Hebammen schlagen Alarm: Schlechte Bezahlung, Bürokratie und Dauerstress treiben viele an den Rand der Erschöpfung. Laut einer neuen Untersuchung der opta data Zukunfts-Stiftung gemeinsam mit der Sigmund Freud PrivatUniversität und dem Deutschen Hebammenverband e.V. (DHV) denkt fast jede zweite Hebamme ans Aufhören – das berichtet die Zukunftsstiftung.
Über 800 befragte Fachkräfte zeichnen ein erschütterndes Bild: 83 Prozent lieben zwar ihren Beruf, aber 68 Prozent klagen über miserable Bezahlung, über die Hälfte über zu viel Bürokratie, und rund ein Drittel über hohe laufende Kosten. „Seit Jahrzehnten treibt uns der demografische Wandel vor sich her“, warnt Prof. Dr. Thomas Druyen, Präsident der Stiftung. „Hebammen sind system- und demokratierelevant – ohne sie keine Zukunft.“
Besonders brisant: 43 Prozent der Befragten denken konkret über einen Berufswechsel nach, 57 Prozent sehen die Zukunft ihres Berufes eher düster. DHV-Präsidiumsmitglied Ursula Jahn-Zöhrens mahnt: „Die Ergebnisse müssen alle wachrütteln! Es ist nicht egal, wie wir geboren werden.“
Trotz allem geben die Frauen nicht auf: Über 90 Prozent fordern eine engere Zusammenarbeit mit Ärzten, 75 Prozent setzen auf digitale Lösungen, um ihre Arbeit zu erleichtern. Ihr Motto: Ohne Hebammen keine Zukunft.
