Sind das nur Kriminelle oder sind es schon Sektenheinis?

Bill Gates, Co-Chair the Bill & Melinda Gates Foundation shows a vaccine during the press conference. UN Photo / Jean-Marc Ferré via Flickr CC BY-NC-ND 2.0

Viele Bürger fragen sich unter welche skurrilen Zustände sie geraten sind, wo eine von Bill Gates teilfianzierte Behörde – das Robert-Koch-Institut – ohne demokratische Kontrolle willkürlich über ihr Leben entscheidet. Franz Kafka hat gewußt, was dem Untertan von Seiten eines diktatorischen Staats alles passieren kann. George Orwell hat es in düstersten Farben gemalt. Aldous Huxley hat es beschrieben. Michail Bulgakow hat es auf die Schippe genommen.

Meine Freundinnen und Nachbarn streiten darüber, ob in Berlin Kriminelle die Macht übernommen haben, oder ob es eher Gläubige sind. Das erstere wäre vermutlich das kleinere Übel.

Wenn man sich die Geschichte der Hussiten, der Wiedertäufer, der Jakobiner, der Bolschewiken, der Nationalsozialisten, der Kulturrevolutionäre in China oder Kambodscha sowie der Grünen anschaut, so waren es immer Gläubige, die für eine nach ihren Maßstäben bessere Welt eiferten und eifern. Und wo im Nachhinein durch die Sieger der Geschichte piu o meno behauptet wurde, daß es mit deren Moral doch nicht so weit her war, und die Besinnung auf die Vernunft eine Alternative gewesen wäre.

Tagsüber benahm sich Kriegskommissar Trotzki wie Mr. Hyde, abends beim Schriftstellern kam er als Dr. Jekyll total ins Schwärmen, als er 1924 seine Visionen der Neuen Zeit beschrieb. Der Stil, teilweise auch der Inhalt, erinnert an die blumigen Absichtserklärungen der Ampel:

„Wovon heutzutage einzelne Enthusiasten nicht immer sehr gescheit träumen – hinsichtlich der Theatralisierung des Alltags und der Rhythmisierung des Menschen selbst – das fügt sich gut und nahtlos in diese Perspektive ein. Der Mensch wird, wenn er seine Wirtschaftsordnung rationalisiert, d. h. mit Bewusstsein erfüllt und seinem Vorhaben unterworfen hat, in seinem gegenwärtigen trägen und durch und durch verfaulten häuslichen Alltag keinen Stein auf dem anderen lassen. Die zentnerschwer auf der heutigen Familie lastenden Sorgen um die Ernährung und Erziehung werden von ihr genommen und Gegenstand der öffentlichen Initiative und des unerschöpflichen kollektiven Schaffens werden. Die Frau wird endlich aus dem Zustand der Halbsklaverei befreit werden. Neben der Technik wird die Pädagogik – im breitesten Sinn der psychophysischen Formung neuer Generationen – zur Beherrscherin der öffentlichen Meinung werden. Die pädagogischen Systeme werden mächtige „Parteien“ um sich scharen. Die sozialerzieherischen Experimente und der Wettbewerb verschiedener Methoden werden eine Entfaltung erfahren, von der man heute noch nicht einmal träumen kann. Die kommunistische Daseinsform wird nicht wie ein Korallenriff zufällig entstehen, sondern bewusst aufgebaut, durch die Idee überprüft, ausgerichtet und korrigiert werden. Wenn das Dasein aufhört, eine Elementargewalt zu sein, wird es aufhören schal zu sein. Der Mensch, der es gelernt hat, Flüsse und Berge zu versetzen und Volkspaläste auf den Gipfel des Montblanc oder auf dem Meeresgrund des atlantischen Ozeans zu bauen, wird seinem Alltag natürlich nicht nur Reichtum, Farbigkeit und Spannung verleihen, sondern auch höchste Dynamik. Die Hülle des Alltags wird – kaum entstanden – unter dem Ansturm neuer technischer und kultureller Erfindungen und Errungenschaften wieder gesprengt werden.“

Auf vergleichbare Adolf-Zitate möchte ich aus juristischen Gründen verzichten, es gibt aber genug Sekundärliteratur zum Thema, zum Beispiel die Hitler-Biografie von Joachim Fest. Dieser ging der Frage nach, ob die nationalsozialistische Radikalität durch die Freisetzung verbrecherischer Instinkte oder durch ein Moralverlangen gespeist wurde. Die damalige Radikalität sei kein Problem der kriminellen, sondern der moralischen Energie gewesen:

„Es waren vor allem Menschen mit einem starken, wenn auch zugleich richtungslosen Moralverlangen, an die der Nationalsozialismus appelliert hat….Der moralische Anspruch war ergänzt und überbaut von der Vorstellung einer besonderen Mission: dem Gefühl in einer apokalyptischen Auseinandersetzung zu stehen, einem Höheren Gesetz zu gehorchen, Agent einer Idee zu sein, oder was sonst auch immer die Bilder und Parolen einer eigentlich metaphysischen Gewißheit waren.“

Auch hinsichtlich der Ästhetisierung von Politik kann man oben genannte Doktrinen vergleichen. Die Jakobiner veranstalteten zahlreiche aufwändige und durchinszenierte Feste zu Ehren des Höheren Wesens.

Die Chinesen behalfen sich notdürftig mit Revolutionsopern, wie Die Legende der roten Laterne, Mit taktischem Geschick den Tigerberg erobert und das Ballettstück Das Rote Frauenbataillon, die Ode an den Drachenfluss und Kampf in der Ebene.

