Allahu akbar: Messer-Libanese stirbt durch Polizeikugeln

Hamburg: Am Freitagnachmittag kam es in Winterhude zu einem polizeilichen Schusswaffengebrauch gegen einen bewaffneten Mann, berichtet die Polizei. Durch die weiteren Ermittlungen ergaben sich neue Erkenntnisse.

Durch die noch am Freitagabend geführten Ermittlungen konnte der Angreifer als 36-jähriger Mann libanesischer Staatsangehörigkeit identifiziert werden. Nach den vorliegenden Zeugenaussagen soll er zunächst gegen ein geparktes Auto getreten haben und anschließend auf die Fahrbahn der Hebebrandstraße getreten sein. Auch dort soll er zwei weitere Autos des fließenden Verkehrs beschädigt haben. Währenddessen soll er mit weit ausgestreckten Armen ein Messer in die Luft gehalten und mehrfach “Allahu Akbar” gerufen haben. Anschließend soll er auch noch versucht haben, einen auf dem angrenzenden Radweg fahrenden Fahrradfahrer zu treten.

Als die ersten alarmierten Polizeibeamten eintrafen, war der Mann noch mit einer Messerklinge bewaffnet und rief weiterhin “Allahu Akbar”. Es wurde zunächst Pfefferspray gegen ihn eingesetzt und zufällig in der Nähe befindliche Einsatzkräfte der Spezialeinheiten (LKA 24) versuchten, ihn mit einem “Taser” zu stoppen. Weil er die Einsatzkräfte aber weiter bedrohte, gab ein Polizeibeamter letztlich mehrere Schüsse auf ihn ab.

Die eingesetzten Polizeibeamten leiteten sofort Erste-Hilfe-Maßnahmen ein und wurden dabei auch von einer zufällig vorbeikommenden Ärztin unterstützt. Später übernahmen die Rettungskräfte der Feuerwehr und der Notarzt die weitere Versorgung. Der Mann erlag aber noch vor Ort seinen Verletzungen.

Die eingesetzten Polizeibeamten wurden durch den Angriff nicht verletzt. Es erfolgten Betreuungsmaßnahmen durch psychosoziale Notfallversorger der Polizei (PEERS).

Wie sich später herausstellte, soll der bewaffnete Mann zuvor auf einem Trampelpfad zur Hebebrandstraße schon einen anderen Mann mit einem Messer bedroht haben.

Im Rahmen der Ermittlungen wurde auch das Zimmer des 36-Jährigen in einer nahegelegenen Wohnunterkunft durchsucht. Weder durch die Identifizierung noch durch die Durchsuchung haben sich bislang Hinweise auf ein Tatmotiv ergeben.

Bis in den Abend erfolgten umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen durch die Mordkommission (LKA 41). Dazu war die Hebebrandstraße bis etwa 21:15 Uhr voll gesperrt. Erste Sperrungen konnten danach aufgehoben werden, bis etwa 21:50 Uhr dauerten aber Teilsperrungen an. Im Umfeld kam es dadurch zu Verkehrsbeeinträchtigungen.



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