Ziehen die USA ihre vietnamesischen Zerstörungen in der Ukraine noch einmal durch?

Agent Orange Barrels at Johnston Atoll around circa 1976

Den Älteren ist es noch präsent: Im Vietnamkrieg der 1960/70-er Jahre, den die USA – wie üblich unter falschem Vorwand – vom Zaun gebrochen hatten, gerieten sie auf die Verliererstraße, weil ihre hochgerüstete Armee zu Lande, Wasser und in der Luft nicht gegen die urwäldischen Fahrradkünstler eines Herrn Ho Chi Minh ankam. Die USA  entlaubten den Urwald, warfen  4,5 Millionen Tonnen Bomben in Flächenbombardements und Napalm  auf Dörfer ab und wurden trotzdem in die Flucht geschlagen. Ein Ergebnis, das sie kanpp vier Jahrzehnte – und eine Reihe zerstörter Länder – später in Afghanistan wiederholen sollten.

Leider wiederholen die USA und ihre Nato aktuell schon wieder – oder immer noch – ihre alten, tausendfach tödlichen Fehler: Wieder starten sie einen “Roll Back” – Versuch  (den Vietnamesen klingt das noch in den Ohren) aus einer verlorenen Position heraus, wieder schicken sie schwerste Waffen und Raketen, wieder sorgen sie für Flächenbeschuss und sollten eigentlich wissen, dass das nicht funktionieren kann.

Wie oft wollen die USA noch verlorene Posten durch ein Übermaß an Zerstörung zurückgewinnen?

In der Südukraine haben die Russen die für sie überaus wichtige Landverbindung zur Krim – die vorher nur am seidenen Faden einer langen Brücke hing und kein Wasser mehr aus dem Norden erhielt – erobert und werden das Gebiet genau so wenig wieder herausgeben wie die USA das von Mexiko kriegerisch erbeutete Texas. Das mag man beklagen oder mit dem “Ruin” bedrohen, aber man wird es nicht ändern, ohne selbst mit dem eigenen, Nuklearwaffen-bewirkten, Untergang vertraut gemacht zu werden. 

In Afghanistan warfen die USA aus verlorener Position sogar schwerste “Mother of all Bombs” ab – und verloren

Ein Funken Lerneffekt täte manchem greisen – und  versehentlich auch noch die Regieanweisungen vom Zettel  vorlesenden – Befehlshaber gut. Dann wäre klar, dass man in der Südukraine nichts mehr gewinnen und nur noch Tausende Tote  und endlose Zerstörungen bewirken kann, ähnlich wie auch die schwersten  USA-Bomben der Welt in Afghanistan nichts mehr wendeten. Mit dem Brandschatzen der Südukraine und dem Dauerkonflikt entlang des gigantischen Eisernen Vorhangs vom Nordkap bis zum Schwarzen Meer ginge auch Deutschland wirtschaftlich vor die Hunde, was den USA aber noch nie ein großer Sorgenpunkt gewesen sein dürfte – und mancher deutschen Politschickeria mit transatlantischen oder dänischen Ausweichmöglichkeiten auch nicht.



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5 Kommentare

  1. Welcher “Lerneffekt” ? Die USA führen ihre Kriege NICHT in erster Linie UM ZU GEWINNEN ! Sie führen ihre Kriege UM ZU ZERSTÖREN. Sie zerstören die STAATLICHE ORDNUNG um danach das Land AUSRAUBEN ZU KÖNNEN.
    Sie rauben dann so “Kleinigkeiten” wie die jeweiligen GOLDRESERVEN eines Landes. Devisenvorräte. ÖL und GAS und andere Bodenschätze. Sie wollen KONTROLLE.
    In der Ukraine wollen sie MINDESTENS die Russen in den Ruin treiben oder mindestens ökonomisch erschöpfen, durch kostspieligen und langwierigen Zermürbungskrieg. Nicht “zufällig” hat man gerade JETZT noch Schweden und Finnland in die Nato einverleibt, um den Russen zusätzlich Stress zu machen. Man hat die Suwalki-Lücke gekappt, mit Hilfe des Wadenbeißers Litauen. Man zündelt in Georgien, man zündelt in Kasachstan, etc. pp.
    Das sind alles Puzzlestücke ein und derselben FUCKING Strategie, die sich die FUCKING Neocons um “Fuck the EU”-Nuland, Kagan, Blinken & Co. ausgedacht haben, um ihre FUCKING “Weltherrschaft” und ihren FUCKING Greenback zu sichern.

    Diesmal allerdings wird der Schuss nach hinten losgehen.

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