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Missbrauch: Schweizer Weihbischof fordert “keine Priesterweihe für Homosexuelle”

von Liebermary [GFDL oder CC BY-SA 3.0 ], vom Wikimedia Commons

Wieder hat sich ein hoher katholischer Würdenträger zu den Missbrauchsfällen in der Katholischen Kirche geäußert. Der Schweizer Weihbischof Marian Eleganti forderte am Mittwoch in einer schriftlichen Erklärung, dass Homosexuelle nicht zum Priester geweiht werden dürften. Er sieht einen Zusammenhang zwischen Homosexualität und den Missbrauchsfällen, berichtet Katholisch.de:

“Es sei an der Zeit, Maßnahmen zu treffen, um eine bereits 2005 von Papst Benedikt XVI. gegebene und von Franziskus 2016 erneuerte Weisung umzusetzen. Aktive Homosexuelle sowie Männer, die “tiefsitzende homosexuelle Tendenzen” haben oder “homosexuelle Kultur” unterstützen, sollten nicht ins Priesterseminar aufgenommen werden.”

Hat der Weihbischof selbst Missbrauch erlebt?

Als junger Novize trat Eleganti im Alter von 22 Jahren dem verbotenen Priesterwerk bei, das von dem damals bereits einschlägig vorbestraften und von der Kirche mehrfach suspendierten Joseph Seidnitzer gegründet worden war. Erst 15 Jahre später kam es zum Bruch. Eleganti hat sich immer wieder gegen ökumenische Gottesdienste für Schwule und Lesben oder das Zürich Pride Festival geäußert. (1)

Ob er in den 15 Jahren unter einem Dach mit dem Kinderschänder auch selbst Zeuge von sexuellem Missbrauch wurde, hat Eleganti gegenüber bazonline nur angedeutet. „Ich weiss, wie schnell man sich auf der Suche nach Wahrheit verirren kann.“ In einem Interview mit der NZZ sagte er:  “Von seiner Suspendierung wussten wir lange nichts. Meine Beziehung zu Seidnitzer war immer schwierig. Am Schluss kam es zum offenen Bruch.” Weitere Äußerungen zu diesem Lebensabschnitt sind nicht bekannt.

Die Bischöfe von Basel und Sankt Gallen haben Eleganti für seine Haltung kritisiert. Er würde die Würde von Homosexuellen verletzen. Der Kanzler des Bistums Sankt Gallen erklärte dazu, wer eine Verbindung zwischen Homosexualität und Missbrauch herstelle, lenke vom Thema ab. Es gehe “um Machtmissbrauch – und nicht um Homosexualität.”

Seltsam, aber so steht es geschrieben, auf Katholisch.de



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