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Anti-AfD-Proteste: Auto fährt Demonstranten an – Zeugen wollen keine Angaben machen

Symbolbild O24

Henstedt-Ulzburg: Nach dem Vorfall bei einer Demonstration gegen die AfD ist die Lage nach wie vor unklar. Entgegen ersten Presseberichten spricht die Staatsanwaltschaft von drei verletzten Personen, die ambulant behandelt worden seien. Ursprünglich war auch von einer schwer verletzen Antifa-Anhängerin die Rede, weil ein Auto “voller AfD-Anhänger” in die Menschenmenge gefahren sei. Festgenommen wurden der Fahrer und sein Begleiter, der Wagen wird noch untersucht. Die drei Verletzten haben bislang keine Angaben zum Tatgeschehen machen wollen, heißt es weiter.

Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Kiel und der Polizeidirektion Kiel

Nachdem Samstagnachmittag ein 19-Jähriger am Rande einer Demonstration in Henstedt-Ulzburg mit einem VW Amarok mehrere Personen anfuhr und diese verletzte, haben die Kieler Staatsanwaltschaft und das Kommissariat 5 der Bezirkskriminalinspektion Kiel die Ermittlungen aufgenommen. Ermittelt wird derzeit wegen des gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr sowie gefährlicher Körperverletzung.

Nach derzeitigem Ermittlungsstand soll der 19-Jährige gegen 17:50 Uhr mit einem 18 Jahre alten Begleiter den Wagen in der Beckersbergstraße bestiegen haben und teilweise auf dem Gehweg fahrend auf mehrere Personen zugefahren sein.

Hierbei verletzte er nach jetzigem Ermittlungsstand drei Personen im Alter zwischen 21 und 44 Jahren. Die beiden Männer und die Frau wurden ärztlich versorgt, mussten jedoch nicht stationär im Krankenhaus aufgenommen werden. Konkrete Zeugenaussagen der drei Verletzten zum Hergang liegen der Polizei bislang nicht vor, da sie keine Angaben machen.

Nachdem der Wagen anschließend stoppte, nahmen Beamte der Polizeistation Henstedt-Ulzburg den Fahrer vorläufig fest. Einer der Beamten fixierte den Mann an der Motorhaube des VW Amarok.

Zeitgleich traten nach Angaben der eingesetzten Beamten etwa 20 Personen auf den Wagen zu. Sie sollen die Maßnahmen durch bedrohliches und aggressives Auftreten gestört haben. Aufgrund dieser Situation gab der Beamte einen Warnschuss ab, woraufhin sich die Lage beruhigte.

Polizeibeamte verbrachten den 19-Jährigen auf eine Dienststelle. Nach Anzeigenaufnahme und einer ersten Befragung kam er wieder auf freien Fuß. Der VW Amarok wurde auf Antrag der Kieler Staatsanwaltschaft als Beweismittel sichergestellt. Ein Sachverständiger wurde mit der Begutachtung des Fahrzeugs beauftragt.

Zeugen, die noch nicht von der Polizei befragt wurden, werden gebeten, sich unter 0431 / 160 3333 mit der Kieler Kriminalpolizei in Verbindung zu setzen. Insbesondere interessiert die Ermittler, ob es bereits vor der Tat zu einem Konflikt oder einer Auseinandersetzung zwischen den vier Personen und den Demonstrationsteilnehmern gekommen ist.

Weitere Erklärungen können aufgrund der laufenden Ermittlungen derzeit nicht abgegeben werden.



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