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Feinstaub: Polizei muss Dienstpistolen mit Partikelfiltern nachrüsten – Kosten in Millionenhöhe

Foto: zabelin / 123RF Standard-Bild

In den letzten Jahren ist der Schusswaffengebrauch der Polizei bundesweit immer stärker angestiegen. Experten sehen auch für die Zukunft keine Entspannung. Das häufige Abfeuern von Dienstpistolen belastet die Umwelt. Wie eine Studie ergeben hat, sind besonders Ballungsgebiete betroffen, deshalb haben die ersten Bundesländer neue Bestimmungen erlassen. In Bezirken mit erhöhter Kriminalitätsrate werden die Dienstpistolen der Beamten ab sofort mit Feinstaubfiltern ausgerüstet. “Das sind wir den Bürgern schuldig,” so die Umweltkommissarin der Landespolizei Berlin.

Auch Nordrhein-Westfalen setzt die neuen Feinstaubrichtlinien sofort in den Städten Duisburg, Essen, Düsseldorf und im Kölner Bezirk Kalk sofort um. Später will man bundesweit für besseren Emissionsschutz sorgen. Das Thema Feinstaub beschäftigt in der nächsten Woche die Innenministerkonferenz, wo weitere Notfhilfepläne für besonders gefährdete Stadtteile beschlossen werden und ein Startdatum für die bundesweit verpflichtende Einführung festgelegt wird. Die Kosten werden alleine in NRW auf ca. 232 Millionen Euro geschätzt, da die Polizisten und Polizistinnen neu angelernt werden müssen. Der Gebrauch neuer Techniken, müsse sorgsam eingeübt werden, so Hein Grün von der Polizeischule Bottrop. Vor Gebrauch der Dienstwaffe muss erst eine Atemmaske angelegt werden, damit die Beamten keine Nano-Partikel einatmen, da aus dem hinteren Teil der Pistole austreten können, da dort aus technischen Gründen kein Feinstaubfilter angebracht werden könne. “Sicherheit geht vor”, erläutert der erfahrene Ausbilder. “Und das gilt für Bürger und Bürger in Uniform gleichermaßen.”

Eine weitere Untersuchung des Innenministeriums hat ergeben, dass 2017 die Zahl der Feinstaubtoten durch ungefilterten Dienstwaffengebrauch um 33 Prozent angestiegen ist und damit höher als die Gesamtzahl aller Schussverletzungen lag. “Es war höchste Zeit, dass dieses Thema auf die Tagesordnung kommt”, erklärt Innenminister Seehofer dazu.



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