Wie sich die mediale Elite ins Knie schießt

Befeuern ARD und ZDF mit Migrationstalks den Erfolg der AfD? Aus dieser Frage macht #Focus heute eine Schlagzeile. Es geht um eine neue Studie der gewerkschaftsnahen Otto Brenner Stiftung, für die 56 Politiksendungen im letzten Monat vor der Bundestagswahl 2017 ausgewertet wurden.
Es geht nur um eine rein quantitative Untersuchung von Themen-Kategorien. Wie die Themen umgesetzt und dem Publikum präsentiert wurden – und wie die Beiträge auf die Zuschauer wirkten – wurde freilich nicht analysiert.

Trotzdem wird im Focus-Bericht bewusst der Zusammenhang zwischen der Themensetzung und der möglichen Wirkung auf das Publikum hergestellt. So kurz vor der Wahl des neuen EU-Parlaments ist die ganze Aktion völlig durchsichtig. Die Botschaft: Wer die Themen der Opposition – gemeint ist natürlich die AfD – aufgreift und behandelt, hilft der Opposition. Es wird damit auch unterstellt, dass nicht 6 Millionen Wähler, sondern eine unglückliche Themensetzung der Medien der AfD in den aktuellen Bundestag verholfen hätten. In dem genannten Beitrag wird übrigens – auch das ist entlarvend – die in der Schlagzeile aufgeworfene Frage gar nicht beantwortet.
In der Studie selbst werden in einem Abschnitt über die Glaubwürdigkeit der Medien ÖR-Journalisten mit der Einschätzung zitiert, sie würden “geprügelt”, obwohl es dafür überhaupt keinen Anlass” gebe. Das Publikum sei nicht bereit, seine Position zu überdenken. Da haben wir es wieder: Der Bürger, der Steuerzahler, der Sparer – in diesem Falle der Zuschauer – ist an allem selbst schuld.

Das alles präsentiert eine Stiftung, die schon Mitte 2016 durch eine andere Studie mit dem Titel “Die enthemmte Mitte” auffiel, einer Untersuchung über “Autoritäre und rechtsextreme Einstellung in Deutschland.” Diese Stiftung ehrt auch Journalisten für herausragende Arbeit, zum Beispiel eine Serie im WDR mit dem Titel “Das braune Netzwerk – Wer steuert die Wutbürger?”

Und dann wundern sich andere “Experten”, woher Frust und Wut im Wahlvolk kommen ….



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