Höhere Mehrwertsteuer, längere Arbeitszeit für Frauen: Schweizer sagen JA

Wie dumm ist das denn? Da hat man eine Jahrhunderte alte Demokratie, für die man in der ganzen Welt von freiheitsliebenden Menschen beneidet wird, und dann wählen die Schweizer schrittchenweise, aber beständig genau jene ab. Aller Augen waren gestern auf Italien gerichtet, durch für die Schweizer war gestern ein schwarzer Tag. Es gab gleich drei Abstimmungen. Zum einen sollte das Rentenalter für Frauen um ein Jahr von 64 auf 65 erhöht werden. Linke Parteien und Bündnisse liefen dagegen Sturm. Doch es kam, wie es kommen musste. Wer stets nach Gleichberechtigung brüllt und Unterdrückung sieht, wo keine ist, bekommt irgendwann die Quittung dafür. Knapp 51 Prozent sprachen sich für die Rentenreform aus. Es war nicht der erste Anlauf, aber steter Tropfen höhlt den Stein.

Zur Entlastung der Rentenkasse soll auch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer von 7,7 auf 8,1 Prozent sorgen. Tatsächlich stimmten sogar 56 Prozent für diese Form der Enteignung. Nun könnte man sagen, dass in Deutschland die Mehrwertsteuer mit 19 Prozent viel höher liegt, doch es gab mal eine Zeit, in der gar keine Mehrwertsteuer erhoben wurde. 1918 – als die als SPD getarnten Sozialisten gegen den Kaiser putschten – wurde die erste richtige Umsatzsteuer eingeführt. Sie startete mit einem Steuersatz von 0,5 % und stieg, wiederum in Kriegsfolge, bis 1951 auf 4 % an.

Und dann noch dieses: Bei der Volksabstimmung wurden die Bürger auch zu einem Ende der Massentierhaltung befragt. 63 Prozent waren dagegen. Wie hoch das Interesse an Mitbestimmung in der einstigen Vorzeigedemokratie ist, zeigte die Wahlbeteiligung von 52 Prozent. Herzlich willkommen im Eurosozialismus, liebe Schlafschweizer.



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3 Kommentare

    1. Migurek, was meinst du, warum die Schweiz zu einem der reichsten Länder der Welt gehört? Na? Vielleicht weil man Dinge überdenkt, bevor man alles kaputt macht?

  1. MerKELSteuer – Da war doch was …. 2005, als Merkel zur Kanzlernixnutz gewählt wurde …..Denn CDU-Chefin Merkel kündigte eine Mehrwertsteuererhöhung um zwei Prozentpunkte an. Die SPD versprach: “So etwas gibt es mit uns nicht.”

    Nun ja, die SPD war dann meiner Erinnerung nach schon zu einer Erhöhung um einen Punkt bereit …..Dann gingen Union und SPD eine Koalition ein – und siehe da, man traf sich ‘ in der Mitte’ – die Mehrwertsteuer wurde um drei Prozentpunkte erhöht, sie stieg von 16 auf 19 Prozent.

    Egal ob SPD für keine Erhöhung oder für einen Punkt war:
    Warum dann der Kompromiss bei drei Prozentpunkten liegen musste, konnte allerdings nimand erklären.

Kommentare sind geschlossen.