Freie Medien: We few, we happy few, we band of brothers

von Roger Letsch

Es gibt nicht viele Gele­gen­hei­ten, Shake­speare zu zitie­ren und ich werde meine Leser auch nicht wie Hein­rich V. zur Schlacht bei Azin­court rufen, um sie zu einem gran­dio­sen Sieg gegen einen Feind anzu­spor­nen, der fünf zu eins in der Über­zahl ist. Es geht nicht um Schlach­ten. Es geht nicht mal um Feinde. Es geht um einen kleinen Verein, der gegrün­det wird, um für etwas mehr media­les Gleich­ge­wicht zu sorgen. „We few“, denn wenige sind wir, noch. „We happy few“, denn jeder ein­zelne von uns hat trotz aller Schwie­rig­kei­ten und Hin­der­nisse, die man uns in den Weg legt, immer noch Freude an dem, was wir tun: Schrei­ben. Das „Häuf­lein Brüder” könnte indes nicht ver­schie­de­ner sein, finden sich doch unter uns Frauen und Männer, Katho­li­ken und Athe­is­ten, Ex-Muslime und Bud­dhis­ten, Dis­si­den­ten und Whist­leb­lo­wer, Jour­na­lis­ten und Akti­vis­ten, Vege­ta­rier und Kar­ni­vo­ren und weiß der Beel­ze­bub was noch für schräge und durch­schnitt­li­che Typen. Wenn drei von uns bei­sam­men sind, sitzen fünf Mei­nun­gen am Tisch, Lage­ein­schät­zun­gen vari­ie­ren, Blick­win­kel unter­schei­den sich – und so sollte es in einer „res publica“ ja auch sein, wenn sie nicht dem Zwang zur Geheim­nis­krä­me­rei, Gleich­schal­tung und Gleich­mei­nung aus­ge­setzt ist. Das es so weit nicht kommt resp. nicht dabei bleibt, ist unser Ziel.

Einig sind wir uns zumin­dest in einer Sache: wir sehen Europa im All­ge­mei­nen und Deutsch­land im Beson­de­ren auf Klippen zusteu­ern und rufen den Falsch­fah­rern am Ruder seit Jahren zu, den Kurs zu ändern oder zumin­dest den Hori­zont im Auge zu behal­ten – mit mäßigem Erfolg, wie man sieht. Im Ergeb­nis sehen wir um uns herum Zensur, die angeb­lich keine ist, Isla­mi­sie­rung, die nicht statt­fin­det, Gleich­schal­tung, die niemand betreibt und die Beschrän­kung bür­ger­li­cher Rechte und Frei­hei­ten, die niemand bemerkt haben will. Wir müssen folg­lich noch lauter werden und das geht am besten gemein­sam.

Der Verein „Ver­ei­ni­gung der Freien Medien e. V.“, den wir deshalb gerade gründen, ist ein loser Verbund deutsch­spra­chi­ger Autoren, Blogger und You­Tuber, die er bei ihrer Arbeit und der Bewah­rung ihrer Unab­hän­gig­keit unter­stüt­zen will. Gleich­zei­tig stellt sich der Verein als Ansprech­part­ner anderen Medien, Bürgern und auch Par­teien zur Ver­fü­gung, wenn es um Ein­schät­zun­gen und Recher­che geht. Unab­hän­gig, über­par­tei­lich, aller­dings der Ver­nunft und den Geset­zen unserer Länder ver­pflich­tet. Par­tei­gren­zen ziehen wir an dieser Stelle bewusst nicht, zur Abgren­zung genügt uns das Grund­ge­setz, auf dessen Artikel wir uns mit der Grün­dung des Vereins und dessen Arbeit aus­drück­lich berufen. Das bedeu­tet auch, dass wir an die Tätig­keit unserer Mit­glie­der qua­li­ta­tive Maß­stäbe anlegen, wie sie für Jour­na­lis­mus eigent­lich gene­rell gelten sollten: Lei­den­schaft, Rea­li­täts­sinn und Eigen­ver­ant­wor­tung.

Gewis­ser­ma­ßen als Kost­probe starten wir gleich richtig durch und prä­sen­tie­ren einen Quer­schnitt der Arbeit einiger unserer Mit­glie­der the­ma­tisch geglie­dert und in Buch­form. Erschei­nungs­ter­min für „Wir sind noch mehr: Deutsch­land in Aufruhr“ ist der 1. Dezem­ber, doch schon jetzt (17. Nov. 2018) steht das Buch auf Platz 113 aller Bücher, in manchen Rubri­ken sogar schon auf Platz 1. Das ist groß­ar­tig! Allen Vor­be­stel­lern deshalb an dieser Stelle schon mal herz­li­chen Dank, denn der Erlös des Buches fließt nach Abzug der Pro­duk­ti­ons­kos­ten in unseren neu gegrün­de­ten Verein, um dort im Sinne von Mei­nungs­frei­heit, Bildung und Rechts­si­cher­heit für unsere Leser zu wirken.

In diesem Sinne: bleiben Sie neu­gie­rig und helfen Sie mit, dass wir in Europa wei­ter­hin nicht nur in demo­kra­ti­schen, sondern auch repu­bli­ka­ni­schen Ver­hält­nis­sen leben können. Repu­bli­ka­nisch im ursprüng­li­chen latei­ni­schen Wort­sinn von „res publica”, weil Politik stets „öffent­li­che Sache” sein muss und nicht einer kleinen Elite vor­be­hal­ten sein darf. Eli­ten­ver­sa­gen hatten wir schon genug in Deutsch­land und Europa, wie der vor 100 Jahren zu Ende gegan­gene Erste Welt­krieg und zahl­rei­che Ereig­nisse in seiner Folge ein­drück­lich gezeigt haben.


Quelle: unbesorgt.de



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