige Welt

Welt sorgt sich um Drogenproduzent Nummer EinsDen humanitären Tumult, rund um Afghanistan, werden wir locker damit in den Griff bekommen, dass alle Nicht-Taliban-Fans aus Afghanistan vorzugsweise in Deutschland eine neue Heimat finden können. Dabei funktionierte der Kulturaustausch über die letzten Jahre bereits sehr gut, besonders zu Fußball EM- und WM-Zeiten. Abgesehen davon sind wir der Welt einem geordneten Drogenanbau schuldig. Schließlich wollen wir sogar in Deutschland weiterhin gut & günstige Drogen haben. Jetzt müssen sich zuerst einmal alle diplomatischen Bemühungen darauf konzentrieren, dass die Drogenproduktion in Afghanistan nicht versehentlich zum Erliegen kommt, wie dies 2001 unter den Taliban schon einmal der Fall war.

Wir haben allerhand Grund diesbezüglich optimistisch an die Sache heranzugehen. Nicht zuletzt weil wir wissen dass die Qualität des von dort gelieferten Stoffes wirklich exquisit ist. Die beklagte miserable Qualität ergibt sich in der Regel erst wenn der feine Stoff bei uns verschnitten und gestreckt wird. Das ist kein Problem der Taliban, sondern des hiesigen, gierigen Marktes. Es passiert vorrangig dann, wenn der Stoff knapp wird, was jetzt wieder droht. Statt abermals Soldaten nach Afghanistan zu entsenden, wäre es die bessere Idee gut ausgebildete Produktionshelfer dorthin zu schicken. Bedauerlicherweise ist selbst das schon wieder ein Tabuthema und so wird man ein ums andere Mal einfach nur bisherige Fehler wiederholen.

20 Jahre Dauerbesatzung haben es nicht vermocht eine vernünftige Drogenlogistik krisensicher in Afghanistan zu implementieren. Da liegt das eigentliche Versagen, auch das der Bundeswehr. Hätte man das von Anfang an dem freien Markt überlassen und nicht der CIA und Konsorten, wären wir heute einen beträchtlichen Schritt weiter. Wir hätten dieses humanitäre Problem nicht schon wieder an der Backe. Das ist selbstverständlich alles wirre Spekulation, aber man muss sich den Fakten in dieser Welt schonungslos stellen, sogar den nicht ganz so offensichtlichen.


Erstveröffentlichung: Qpress 


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