Dienen bis zum Umfallen und Rente nach 68

BRDigung: Erst kürzlich hatten wir das Thema Rente mit 68. Dabei ist das anstehende Desaster eigentlich nur die Folge seit langem bestehender Ungerechtigkeiten und Leerung der Rentenkassen für sachfremde Zwecke. Quasi der verschämte Selbstbedienungstopf der Politik (neben den Steuern), aus dem man immer gerne alle möglichen Projekte finanzierte.

Auch da ist Deutschland Spitze und es führt dazu, dass man die Menschen hierzulande länger schuften lassen möchte, um die Veruntreuung der dieser Gelder nicht so offenkund werden zu lassen.

Zu dem oben verlinkten Artikel gab es noch eine Lesermeldung von Hans, der anmerkte: “Die Rentendiskussion versucht zwar die gestiegene Lebenserwartung zu berücksichtigen, vergisst dabei aber die Unterschiede in der Lebenserwartung der einzelnen Berufsbereiche zu berücksichtigen. Vor Jahren schon las ich, dass das durchschnittliche Lebensalter von Leuten, die auf dem Bau arbeiten, nur bei etwa 67 Jahren liegt. Der Berufszweig mit der höchsten Lebenserwartung sind die Professor-innen. M.E. folgt daraus logisch, dass Bauarbeiter schon früher etwa mit 58, in Rente gehen können, während Professor|innen doch leicht bis 75 arbeiten können.” … Dem ist an sich nichts hinzuzufügen.

Der Vergleich mit der Nachbarschaft

Ein Vergleich mit den Nachbarländern, den dort geltenden Renteneintrittsaltern und Rentenniveaus dürfte der beste Fingerzeig auf das Thema sein. An dieser Stelle ein guter Überblick dazu: Wie gut schneidet die deutsche gesetzliche Rente in der EU ab? … [5 Minuten Blog]. Jetzt mag man noch lange darüber referieren, wie der EURO-Verschiebebahnhof funktioniert, sodass in diesen Ländern diese sozialen Standards auf Dauer gehalten werden können. Oder besser formuliert, solange der Euro funktioniert und Deutschland der Zahlmeister der Innung bleiben darf.

Und das alles dem einstigen Exportweltmeister? Ganz so als hätten die Menschen hier Jahrzehnte auf der faulen Haut gelegen und müssten deshalb entsprechende Einbußen hinnehmen oder länger schaffen. Genau das zeichnet schließlich den “Deutschen Michel” aus, soweit es kein gelebtes sondern echtes Desinteresse ist und dass er das alles bequem mit sich machen lässt. Aber jetzt hat die Menschenschinder- und Steuerwunder-Partei FDP ein weiteres Spielfeld für noch mehr Frondienst entdeckt. Und wen wunderte es, es schlägt in dieselbe Kerbe wie die Erhöhung des Renteneintrittsalters.

FDP will Reservisten länger dienen lassen

Dienen bis zum Umfallen und Rente mit 68Die Soldaten sind mal wieder ein willkommenes Ziel. Warum also nicht die Reservisten ein wenig länger strammstehen lassen? FDP will Höchstalter für Reservisten der Bundeswehr streichen[RND]. Muss man die Soldaten jetzt als die Arbeiterklasse des Staates begreifen? Wäre bei einer solchen Forderung nicht sogleich der gesamte öffentliche Dienst zu inkludieren? Was ist mit den vielen Polizisten, Lehrern und sonstigen Beamten? Deren Lebenserwartung liegt doch ohnehin um einiges höher als die der Malocher? Warum lässt man diese Gruppen bei einem solchen Vorstoß aus?

Hier mal den FDP-Müller zitiert: „Viele motivierte Menschen, die oft auf jahrzehntelange Erfahrung zurückblicken können, werden pauschal ausgeschlossen. Insbesondere in Krisenzeiten werden die vielfältigen Fähigkeiten und zahlreichen Erfahrungen der Reservistinnen und Reservisten benötigt – das haben wir besonders deutlich während der Corona-Pandemie bemerkt“.

Soziales war allerdings noch nie die Kompetenz der FDP. Ob das wahltaktischer Natur ist? Weil man sich aus letzterer Klientel vielleicht noch einige Wählerstimmen erhofft und diese daher nicht beschweren möchte? Insgesamt geht der Vorstoß, wie für die FDP üblich, an der breiten Masse vorbei. Die Lasten denen überhelfen die ohnehin selten FDP wählen? Am Ende ist allerdings auch das nur eine Ablenkung mehr, denn was es dringend braucht ist ein Komplettumbau des Staates. Und der sollte vor dem bestehenden politischen System keinesfalls Halt machen. Das System ist durch und durch korrupt und wird den Menschen im Staate nicht mehr gerecht. Die Erkenntnis dazu bricht sich allmählich die Bahn. Mal sehen wann wir dazu mit dem nötigen Elan in die Spur kommen.


Quelle: Qpress 



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