EU beschließt Handyverbot für Fußgänger

Achtung Smombies!

 

Brüssel: Was für Autofahrer schon in den meisten EU-Staaten gilt, soll ab 2020 auch auf Fußgänger im Straßenverkehr ausgeweitet werden. Die Zahl der Verkehrstoten ist in den letzten Jahren erheblich angestiegen, darunter viele Fußgänger, die durch den Blick auf ihr Smartphone beim Überqueren der Straße abgelenkt waren. Die EU-Kommission hat daher alle Mitgliedsstaaten angewiesen, dieses gefährliche Verhalten zu sanktionieren. Nur durch drastische Verbote und drakonische Strafen, so das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie, sei der Leichtsinn im Straßenverkehr noch zu bekämpfen. Mindestens genauso gefährlich sei die immer weiter um sich greifende Unsitte besonders von jungen Erwachsenen, sich mit überdimensionierten Kopfhörern im Straßenverkehr zu bewegen.

Auch aus Gründen der Gleichbehandlung, so die EU-Kommission, könne man nicht ausschließlich Autofahrer, die ihr Handy am Steuer benutzen, sanktionieren und andere Verkehrsteilnehmer davon ausnehmen. “Jeder, der durch elektronische Kommunikationsgeräte oder Unterhaltungselektronik abgelenkt ist, handelt grob fahrlässig und stellte eine Gefahr für sich und andere dar”, sagt der schwedische EU-Kommissar Sören Smartebröd. “Daher müssen wir aktiv dagegen vorgehen!”

Die einzelnen EU-Staaten haben bei der Ausgestaltung der Sanktionen einen eigenen Ermessensspielraum. So sollen die Bußgelder in Mitgliedsstaaten mit geringerem Einkommen deutlich geringer ausfallen als beispielsweise in Deutschland, wo der Blick aufs Handy mit mindestens 250 Euro künftig teuer zu stehen kommt. Kommt es durch den ordnungswidrigen Gebrauch eines Smartphones oder eines daran angeschlossenen Bluetooth-Kopfhörers gar zu einem Verkehrsunfall, sind dafür Haftstrafen zwischen sechs Monaten und drei Jahren vorgesehen, die nur in Ausnahmefällen zur Bewährung ausgesetzt werden können.



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