Nächster Halt: Moldau

Karte: © SIMPLYMAPS.de / CC BY-SA 4.0

Ich begebe mich heute etwas weiter auf das dünne Eis der Spekulation. Wer lieber in sicheren Gefilden bleiben und einen Teil seiner hoffentlich vorhandenen guten Laune noch behalten möchte, kann jetzt aussteigen und etwas anderes lesen oder sich von Siri einen Witz erzählen lassen.

Während wir mit Schreckensmeldungen bombardiert werden, die unsere Angst vor dem Atomkrieg größer als die Wut über horrende Gaspreise machen sollen, ist die reale Gefahr eines nuklearen Schlagabtauschs noch nicht ganz so hoch. Die Ukraine selbst hat keine Atomwaffen und Putin wird seine Trümpfe erst dann ausspielen, wenn alle anderen Methoden versagen. Die NATO muss sich gut überlegen, wie eine Reaktion auf den Einsatz “taktischer Atomwaffen” von russischer Seite aussehen könnte, denn die Rolle Chinas bei dem ganzen Spiel, die “unsere” Medien so gerne verschweigen, ist nicht zu unterschätzen. Putin, so habe ich es schon einmal beschrieben, ist Juniorpartner von Xi, der Mann für’s Grobe. Diese Rolle wird ihm nicht schmecken, aber die russische Föderation ist halt nicht das Schwergewicht, was die Sowjetunion einst war. Ohne die Chinesen als unberechenbare Hintergrundmacht, passt Putins Handeln so gar nicht zu dem Image des kühlen Strategen, das er lange bedient hat. Der Krieg in der Ukraine wird blutiger und schmutziger werden – zwangsläufig, denn ein Zurück kann es auch für Putin nicht mehr geben. Das vergessen all jene, die mangelnde Verhandlungsbereitschaft und Kriegstreiberei bei der einen Seite beklagen, was natürlich berechtigt ist, aber die Tatsache verkennt, dass es für Putin um alles geht. Verliert er den Krieg, verliert er nicht nur die Macht, sondern auch sein Leben. Er wird also den Krieg in die Länge ziehen müssen und auf weitere Regionen ausdehnen. Nächster Halt: Moldau!

Warum Moldau? Wegen der Eisenbahn. Die Bahnstrecke Rosdilna–Iași verläuft von der Ukraine über Moldau bis nach Rumänien – in Breitspur. Russisches Gerät kann so sehr leicht und schnell ohne teures und zeitraubendes Umladen in den Balkan transportiert werden. Die Alternativroute verläuft vom ukrainischen Lemberg nach Przemyśl hinter der polnischen Grenze, wo die Spurweite der europäischen Normalweite angepasst worden ist. Hier müsste also umgeladen werden. Zudem haben die USA ihre Truppenpräsenz vor Ort verstärkt. Über die Balkanroute haben es die Russen einfacher. Ungarn und Serbien werden keinerlei Schwierigkeiten machen, sondern ihren Nutzen in der russischen Invasion suchen. Ziel ist nicht unbedingt Berlin, es sei denn aus Prestigegründen, denn in Deutschland gibt es nichts mehr zu holen. Die NATO wäre sogar gut beraten, Putin eine solche Option offen zu halten, damit er eben nicht mit dem Mut der Verzweiflung zum letzten Mittel greift. An der anderen Frontlinie ist eine Teilung der Ukraine nicht unwahrscheinlich. Nun gut, bis hierhin die Spekulation zum möglichen Ablauf des Geschehens innerhalb der nächsten Monate.

Ich lasse einige Passagen aus und komme mal zu den Auswirkungen in Deutschland. Eine davon lautet “noch mehr Flüchtlinge”. Im nächsten Jahr, nach einem Winter für viele Menschen ohne ausreichende Heizung, zahlreichen verlustigen Jobs, werden die Deutschen immer weniger Verständnis aufbringen. Die Regierung wird sich nicht mehr halten können, weil grundlegende Strukturen zusammenbrechen. Je unruhiger es wird – und das wird es – desto weniger wahrscheinlich ist eine Nachfolgeregierung, ein Nachfolgesystem, das zu schnellen Verbesserungen führt. Eines ist gewiss: Wer sich an das Alte klammert, wird damit untergehen. Doch in jedem Chaos liegt stets mehr als nur eine Chance. Nutzen wir sie!



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3 Kommentare

  1. Zitat: “Die Regierung wird sich nicht mehr halten können, weil grundlegende Strukturen zusammenbrechen. Je unruhiger es wird – und das wird es – desto weniger wahrscheinlich ist eine Nachfolgeregierung, ein Nachfolgesystem, das zu schnellen Verbesserungen führt.” —
    Wenn nunmehr in Spanien sämtliche Parteien, die das Land an das “Tor von 1936” geführt haben, qua eines von der patriotischen Partei VOX initiierten Referendums für illegal erklärt und aufgelöst werden sollen, täte ein gleiches Vorgehen in der ähnlich vergangenheitsbelasteten BRD mehr als gut. Dementsprechend müssten hier umgehend alle Parteien und Politsekten, die wiederum unsere Heimat ideologiebesessen krachend an das notorisch verschuldete “Tor von 1968” gefahren haben, ebenso für illegal erklärt und aufgelöst werden. Im sich danach anschließenden Ernstfall der direkt-demokratischen Aktion einer erfolgreichen freiheitlich-säkularen sozialpatriotischen Revolution würde es dann sofort zu einer Neuaufstellung des konventionellen parteipolitischen Spektrums kommen – quasi zu einem “Great Party Reset”. Tatsächlich müsste dies in seiner operativen Konsequenz zu einem organischen Restrukturierungsprozess in Politik und Gesellschaft und schlussendlich zu der kulturhegemonialen Gründung einer syndikalistischen Massenorganisation mit dem avantgardistisch dynamistischen Charakter einer “Bewegungspartei Neuen Typs AfD plus” führen: CARA AL SOL!

  2. Dabei hatte Senilus Scholz erst kürzlich auf dem EU-Gipfel der “40” (davon 14 !!!!! Beitrittskandidaten) in Prag frohgemut verkündet, dass das nächste Treffen ebendort in Moldau stattfinden werde.

    Die Luxussuiten werden mutmaßlich gerade errichtet, damit es den Herrschaften an nichts fehlt, solange die Gipfel-Birnen rauchen vor lauter T-Euros, die da fließen sollen, vom Kalkutta an der Spree in alle Welt.

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