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Mondlandung: Wo sind denn die Originalfotos?

Was man hier sieht, ist nur eine Illustration. Auf einem kleinen Smartphonebildschirm wäre das kaum jemanden aufgefallen. Dabei sind einige auffällige Fehler recht schnell zu erkennen. Die Flagge weht im Wind, die Schatten der Objekte fallen unterschiedlich und in verschiedenen Richtungen aus. Ganz wie auf den “Originalen” von denen immer wieder behauptet wird, an ihnen könne man erkennen, dass die Mondlandung in einem Filmstudio simuliert worden sei – oder eben auch nicht.

Ja, wo sind sie denn, die “Originale”? Verschwunden, kann ja mal passieren. Wer sagt denn sowas? Die überaus renommierte und über jeden Zweifel erhabene dpa:

40 Jahre nach der Landung des ersten Menschen auf dem Mond sind die Originalaufnahmen des Jahrhundertereignisses noch immer verschwunden. Auch eine dreijährige Suche nach den Magnetbändern habe bisher keinen Erfolg.

Mond-Aufnahmen für immer verloren – Original-Bilder verschwunden (ntv)

dpa Meldung vom 17.07 2009

Das kann doch wohl nicht wahr sein, Wasser auf die Mühlen der “Verschwörungstheoretiker”. Ein paar Tage zuvor hatte sich der SPIEGEL noch über diese “Spinner” lustig gemacht. Doch wo sind sie, die “Originale”? Bei allen Bildern handelt es sich also nur um Kopien, die von “Bändern” überspielt worden sein sollen. Die Öffentlichkeit kennt sowieso nur die Zweitverwertung, die ihr präsentiert wurde. Für die weltweiten Fernsehübertragungen mussten nämlich damals die vom Mond gesendeten Bilder noch einmal mit einer Kamera von einem Bildschirm abgefilmt werden, daher die miserable Qualität. Anhand der Originalbilder könnte man aber sehr gut viele Behauptungen widerlegen, da es sich bei etlichen “Beweisen” für eine Inszenierung nur um Bildfehler handeln soll: Lichtspiegelungen, Artefakte und so weiter, blabla.

Kleiner Fun Fact am Rande: 2003 durfte Gerhard Wisnewski damals noch als Staatsfunker für den NDR recherchieren: “Prisma: Die Akte Apollo” – War die erste Mondlandung 1969 nur inszeniert?
Sendetermin: Dienstag, 18. Februar, 22.15 Uhr
. Auch das kaum zu glauben, so haben sich die Zeiten gewandelt. Schließlich leben wir nicht mehr hinter dem Mond. Und wie der Zufall es will, sind dann vor gar nicht allzu langer Zeit die “Originale” wieder aufgetaucht.

Das dänische Auktionshaus Bruun Rasmussen versteigert am neunten März Originalfotos der Mondmissionen aus den 60er- und 70er-Jahren.

Fotomagazin / ORF / Deutschlandfunk – 08.03.2022

Und das Beste zum Schluss: Es handelte sich lediglich um 74 Aufnahmen. Nach Angaben von Bruun Rasmussen habe man die Bilder aus dem Besitz eines anonymen Sammlers erworben. 

Die Originalfotos des wichtigsten Ereignisses der Menschheitsgeschichte überhaupt findet man übrigens gar nicht im Netz. Die “Originalbänder” der Übertragung durch Fernsehkameras vom Mond zur Erde sind weiterhin verschollen. Und richtige Fotos wurden mit einer Spezialkamera aus dem Hause Hasselblad geschossen – wie damals üblich auf Film. Nur die Negative, nicht die Abzüge davon sind “Originale”. Digitalisierte und aufbereitete Aufnahmen im Netz, wie sie bei FLICKR für die Öffentlichkeit bereit gestellt wurden, haben angesichts der heutigen technischen Manipulationsmöglichkeiten keinerlei Beweiskraft mehr.



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