Nur gemeinsam sind wir schwach

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Natürlich können zwei Männer eine Waschmaschine schneller transportieren als einer. Das ist ja auch kein Kunststück. Meist braucht es noch eine dritte Person dazu, häufig eine Frau, die sagt, wohin mit dem edlen Teil. Auftrag erledigt. Was aber, wenn die hübsche Nachbarin gleich zehn Männer um die kleine Gefälligkeit gebeten hat und alle gleichzeitig auf der Matte stehen? Chaos ist vorprogrammiert, wer schleppt das schwere Gerät und wer die Nachbarin ab? Es muss sich dabei nicht zwangsläufig um den gleichen Glückspilz handeln. Fragen über Fragen, was aber zu Beginn keine Frage unter Männern gewesen wäre, dass es keine zehn Männer braucht, wenn es wirklich nur darum geht, dem armen Ding zu helfen. Und bei der anderen Sache wäre wohl auch niemand auf die Idee gekommen, noch neun Freunde mitzubringen, um seine Herzensdame zu beeindrucken. Das romantische Ständchen unterm Fensterbrett muss Mann alleine durchziehen und wird bei Erfolg mit einem gemeinsamen Tip-Toe-Spaziergang durchs Tulpenbeet belohnt.

Geht es um mehr als die große Liebe, zum Beispiel den Weltfrieden, das Klima oder die Umvolkung, dann schicken selbst die stärksten Männer lieber die Frauen und neuerdings gar kleine Mädchen an die Front. Gleichzeitig sammeln sie Stimmen oder Mitglieder, weil man nur gemeinsam etwas bewegen kann – angeblich. Die Gegenbewegung handelt nach gleichem Muster.

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Nur gemeinsam sind wir stark

Aus dem Mund desjenigem, der so etwas von sich gibt, heißt das übersetzt: Ich bin zu schwach. Soll man so jemandem folgen? Was hat man davon, ihm seine Stimme, sein Geld zu geben? Wessen Macht vergrößert sich und was macht dieser Machtzuwachs mit dem eigentlich Schwachen, außer ihn korrumpieren? Nur die wenigsten Menschen wachsen mit ihren Aufgaben, wenn es um Politik geht. Und wenn doch, dann meistens in die falsche Richtung. Beispiele gibt es aktuell zu Genüge.

Hilft mehr von demselben, das in die Katastrophe geführt hat?

Den Satz “das ist eine rhetorische Frage” kann ich mir eigentlich sparen. Wenn die Antwort NEIN lautet, warum aber geht es trotzdem genauso weiter? Die Gegenparteien, ob jetzt in Deutschland oder anderswo stellen meist Kandidaten auf, die genauso aalglatt daherreden, wie diejenigen, die man nicht mehr an der Macht haben will. Man glaubt allen Ernstes, wenn sich jemand in einem Rededuell besser durchsetzen kann, wird er auch eine Wahl gewinnen und anschließend alles anders machen. Der englische Nationalspieler Gary Lineker sagte einmal: „Fußball ist ein einfaches Spiel: 22 Männer jagen 90 Minuten lang einem Ball nach, und am Ende gewinnen immer die Deutschen.“ In der Politik setzt sich meist das Zünglein an der Waage durch. Früher war das die FDP, heute sind es die Grünen, die dafür noch nicht einmal in der Regierung sein müssen. Und dennoch setzen Menschen ihre ganze Hoffnung in die Politik, das verstehe wer will.

In Frankreich gehen seit Monaten Tausende auf die Straße, um den demokratisch gewählten Präsidenten loszuwerden. Viele Deutsche, die gegen das Merkel-Regime sind, wünschen sich auch eine Gelbwesten-Bewegung in Deutschland, dabei können sie seit Monaten zusehen, dass die Proteste alles andere, nur keine Veränderungen zum Positiven bewirken. Frankreich ist wirtschaftlich wie politisch genauso bankrott, wie alle anderen EU-Staaten. Die sogenannte kritische Masse aber wird nie erreicht. Weder in Frankreich mit den Gelben Westen, noch sonst wo.

