Wer in Deutschland die Wahrheit sagt, braucht kein schnelles Pferd, sondern eine Auffangposition – gesellschaftlich und wirtschaftlich.
Das exekutierende Lieblingsinstrument des Merkelismus-Zeitalters heißt „Cancel culture“ und macht aus Kritikern aller Art Blindflugpiloten ins Abseits. Soeben erlebten das 50 Künstler, deren noch aufrecht stehende Vertreter/innen auf eine Zahl in den Dreißigern gelichtet wurde.
Der Schwund erging sich teilweise in entehrenden Selbstbezichtigungen und Gehirnwäsche-Verlautbarungen, die der Viererbande um Mao Tse Tungs Witwe während der blutigen „Kulturrevolution“ der 1970-er Jahre zur Ehre gereicht hätten.
Die Wahrheit gibt’s auch vom Ministerium – aber wie lange?
Neue Lage, altes Problem: Der wissenschaftliche Beirat des Bundesgesundheitsministers veröffentlicht soeben seine Corona-Analyse für für das Krankenhauswesen 2020 und kommt zu einem Statement, das die Grundlage der Merkelschen Bundesnotbremsung schlicht entfallen lässt. Die Wissenschaftler schreiben: „Im Jahresdurchschnitt waren vier Prozent aller Intensivbetten mit Corona-Patientinnen und -Patienten belegt“. Da die Berliner Politik vielleicht auch schwach in der Prozentrechnung ist, hier eine Umrechnung: Nur jedes 25. Intensivbett war 2020 jahresdurchschnittlich mit einem Coronapatienten belegt. Die 24 anderen Betten standen leer oder waren mit den üblichen Patienten belegt. Kein Wunder, dass die Ministeriums-Experten betonen, “ dass die Pandemie zu keinem Zeitpunkt die stationäre Versorgung an ihre Grenzen gebracht hat“.
„Durchschnittlich war im Jahr 2020 also nur jedes 25. Intensivbett mit einem Coronapatienten belegt“
Bekanntlich verlief die Pandemie in Wellen, aber kein Wellenberg war in der Lage, die Kapazitäten von der durchschnittlich 4%-igen Geringstauslastung auch nur in die Nähe von „erreicht“ zu bringen. In den statistischen Kurven fand das Zahlenproblem der Covid-Intensivbehandlungen ohnehin nicht von unten – Patienteneinlieferungen -, sondern von oben statt: Intensivbettenabbau und Krankenhausschließungen verknappten künstlich die Kapazitäten.
Was folgt aus den Feststellungen des wissenschaftlichen Beirats des Gesundheitsministers?
Dass die Wissenschaftler des Ministeriums Tatsachen benennen, die überhaupt nicht in die Partitur der medial-politischen Panikorchester passen und die die Merkelsche Begründung der „Bundesnotbremse“ als albern rubrizieren, lässt nur eine Erfahrungsvariante erwarten: Die Entpflichtung, vulgo: den Rausschmiss der Beiratsmitglieder. Vermutlich sind sie alle im öffentlichen Dienst, so dass das Gröbste vermieden wird.