Für so einen krassen Kitsch haben sich in der Blüte ihrer Jugend Kretschmann, Bütikofer, Trittin und zahlreiche andere Grüne begeistert.

Kommissar Trotzki kam auch auf diesem ästhetischen Gelände ins Träumen:

„Das ameisenartige Durcheinander von Stadtvierteln und Strassen wird Steinchen für Steinchen unmerkbar von Geschlecht zu Geschlecht ersetzt durch den titanischen Bau von Dorf-Städten, nach der Karte und mit dem Zirkel. Um diesen Zirkel werden sich echte Volksgruppen dafür und dagegen bilden, eigenartige bautechnische Parteien der Zukunft, mit Agitation, mit Leidenschaften, Meetings, Abstimmungen. In diesem Kampf wird die Architektur von neuem, aber schon auf höherer Ebene, von den Gefühlen und Stimmungen der Massen durchdrungen sein, und die Menschheit wird sich plastisch erziehen, d.h. sie wird sich daran gewöhnen, die Welt als gefügigen Ton zum formen immer vollkommenerer Lebensformen zu betrachten. Die Wand zwischen Kunst und Industrie wird fallen. Der zukünftige hohe Stil wird kein verzierender, sondern ein gestaltender sein. Darin haben die Futuristen recht. Es wäre allerdings ein Fehler, wollte man dies als eine Liquidierung der Kunst, als ihre Selbstaufgabe vor der Technik auslegen.(…) Bedeutet dies etwa, dass die Industrie die Kunst ganz in sich aufsaugen oder dass die Kunst die Industrie zu sich auf den Olymp emporheben wird? Diese Frage kann man so und anders beantworten, je nachdem, ob wir von der Industrie oder von der Kunst her an sie herangehen. Aber im objektiven Endergebnis wird es zwischen den Antworten keinen Unterschied geben. Beide bedeuten eine gigantische Erweiterung der Sphäre und eine nicht weniger gigantische Steigerung der künstlerischen Qualifikation der Industrie, wobei wir damit ausnahmslos die gesamte produktive Tätigkeit des Menschen meinen.“

Joachim Fest über den kulturellen Anspruch des Nationalsozialismus:

„…es war die gänzliche Ästhetisierung des Lebens unter Führerschaft der Kunst…..Auf diese Weise sollte der Staat zur Höhe eines Kunstwerks erhoben und die Politik aus dem Geist der Kunst vollendet und erneuert werden. In der Theatralisierung des öffentlichen Lebens im Dritten Reich, der inszenatorischen Passion des Regimes, der Dramturgie seiner politischen Praxis, die nicht selten zum Zweck der Politik zu werden schien, sind Elemente dieser Programmatik unschwer feststellbar.“

Kurz gesagt: Vieles spricht dafür, daß es sich bei den jeweiligen Weltrettern – derzeit Greta und die Ampelmännchen – um abgefahrene Sektenheinis handelt. Von den Wiedertäufern bis zu FfF fehlte immer der nüchterne Blick auf die zur Verfügung stehenden Ressourcen, welche die hochgespannten Erwartungen realisieren sollten.

Kriminelle sind rationaler. Sie kommen mit der Welt wie sie nun einmal ist, besser klar und planen realistisch, wie im folgenden Video. Als die Posträuber ihre Beute gesichert hatten, zogen sie sich zurück und ließen die Leute in Ruhe.

Solche Exaktheit der Planung, so ein strenger Realitätsbezug fehlt der Bundesregierung schon seit Jahren. Bei den über 20 Posträubern gab es eine klare Struktur, man hatte sich über die zu lösende Aufgabe umfassend informiert, der Anführer hatte natürliche Autorität, jeder kannte seine Aufgabe, der Job war eine Punktlandung.

Die Bundesregierung scheint schon am Beginn zusammengewürfelt und zerstritten. Gerhard Schröder ist Angestellter und Kumpel von Wladimir Wladimirowitsch, Annalena würde beide am liebsten wegputzen. Wolfgang Kubicki ist gegen die Impfpflicht, Klabauterbach will sie unter der zweifelhaften Charaktermaske der Ziege aus „Tischlein-deck-dich“ durchsetzen. Märchenrobert verwechselt in seinem Aufgabenbereich Gefälligkeitsgutachten mit Analyse und das Prinzip Hoffnung mit zielgerichtetem Handeln. Und auf dem Thron hockt ein Zauderer mit dem Charisma seiner bevorzugten Gesprächspartner Eberhard Aurich und Egon Krenz. Und man hat den Eindruck, alles würde eher schlimmer als besser.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Es ist nie so schlimm, daß es nicht noch schlimmer kommen kann“ (polnisches Sprichwort)

Beitragsbild: Kupferstich aus der Physica-Sacra ( 1731 – 1735)



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Ein Kommentar

  1. “Vergleichbare Adolf-Zitate” muß man doch nicht aus juristischen Gründen weglassen, schon gar nicht, wenn sie aus echten Originalquellen (“Mein Kampf”, “Völkischer Beobachter”, Reichstagsprotokolle, unzweifelhaft echte und von A.H. unterzeichnete Dokumente) und nicht aus “Sekundärliteratur” oder aus nach dem Krieg von irgend welchen Leuten aufschriebenen “Erinnerungen” oder “Tischgesprächen”, “Tagebüchern” zweifelhafter Herkunft etc. stammen.
    In der NS-Literatur ist man immer sehr bemüht gewesen, aus nachprüfbaren offiziellen englischen, französischen, amerikanischen, jüdischen, freimaurerischen, jesuitischen, marxistischen, bibelforscherischen, katholischen usw. Quellen zu zitieren, um die eigene Argumentation zu untermauern!

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