Es gibt keine kritische Masse

Der Begriff stammt eigentlich aus der Kernphysik und bezeichnet die Mindestmasse eines aus spaltbarem Material bestehenden Objektes, ab der die effektive Neutronenproduktion eine Kettenreaktion der Kernspaltung aufrechterhalten kann. In der Spieltheorie bleibt die Annahme einer kritischen Masse unbewiesen, weil innerhalb einer Theorie eben nichts als gesicherte Erkenntnis oder Naturgesetz gelten kann. Das Gerede kann man sich also sparen.

Der Einzelne macht den Unterschied

Außergewöhnliche Menschen, Männer wie Frauen, machen den Unterschied, nicht die Masse. Noch heute erinnert man sich an Cleopatra, Julius Cäsar, Jesus, Buddha, Mohammed, Gandhi oder Johanna von Orleans. Starke Persönlichkeiten schmücken sich nicht mit den Zitaten von anderen, sie prägen eigene Begriffe. Es war Donald Trump, der von Fake-News sprach. Der Mainstream versuchte den Begriff zu kapern und gegen ihn zu verwenden. Niemand hätte Trump ernst genommen, wenn er sich der gleichen Rhetorik wie Hillary Clinton bedient hätte. Ob Trump jetzt der Heilsbringer ist, steht auf einem anderen Blatt, die Wahl hat er deshalb gewonnen, weil er sich nicht an die Spielregeln hält. Der britische Premierminister Johnson mag ein ähnlicher Typ sein, aber das stimmt nicht so ganz, denn der Brexit ist bei den Briten Konsens, unsere Medien lügen ganz einfach, sie bringen Fake-News, nichts weiter.

Deutschland, das schwächste Glied in der Kette

Deutschland ist schwach und wird immer schwächer. Je mehr Transfergeldempfänger ins Land kommen und Arbeitsplätze verloren gehen, desto einfacher können politische Kräfte, die auf Sozialneid setzen, ihre Schäfchen rekrutieren. Daran können Gegenbewegte nichts ändern, schon gar nicht, wenn sie zurück zu geordneten Verhältnissen wollen und die Vergangenheit als Maßstab setzen und sich der gleichen Methoden bedienen. Das Ziel liegt immer unerreichbar irgendwo außerhalb der Gegenwart.

Schwache sammeln Schwache und noch Schwächere hinter sich und halten sich bei Parteibildung, Vereinsgründung und “angemeldeten” Protesten an die Spielregeln, die der Gesetzgeber vorgegeben hat. Wer etwas anderes als Konformität als Ergebnis erwartet, wird bitter enttäuscht. Und wenn eine Kraft dann doch etwas stärker geworden ist, kann sich das System auf die Sollbruchstellen in der Gemeinschaft verlassen. Es sind genügend faule Äpfel vorhanden, die den ganzen Stamm verderben können, je weiter die Zeit vorangeht. Dann stolpern eben ein paar wichtige Funktionäre über ihre Vergangenheit oder wegen eines schlampig recherchierten Buches geht ein ganzer Verlag pleite. Peng, die Kette ist gerissen, der ganze Laden kracht zusammen wie in der Domino-Show.

Der Weg ist kein Ziel

Und eine Lösung gibt es auch nicht. Jedenfalls nicht in der Gegenwart und das ist nun mal der einzige Punkt, an dem wir uns in diesem irdischen Dasein befinden und wo wir etwas ändern könnten. Natürlich könnte man darauf setzen, dass, wenn nur genügend Menschen endlich das Bewusstsein entwickeln, dass es genügt, an sich selbst zu arbeiten, der ganze Spuk ein Ende haben könnte. Aber da wären wir wieder bei der kritischen Masse, die es gar nicht gibt.



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