Wie verfehlt eine Energiepolitik ist, die Tatsachen zugunsten des Gewünschten ausblendet und sich an FFF-Jungfern und ihren politischen Müttern im Merkelismus orientiert, sieht man an zwei aktuellen Beispielen:
Bis zu 15 Stunden lang steckten soeben über Nacht die Autofahrer auf vereisten Autobahnen fest. Der „Deutschlandfunk“
beschreibt das so: „Auf der A2 bei Bielefeld verbrachten Fahrer bei klirrender Kälte die ganze Nacht in ihren festsitzenden Autos oder Lastwagen. Zwischenzeitlich bildeten sich in beiden Fahrtrichtungen Rückstaus von insgesamt 70 Kilometern. (…) Auch auf der A10 bei Spreeau in Brandenburg und der A 72 im Bayerischen Vogtland stellten sich Lastwagen quer und blockierten die Fahrbahn. Auf der A4 in Osthessen harrten Autofahrer zum Teil 15 Stunden in ihren Wagen aus“.
Wäre heute schon auf den Autobahnen die gewünschte Elektroauto-Flotte der Zukunft unterwegs gewesen, so wären bei etlichen Autos in der Kälte und Dunkelheit die Batterien so weit erschöpft, dass man sie auf Tiefladern hätte abtransportieren müssen. Wie aber sollten sich Tieflader auf blockierten Autobahnen zu den Havaristen vorarbeiten? Und selbst wenn sie hinkämen: Wie wollten sie in Position fahren und womöglich auch noch wenden? Und wie lange soll das dauern? Die im Frost festsitzenden Menschen müsste man mangels anderer Erreichbarkeit mit Hubschraubern ausfliegen. Der Zeigefinger wird zum Specht am Kopfe: Der grotesken Grünminister Trittin’schen Fehleinschätzung, die Explosion unserer Strompreise werde nur dem Gegenwert von „einer Kugel Eis im Monat“ entsprechen, folgen grüne Energieexpertinnen. Von jeder Sachkenntnis unbeleckt sehen sie Kobolde in Elektroautos am Werk und wähnen, den Strom in den Elektrodrähten des Netzes speichern zu können. Den Elektromotor an ihrem Fahrrad glauben sie vermutlich durch den eigenen Dynamo antreiben zu können. Das Tollste: Diesen wissenschaftsfreien Grotesken folgen die Dürrenmattsche Physikerin an der Regierungsspitze ebenso wie die Green Deal-Direktorin der EU, die als Verteidigungsministerin kaum gewusst haben dürfte, wo beim Gewehr vorne und hinten ist. Und sie verblasen dabei Hunderte Milliarden.
Der nächste Hammer steht im „Spiegel“, einer in Sachen Missstandsbenennung wirklich unverdächtigen Plattform. Zitat: „Die deutschen Gasspeicher sind nur noch zu rund 40 Prozent gefüllt – ein für Anfang Februar auffällig niedriger Wert. Hauptgrund sind gedrosselte Lieferungen des Gazprom-Konzerns über die Ukraine„. Das muss man zweimal lesen: Selbst an der Hamburger Erregungsspitze 1 (A. Wendt) macht man nicht davor Halt, den bislang von den USA und vielen EU-Staaten dringlichst geforderten Gas-Umweg über die Ukraine als Versorgungshindernis zu benennen und damit der Notwendigkeit der Nordstream II – Fertigstellung, die man im Chor mit den Staatsfunkern und anderen Leidmedien publistisch bekämpft hat, den sachlich-richtigen Ritterschlag zu verpassen.
Es muss also nur mal ein bisschen schneien und schon wandeln sich die energiepolitischen Vorstellungen des grünroten Merkelismus in Alpträume.